Bewertung

Review: #3.13 Auf die Rettung folgt die Rache

Das war sie nun also, die dritte Staffel von "Prison Break". Michael ist endlich frei, LJ ist gerettet und damit könnte doch alles so schön zum Happy End kommen. Doch auf die Rettung folgt die Rache und auch die weiteren Szenen am Ende der Episode vermitteln den Eindruck, dass eine weitere Staffel vielleicht doch keine so schlechte Idee ist.

Sona

Die wichtigen Leute sind ausgebrochen und die Zurückgebliebenen versuchen sich neu zu formieren. Der angeschossene Lechero kann nicht wirklich aktiv handeln, aber für solche Situationen ist auch T-Bag perfekt geeignet. Er spürt mal wieder das Potenzial, dass sich hier befindet, gibt sich als falscher Freund aus, an dessen Rolle er seit einigen Tagen gut gearbeitet hat, und versetzt Lechero dann den Todesstoß. Lechero ist also ein Charakter, der genau eine Staffel dabei war. Sein Erbe tritt T-Bag aber an, indem er die aufgebrachte Meute mit Geld versorgt. Das hilft eben immer. Das Bild muss für Sucre allerdings sehr absurd gewesen sein. Dieser hat sich konsequent ins Abseits manövriert und darf nun auch nach Sona. Man muss fast schon sagen, dass dies eine Art Begnadigung ist. Eine intensivere Folter wäre viel schlimmer gewesen und es ist auch nicht ganz logisch, dass ihm diese erspart blieb, aber gut. Nun ist er mit in dem Getümmel und wird sich gewiss schnell an T-Bag klammern.

Ähnliches wird auch Bellick sicher machen, der auch in dieser Episode mit seinem Gejammer ordentlich zu nerven wusste. Da wünscht man sich fast, dass auch er von den Autoren aus der Serie geschrieben wird. Nach drei Staffeln hat man als Zuschauer nun verstanden, dass Bellick mit Macht sich ganz groß fühlt, in der Defensive aber ein weinerliches Mädchen ist, das von dem ausgestrahlten Selbstbewusstsein nichts mehr erkennen lässt. Das muss einem nicht in jeder Episode vorgehalten werden. Bellick ist ein ewiger Mitläufer und kommt auf diese Weise offenbar auch mit in die vierte Staffel. Damit muss man nun leben, aber vielleicht bekommt er auch noch mal Profil.

Ob Sona nun die gesamte vierte Staffel im Blickpunkt bleiben wird, ist hoffentlich bald vorherzusagen. Immerhin hat T-Bag Whistlers Büchlein und mit Bellick und Sucre sind zwei weitere wichtige Leute dort. Ich persönlich benötige diesen Standort aber nicht mehr und hätte nichts gegen einen Schauplatzwechsel, auch wenn es dazu eine gute Geschichte geben müsste, die das ermöglicht. Die Staffel 3 ist also abgeschlossen, das Kapitel Sona vorerst nicht.

Rache

Der deutsche Episodentitel kann es fast nicht besser auf den Punkt bringen, was dieses Staffelfinale mit dem Zuschauer vorhat. An erster Stelle steht der Versuch, LJ gegen Whistler auszutauschen und in Sicherheit zu bringen. Der zweite Punkt ist dann ein innerer Zwang von Michael, seine geliebte Sarah zu rächen und die Mitverantwortliche Gretchen über den Haufen zu schießen. Damit die vierte Staffel aber noch genügend zu erzählen hat, schafft Michael letzteres nicht. Aber der Reihe nach.

Da Gretchen mit ihren Leuten klar im Vorteil ist, versucht Michael mit einem ausgetüftelten Plan, den wieder eingefangenen Trumpf Whistler richtig auszuspielen. Dadurch wird es zu einer Art Schnitzeljagd, die funktioniert, weil Gretchens Leute dann doch nicht so konsequent sind. Lincoln hätte man durchaus erwischen können, wenn man schneller gehandelt hätte, zumal das offenbar der Plan war. Die Museumsevakuierung war ein weiterer cleverer Zug von Michael, aber irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass für die Company mehr möglich gewesen wäre. Nun gut, Spannung gab es dann auch noch, weil Sofia nicht komplett mitgespielt hat. Diese ist letztlich die einzige Verletzte. Es ist eben wie immer. Wer am wenigsten beteiligt ist, muss am meisten leiden. Der aufopferungsvolle Wille von Lincoln, sich um Sofia zu kümmern, hat mein Herz natürlich höher schlagen lassen, weil immer mehr Zeichen in Richtung Sofia und Lincoln als Paar hindeuten. Leider war das letztlich der beste Teil dieser Storyline, denn obwohl sie durch Michaels Plan sehr spannend und komplex inszeniert wurde, fehlte einfach das Tempo und der letzte Zug in der Geschichte, zumal sie durch Sucre und McGrady auch immer wieder unterbrochen wurde. Wie so vieles in der Staffel hat sich also auch das irgendwie hingezogen.

Dass Michael am Ende Gretchen im Visier hat und doch zögert, ist wahrscheinlich in erster Linie so entschieden wurden, damit man auch diese Geschichte in die nächste Staffel hinüber tragen kann. Allerdings macht sie inhaltlich auch Sinn. So kaltblütig ist Michael eben nicht, selbst in seinen Rachegedanken, als aktiv diesen Mord zu begehen. Zudem ist ihm vielleicht auch im tiefsten Inneren bewusst, dass Gretchen auch nur eine Marionette ist. Dies wird uns sicherlich noch eine ganze Weile in Staffel 4 beschäftigen. Da ich Gretchen als Charakter sehr gut leiden konnte, freut es mich, dass sie wohl noch einige Episoden von großer Bedeutung sein wird.

McGrady

Ich werde nicht richtig glücklich mit diesem Staffelfinale und paradoxerweise ist wahrscheinlich die schönste Geschichte diejenige, die einen großen Anteil an der Unzufriedenheit mit dieser Episode trägt. McGrady war konstant Teil dieser Staffel und als eine Art Freund von Michael natürlich sehr symphatisch. Dass er mit ausgebrochen ist und nun auch noch so herzlich zu Hause empfangen wurde, freut mich unheimlich, denn endlich gibt es auch mal ein Happy End für einen Charakter. Einzig hat dieser Teil viel zu viel Raum in dem Finale eingenommen. Die aufgezwungene Spannung am Grenzübergang war unnötig, die Szene einfach zu lang gezogen. Das hat zu sehr von der Haupthandlung abgelenkt. Meiner Meinung nach hätte man diesen Teil viel schneller abschließen können. Mit McGrady ist nun ein weiterer Charakter genau diese eine Staffel dabei gewesen und auch wenn ich ihn gemocht habe, hoffe ich, dass es dabei bleibt. Ich möchte gerne mit dem Gedanken weiter gucken, dass er glücklich bis an sein Lebensende ist. So was muss auch mal sein.

Fazit

Das Staffelfinale war in Ordnung, konnte mich aber leider irgendwie nicht fesseln. Immerhin gibt es genügend Potenzial für eine vierte Staffel. Michael will Gretchen jagen. Sucre, T-Bag und Bellick wollen sicherlich raus aus Sona, Lincoln will Sofia beschützen und auf Mahone und Whistler darf man ganz besonders gespannt sein. Wenn diesem Finale also etwas gelungen ist, dann die Schaffung der Voraussetzungen für Staffel 4.

Emil Groth - myFanbase

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