Journeyman - Review des Piloten

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Zeitreisen haben mich schon immer fasziniert, wenngleich sie in der Regel ausgesprochen unlogisch sind. Auch "Journeyman" bietet keine Antworten auf grundlegende Logikfragen über Zeitreisen, doch dies darf man bei einer kommerziellen Fernsehserie auch nicht erwarten.

Da der Hauptcharakter Dan kein freiwilliger Zeitreisender ist und immer wieder plötzliche, unerklärliche Zeitsprünge erlebt, ist man als Zuschauer anfangs genauso verwirrt wie Dan selbst. Man muss bei dieser Pilotfolge von Beginn an aufmerksam sein, um nicht schon nach drei Minuten den Faden zu verlieren. Das Erzähltempo ist vor allem zu Beginn ausgesprochen hoch.

Viele Zeitreiseserien setzen bekanntlich auf Humor und zeigen lustige Szenen, in denen der Zeitreisende beispielsweise auf sein früheres Ich trifft oder auf turbulente Weise mit diesem verwechselt wird. "Journeyman" zeichnet sich dagegen durch ein hohes Maß an Drama aus. Der unfreiwillige Zeitreisende Dan hat nichts zu lachen, sondern wird mit emotional schwierigen Situationen konfrontiert. Dies führt zu einigen interessanten Momenten, die durchaus sehenswert und außergewöhnlich sind. So steht Dan nach einem Zeitsprung ins Jahr 1997 kurz davor, seine Frau mit seiner verstorbenen Verlobten zu betrügen, wobei seine Frau in dieser Zeit ja noch gar nicht seine Frau ist und seine verstorbene Verlobte noch lebt und kurz vor der Hochzeit mit ihm steht. Das ist fraglos verwirrend und faszinierend.

Bemerkenswert ist in dieser Pilotfolge auch die Musik, die sich an die jeweiligen Zeiten anpasst und somit die Orientierung erleichtert. Auch die Kulissen sind wesentlich abwechslungsreicher, als in so manch anderen Serien. "Journeyman" spielt in San Francisco und tatsächlich werden einige Außenaufnahmen der Stadt gezeigt.

Trotz der genannten positiven Aspekte, ist bei mir der Funke jedoch nicht ganz übergesprungen. Dies liegt sicher zum einen daran, dass ich es doch lieber ein wenig humorvoller mag und zum anderen wohl auch an dem Hauptdarsteller Kevin McKidd, der die Emotionen nicht so richtig transportieren kann und manchmal etwas zu nüchtern wirkt.

Fazit

"Journeyman" ist eine ordentliche Serie mit interessanten Ansätzen, die jedoch nicht den ganz großen Charme hat.

Maret Hosemann – myFanbase

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