Bewertung

Review: #4.07 Mein hollywoodreifer Auftritt

Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen Eliot und J.D., die durch eine Affäre von Elliot mit Dan neuen Zündstoff bekommt. Umrahmt wird dieser Part von einer gut gelaunten Molly Clock und faulen Ausreden von Turk und Carla.

Ansteckungsgefahr

Gute Laune ist ansteckend. Zumindest ist dies in dieser Folge offensichtlich. Dass es gerade Dr. Molly Clock ist, die in diesem Handlungsstrang die wesentliche Person ist, kommt wenig überraschend. Die gesamte Staffel hat dank ihr bisher immer noch ein zusätzliches Lächeln erhalten und ihre optimistische Einstellung wurde schon das ein oder andere Mal deutlich. Ihrer Meinung nach hat jeder Mensch einen weichen Kern und das ist genau das, was unseren beiden Monstern mit Monsterfüllung, Dr. Cox und Dr. Kelso, gehörig gegen den Strich geht. Molly schafft es, dass sich die beiden Streithähne vereinigen, um ihr klar zu machen, dass der Mensch und somit die Welt böse ist.

Doch Molly ist den beiden einfach einen Schritt voraus. Man sollte sich eben nie mit einer Psychologin anlegen, weil sie einfach zu viel über das menschliche Verhalten weiß. Ihre bisherigen Diagnosen im Sacred Heart haben auch immer zugetroffen. Sie ist fast schon ein bisschen zu gut. Jedenfalls lässt sie sich aus Überzeugung nicht aus der Ruhe bringen und spielt dann doch so die Verletzte, dass Cox und Kelso ihren weichen Kern hervorbringen. Reingelegt. Molly hat recht. In jedem Menschen steckt etwas, das gut ist. Man muss es eben nur herauskitzeln. Allerdings gilt das gleiche für das Böse, auch das stecktin jedem Menschen und lässt sich herauskitzeln. Aber das wollen wir ja nicht. Ich habe mich jedenfalls von Molly auch anstecken lassen und gehe heute fröhlich pfeiffend durch den Tag.

Mein Diabetis

Turk an die positiven Seiten an seiner Krankheit gefunden und schiebt sein Diabetis vor, um von Carla verwöhnt zu werden. Hier zeigt sich ein bisschen, dass Turk immer noch jung ist und nicht wirklich weiter denkt. Seine Taten beruhen auf reiner Faulheit und dem Genuss, glorifiziert zu werden, dabei weiß er doch, dass Carla fast alles für ihn machen würde. Als sich dann herausstellt, dass auch Carla die Krankheit benutzt hat, um ihre Interessen durchzusetzen, war ich ein bisschen erschrocken. Turk geschah der "Verlust" des zusätzlichen Geldes, das Carla hätte verdienen können, recht, weil es seine Lügen bestrafte, aber dass Carla den Vorwand benutzte, hätte ich nicht erwartet. Sie hätte Turk von dem Jobangebot doch nie erzählen müssen, wenn es für sie nicht in Frage kommt. Dass sie es doch tat, zeigt wohl, dass auch Carla immer wieder Anerkennung haben möchte. Die Notlüge kann man ihr dann fast verzeihen. Immerhin war es eine logische Argumentation, Turk war einfach nur wehleidig. Dass sie nach der Aussprache dann einen gemeinsamen Weg gefunden haben, die Krankheit zu nutzen, ist dann ein typisches Eheverhalten. Der eine will nicht und schiebt den Ehepartner vor. Die Wahrheit ist eben nicht immer so schön und immer Kopfschmerzen vortäuschen ist auch auffällig. Gut also, wenn man noch ein As namens Diabetis im Ärmel hat. Es war insgesamt also keine überragende Geschichte, sondern eher ein Lückenfüller, der aber mit witzigen kleinen Szenen unterhalten konnte.

Großer Bruder

Dan ist wirklich mit allen Wassern gewaschen. Er schiebt den Tod seines Vaters vor um in der Stadt bleiben zu können, dabei geht es ihm nur um Elliot. Dass er schon länger hinter dem Rücken von J.D. mit Elliot rummachte (sogar in seinem Bett), finde ich wirklich die Härte. Auch wenn J.D. damit keine Probleme hat, gebietet es doch der Anstand, es irgendwie mitzuteilen. Insofern hat Cox schon recht, er ist der mieseste Bruder, den man sich vorstellen kann. Als dann aber die Karten auf dem Tisch liegen und J.D. hollywoodreif Elliot ein schlechtes Gewissen machen will, finde ich Dans Verhalten schlagartig genial. Er war noch viel hollywoodreifer, als er J.D. vorspielte, dass er unter der Trennung von Elliot, die sie aus J.D.s Enttäuschung gezogen haben soll, stark leidet. Mit den eigenen Waffen geschlagen. Das finde ich gut, denn J.D. hat sich auch nicht wirklich fair Elliot gegenüber verhalten, weil er ihr einfach Verletztheit vorspielte. Immerhin ist J.D. derjenige, der Elliot das Leben verdammt schwer gemacht hat. Ihr dann etwas vorspielen zu wollen, um besser dazustehen, ist auch nicht die feine Art.

Das ganze Hin und Her hat dann aber etwas gebracht. Die Fakten wurden auf den Tisch gelegt und aus irgendeinem Grund ist Elliot über J.D. hinweg. Ich finde zwar, dass es doch ganz schön schnell ging, aber im Endeffekt gönne ich ihr es auch. Die Grundlage für eine neuerliche Freundschaft zwischen J.D. und Elliot ist gelegt und man darf gespannt sein, wie sich das entwickelt. So richtig traue ich dem Frieden nämlich nicht.

Fazit

Eine schöne Folge, in der vor allem Heather Graham zu glänzen wusste.

Emil Groth – myFanbase

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