Emergency Room - Review Staffel 2

Foto:

Nachdem Dr. Greene in der ersten Staffel die Scheidungspapiere, die seine Frau einreichte, unterschrieb, ist er nun wieder auf der Suche nach einer Frau an seiner Seite. Im Krankenhaus wird er befördert zum Oberarzt, teilt sich die Stelle aber mehr oder weniger mit der neuen Ärztin Dr. Kerry Weaver, die vor allem den organisatorischen Teil übernimmt.

Foto: George Clooney, Emergency Room - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
George Clooney, Emergency Room
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Sie ist es auch, die die Arbeitsmethoden von Dr. Ross in Frage stellt und seinen Rauswurf erwirkt, nachdem er sich bei der Behandlung eines HIV-positiven Kindes nicht an die Vorschriften hält. Da das Drama in "ER" aber Hauptbestandteil der Serie ist, rettet Dr. Ross ein Kind vor laufenden Kameras aus einem Kanalisationsschacht, bevor er ertrinken kann. Er erhält dafür eine Auszeichnung und kann seinen Job in der Notaufnahme behalten, da sie durch seine heroische Tat gute Schlagzeilen machen konnten. Dr. Weaver ist eine wundervolle Gegenspielerin zu Dr. Ross, da beide eine ganz andere Art haben, die Dinge anzugehen. Zunächst nervt sie aber leider etwas, da sie überall ihre Meinung zu abgeben muss.

Auch die anderen Ärzte aus der ersten Staffel haben ihre Probleme. So bleibt Dr. Lewis auf dem Baby ihrer Schwester sitzen, das, wie sie selbst, Suzie heißt. Sie ist damit zunächst überfordert, versucht aber wie versessen ihren Beruf mit der neuen Verantwortung unter einen Hut zu bekommen, das ihr manchmal mehr, manchmal weniger gut gelingt. Am Ende muss sie Suzie wieder ihrer Schwester aushändigen und stürzt selbst in ein Loch aus Verzweiflung und Angst nichts wert zu sein. Sie wird gereizt und beginnt ihre Arbeit schleifen zu lassen. Sie wirkt unachtsam und desinteressiert.

Foto: Julianna Margulies, Emergency Room - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Julianna Margulies, Emergency Room
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Carter ist nun Medizinstudent im vierten Jahr und arbeitet weiter in der Notaufnahme, bewirbt sich aber erfolgreich um eine Stelle als Intern bei den Chirurgen und untersteht nun Dr. Benton, der so ganz anders ist als Carter. Während Benton vor allem auf eine schnelle Karriere aus ist, beschäftigt sich Carter mit seinen Patienten, das führt unweigerlich zu Reibungen zwischen den beiden Charakteren. Diese sind sehr gut Inszeniert und tragen so auch zu einer Portion Witz bei, die diese Staffel dringend nötig hat. Denn um all das Drama auch um Schwester Hathaway, die sich in einen Krankenwagenfahrer und Ersthelfer verliebt, geht der Witz etwas verloren. Die Serie wirkt etwas trübsinnig, auch als aus der Beziehung zwischen Hathaway und dem Krankenwagenfahrer schnell etwas Ernstes wird. Vor allem Dr. Ross, der noch immer in Hathaway verliebt ist, hat damit schwer zu kämpfen.

Foto: Emergency Room - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Emergency Room
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Aber durch die nahe Darstellung der einzelnen Figuren, das Verweben der Storys miteinander und vor allem die ungewohnte Komplexität einer Serie schon zu so früher Zeit in ihrem Bestehen, lassen auch die zweite Staffel zu einem Erfolg werden, auch wenn die ein oder andere Entscheidung der ein oder anderen Person etwas weit ab vom Schuss der Realität liegt. An dieser Stelle spiele ich vor allem auf Jeanie Boulet an, die sich ein Techtelmechtel mit Dr. Benton erlaubt, das ihn am Ende vielleicht HIV-positiv zurücklässt. Ich persönlich finde es sehr positiv, dass HIV-Infektionen in "ER" angesprochen werden und die Schwierigkeiten, die mit der Erkrankung einhergehen, dass aber in einer Staffel gleich drei der Hauptpersonen deswegen Probleme bekommen, ist etwas übertrieben. Natürlich, unwahrscheinlich ist es nicht, dass einem innerhalb von zweiundzwanzig Episoden in einer Notaufnahme drei Personen mit HIV über den Weg laufen, aber da man die Storyline in dieser Staffel schon einmal benützt hat, um das Drama um Dr. Ross aufzubauen, war es leicht überflüssig noch eine Storyline darum zu schreiben. Nun ja, so wurde zumindest die Brücke in die kommende Season geschlagen.

Fazit

Die zweite Staffel ist zwar nicht so geladen und spannend wie die erste, doch wissen die Autoren mit den verwobenen Storylines zu fesseln. Vor allem sind es die zwiespältigen Gefühle, die der Zuschauer gegenüber Dr. Weaver entwickelt. Zum einen bekommt man durch sie einen genaueren Einblick in die Abläufe hinter der Behandlung der Patienten, gleichsam ist ihre Art sehr nervtötend, denn sie meckert immer nur herum. Es ist schwierig sie einzuordnen, doch gerade das macht sie faszinierend. Die HIV-Storyline ist etwas langatmig, aber durch sie entsteht ein Cliffhanger von solch einem Ausmaß, dass man gerne zur nächsten Season wieder einschaltet, einzig nur, um heraus zu finden, wie die verworrenen persönlichen Geschichten der Charaktere zueinander finden.

Jamie Lisa Hebisch - myFanbase

Zurück zur "Emergency Room"-Übersicht