Bewertung

Review: #3.08 Freier Wille gegen Wahrheit

Mit einem gewaltigen "Bang" verabschiedet sich "Prison Break" in die, durch den Autorenstreik aufgezwungene, Winterpause. Und endlich hat man wieder zu alten Stärken zurück gefunden.

Bang & Burn

Die Helikopter-Rettungsaktion ist ja mal gehörig misslungen. Es wäre auch zu einfach gewesen, wenn Whistler lediglich auf das Dach geklettert und einfach verschwunden wäre. Immerhin hätte man in der Company auch schon früher auf die Idee kommen können und hätte nicht Michael dazu gebraucht. Aber gut. Es war auf jeden Fall spannend und erinnerte mich ein wenig an die guten alten Zeiten aus Staffel eins.

Bisher fehlte mir in der neuen Staffel das gewisse etwas. "Prison Break" hat für mich seit Michaels Einkerkerung in Sona ein wenig an Tempo verloren, was der Serie manchmal geschadet hat. Diese Folge macht das angesprochene Defizit mehr als wett und fesselt die Zuschauer regelrecht auf ihren Sitzen.

James Whistler

James Whistler oder vielleicht doch Gary Miller? Noch immer ist unklar, wer dieser mysteriöse Gefangene in Sona eigentlich wirklich ist. Gehört er zur Company? Soll er mit der Company zusammen arbeiten? Oder soll er gar von der Company getötet werden? Ein interessantes Detail dieses Mal war eine kleine Notiz in Whistlers Vogelkunde-Buch. Ich möchte zu gern wissen, was sonst noch alles da drin steht. Hat er die Infos über Mahone in Sona gesammelt und nachgetragen oder hat Susan B. ihre Finger im Spiel und die einzelnen Charaktere in Sona überprüfen lassen?

So sympathisch Mr. Whistler auch zu Beginn der Staffel gewesen ist, mittlerweile hat er sich in meiner Beliebtheitsskala weit nach hinten manövriert. Natürlich ist das Mysterium über ihn wirklich interessant, jedoch will mir bei der gesamten Entwicklung der Staffel bisher nicht einleuchten, warum er sich zu Beginn der Staffel im Keller eingemauert hatte bzw. warum die Company nicht eher für eine Fluchtmöglichkeit gesorgt hat. Bestimmt gibt es dafür eine logische Erklärung, die mir jetzt einfach nicht einfallen mag.

Die Leiden der Susan B.

Gretchen aka Susan B. Anthony manövriert sich mit dieser Episode selbst in eine schier aussichtslose Lage. Mir gefiel der Blick in ihren Augen, als sie erkannte, dass nun schlimmste Folterungen und Misshandlungen auf sie warten werden. Sie weiß genau, was jetzt kommt und ich fürchte mich davor. Bisher war sie das Biest, das über Lincoln die Oberhand behielt, egal wie sehr er sich abmühte, es zu ändern. Sie nun als potentielles Opfer zu sehen, finde ich befremdlich. Aber das zeigt wohl dann doch einmal mehr, dass mit der Company nicht zu scherzen ist.

Brüder

Endlich kam es zu einer ehrlichen, wenn auch recht kurzen Aussprache. Michael wirft Lincoln vor, dass er ihn "missbraucht" hat, um LJ nicht zu gefährden. Ich habe eine solche Situation beinahe schon befürchtet. An Michaels Stelle wäre ich wohl genauso enttäuscht über das Misstrauen des eigenen Bruders. Dass es von Lincoln vielleicht gar nicht so gemeint war, kaufe ich ihm ab, denn er war in der Situation auf seinen Sohn fixiert und wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Ich kann also beide Seiten gut verstehen.

Leider ist eine derartige Situation nur sehr schwer zu kitten. Und es bleibt auch keine Zeit für Entschuldigungen oder eine konkrete Aussprache. Daher ist es für mich umso schöner mit anzusehen, dass die beiden trotz dieses Zwists noch immer um ihre gegenseitige Sicherheit bemüht sind. Lincoln zögert keine Sekunde lang, Michael über die drohende Gefahr zu informieren.

Lechero

Lechero wechselt nun also die Seiten und versucht, gemeinsam mit Michael und Whistler auszubrechen. Und sein Plan ist nicht einmal so schlecht, wenn natürlich auch wieder - wie für "Prison Break" typisch - zunächst scheinbar unmöglich. Auf jeden Fall klingt es für mich sinniger, ein Gefängnis über einen unterirdischen Tunnel zu verlassen, als über eine Strickleiter zu fliehen, während die Wachen von der gleißenden Sonne geblendet werden.

Ich frage mich jedoch ernsthaft, wie lange Lechero die Scharade vor seinen Jungs aufrecht erhalten kann. Er hat jeglichen Rückhalt in Sona verloren und trotzdem stehen T-Bag, einige andere und vor alle Sammy noch immer hinter ihrem "Boss", auch wenn alle ihn irgendwie hinten 'rum betrügen. Es wird Zeit für Lechero, das Gefängis zu verlassen.

Was bleibt am Ende?

Die Wärter zählen eins und eins zusammen und kommen zu dem Entschluss, dass Michael Unruhe ins ansonsten so friedliche Sona gebracht hat. Auch wenn man ihm die beiden Fluchtversuche (noch) nicht nachweisen kann, so eilt ihm sein Ruf voraus. Die Lösung des Problems scheint klar auf der Hand zu liegen: Michael muss weg. Doch wohin bringen die Wärter ihn nun? Wenn Michael Sona wirklich verlassen sollte, dann stehen die Chancen auf eine Flucht plötzlich gar nicht mehr so gut. Ganz im Gegenteil. Deswegen glaube ich noch an eine interessante, spannende, vielleicht auch waghalsige Wendung.

Fazit

Die Episode bietet Spannung pur und entlässt uns mit einem fiesen Cliffhanger. Nun kann man nur auf die nächste Folge warten, die noch so weit entfernt ist!

Melanie Brandt - myFanbase

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