Emergency Room - Review Staffel 1

Zunächst ist man von der schieren Überzahl der handelnden, sprechenden und generall herumlaufenden Menschen in der Notaufnahme überwältigt. Es lässt sich sehr schnell eine recht überschaubare Personenkonstellation daraus erkennen, obwohl man direkt in die Handlung der Serie hineingeworfen wird. Die wohl wichtigste Person ist in der ersten Staffel John Carter. Medizinstudent im letzten Jahr und Praktikant in der Notaufnahme. Er ist genauso neu im Krankenhaus, wie der Zuschauer. So lernt man die Abläufe und Informationen wie auch Carter von der Pike auf kennen. Ein sehr gelungenes Konzept, um in diesen weiten Personenkreis Einlass zu erhalten und vor allem den Durchblick zu behalten.
Highlights sind neben Carter auf jeden Fall noch Dr. Green, der die Leitung der Notaufnahme innehat, und Dr. Ross, dargestellt von einem bis dahin noch unbekannten George Clooney, welcher als zynischer Kinderarzt und Frauenheld seinen ersten TV-Erfolg feiert.
Die Fälle - innerhalb und außerhalb der Notaufnahme

© Warner Bros. Entertainment Inc.
Gleich der allererste Fall würde heute schon als Staffelfinale einer Serie wie "Grey's Anatomy" durchgehen. So geht es Schlag auf Schlag weiter, jede Folge ist in sich abgeschlossen, jedoch kann man nicht nur an den persönlichen Geschichten des Krankenhauspersonals erkennen, dass es eine fortführende Geschichte ist, die erzählt wird. Ab und an tauchen Patienten aus früheren Folgen wieder auf, alte Liebschaften werden aufgedeckt und auch außerhalb des Krankenhauses werden die Leben der Ärzte und Krankenschwestern erzählt.
Die Darstellung der Patientenbehandlung erfolgt wissenschaftlich sehr genau, wenn auch, aufgrund des Zeitmangels in den einzenen Folgen nicht anders zu erwarten, im Zeitraffer stark gestaucht. So entsteht Drama und Action, eines der Standbeine von "Emergency Room". Das andere Standbein sind die Romanzen, Techtelmechtel und Kriesen im Leben der Hauptpersonen.
Stil und Musik

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"Emergency Room" verfolgt einen typischen Stil. Während zunächst eine staffelübergreifende Geschichte nur teilweise sichtbar wird, wie etwa das Staffelgeheimnis in "Desperate Housewives", ist jede Folge in sich abgeschlossen und erzählt meist anhand eines oder mehrerer Fälle in der Notaufnahme die Geschichte der Patienten und was den Ärzten während, nach und vor allem bei der Bahndlung passiert. Der Stil ist zweigleisig, was jedoch nicht stört, da jede Handlung perfekt in den Ablauf eingebaut ist.
Auf Drama wird nicht im geringsten verzichtet und so ist auch schon die Musik in den einzelnen Folgen zwar nicht besonders erfinderisch, jedoch genau auf das abgestimmt, was gesagt werden soll.
Der Fokus liegt besonders ausgiebig auf den einzelnen Ärzten. Wenn beispielsweise ein Patient nicht überlebt hat und einer der Ärzte sich für den verloreren Kampf verantwortlich fühlt, wird sein Gesicht und seine Emotionen detailliert anhand von Close-Ups gezeigt. Das bringt die Götter in Weiß näher an den Zuschauer heran und lässt sie nicht nur menschlich, sondern vor allem auch fehlbar erscheinen.
Fazit

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Durch die nahe und genaue Darstellung von Patienten und Pflegepersonal und Ärzten lässt sich nicht nur gut das Verhältnis zwischen ihnen erkennen, sondern auch die Auswirkungen, die ein jeder auf einen anderen nimmt. Die Darstellungsform ist sehr typisch für Serien aus den 1990er Jahren, was jedoch kein Nachteil ist. Nach der Beendigung einer Folge sind es nicht die vielen detaillierten Darstellungen vom Leid der Menschen oder die genaue Fokussierung auf Verletzungen mit weitreichenem Einblick in den Körper des Patienten, sondern vor allem die Geschichten der Ärzte, Schwestern, Pfleger und deren Angehörigen, die zum Wiedereinschalten aufrufen.
Für jeden Geschmack lässt sich eine Person finden, der man folgen, die man beobachten, für die man schwärmen, mit der man leiden und lachen und an die man sein Herz verlieren kann.
Für mich persönlich teilen sich diese Stelle Dr. Green, der verzeifelt versucht, seine Leidenschaft für den Beruf mit seinem Privatleben zu vereinen, und dabei kläglich scheitert. Und zum anderen natürlich der Jungspund und Liebling aller Nachbarn und Großeltern: John Carter.
Jamie Lisa H. - myFanbase
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25.11.2025 19:51 von chili.vanilli
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