Bewertung

Review: #3.05 Störeinflüsse

Es ist erst die fünfte Episode der Staffel, aber die Zeit läuft schon gegen Michael und Lincoln. Möglichst überlegt aber trotzdem ein wenig panisch versuchen sie das Unmögliche möglich zu machen.

Fluchtplan

Nach dem Ausbruch kommt die Flucht, doch diese sollte möglichst vorher schon geplant sein. Genau dies ist die Aufgabe von Lincoln, der mit Sofia die Gegend auskundschaftet. Allerdings stellt es sich als fast genau schwierig heraus, ein Auto in die Nähe des Gefängnisses abseits der Hauptstraße zu bringen, wie überhaupt aus Sona auszubrechen. Als Touristen getarnt können sie sich noch aus der Schlinge winden. Doch Lincoln hat schon Plan B parat, doch wie dieser Plan aussieht, weiß wirklich nur er. Er läuft mit Sofia zum Strand und befiehlt ihr, es sich gemütlich zu machen. Das hat sie netterweise auch getan, aber da ihr die Absichten Lincols ebenso verborgen bleiben, wird sie etwas pampig. Lincoln buddelt unterdessen ein bisschen um offanbar Sarahs Kopf zu verstecken. Tja, es wird mindestens die nächste Episode benötigen, um schlau aus Lincoln zu werden.

Lovestuff

Statt sich über Lincolns Plan den Kopf zu zerbrechen, habe ich lieber mal Lincoln und Sofia in ihrer Interaktion unter die Lupe genommen. Die beiden harmonieren immer besser miteinander und misstrauen sich auch nicht mehr gegenseitig und irgendwie habe ich das Gefühl, dass zwischen den beiden auch noch was gehen könnte. Jetzt wo Sarah tot ist, benötigt die Serie auch irgendwie eine neue Romanze und Lincoln kommt da als einziger in Frage. Michael ist dazu vorerst nicht fähig, Sucre hat auch einen Knacks weg und die anderen männlichen Protagonisten, die uns bisher durch die Serie begleiteten, sind nicht unbedingt Charaktere, die ich mir mit Gefühlen der Liebe zu einer Frau vorstellen möchte. Zumal sie im Knast auch kaum Möglichkeiten haben. Bellick hat zudem eh nur seine Mutter, T-Bag ist irgendwie einfach nur widerlich, Mahone hat seine Frau und alle anderen sind momentan einfach nicht interessant genug, als dass mich da eine Geschichte mitreißen könnte. Summa Summarum bleibt also nur Lincoln, um es ein bisschen knistern zu lassen.

Und nun zum Wetter

Die Ausbruchsvorbereitungen laufen auf Hochtouren und Michael will doch tatsächlich bei helllichtem Tage ausbrechen, weil da die Sicherheitsvorkehrungen nur durchwachsen sind. Der Plan zeigt erneut, dass Michael eine gute Auffassungsgabe für bestimmte Situationen hat. Und schon allein die Dreistigkeit bei Tage zu flüchten, macht es zu einem guten Plan. Das Problem ist nur, dass die gesamte Idee auf der Hoffnung beruht, dass die beiden Wachen abgelenkt sind. Das Spiel ist dabei regelrecht planbar, die Sonne stellt schon fast ein größeres Risiko dar. Nun sind mir die Wettergepflogenheiten von Panama nicht bekannt, aber was ist eigentlich, wenn es morgen bewölkt ist? Naja, irgendeinen Plan muss Michael sich nun mal machen und die Aussichtslosigkeit wird hiermit eigentlich nur unterstrichen. Hinzu kommt dann auch noch, dass die Wachen auch tatsächlich sehr wachsam sind. Man braucht schon ein gutes Auge, um zu sehen, dass Michael mit dem Fernglas operierte. In Anbetracht der Tasache, dass die dort wohl etwa acht Stunden stehen und nichts machen, als in die bekannte Gegend gucken, war die Wache aber sehr aufmerksam.

Außerdem sind offenbar auch schnell alle anderen Bediensteten möbil. Nach dem Warnschuss hat es nicht lange gedauert, bis zig bewaffnete Männer ins Gefängnis drängten. Man scheint also wirklich gut organisiert zu sein. All das sind keine guten Voraussetzungen für die bevorstehende Aufgabe. Dadurch wurde eine die-Ruhe-vor-dem-Sturm-Atmosphäre kreiert. Die Szenen waren nicht besonders spannend (auch die Bedrohung Michaels mit Whistlers Rettung war vorhersehbar), aber sie haben alle Grundlagen geschaffen, um den großen Showdown so in Szene setzen zu können, dass man zu atmen vergisst. Die Episode bereitete somit auf den Ausbruch vor und zeigte erneut, dass es eigentlich nicht klappen kann.

Komplizen

Trotzdem hat Michael keine andere Wahl, als es zu versuchen und dabei kann er sicherlich noch ein bisschen Hilfe gebrauchen. Sucre ist eigentlich schon auf seiner Seite, doch das Geld und die Hoffnung auf eine glorreiche Zukunft lassen ihn schon wieder schwächeln. Sucre, Sucre, was soll ich mit dir nur machen? Dachte er tatsächlich, dass es eine einmalige Aktion wäre? Wie naiv. Vielleicht sollte er jetzt doch einfach abhauen, seinen Part hat er bereits erfüllt. Der Zaun ist demoliert (wieso hat das eigentlich noch keiner gesehen?). Ich habe jedenfalls eigentlich keine Lust, mich weiter mit ihm rumzuärgern. Er entwickelt sich einfach nicht weiter. Wie ist er doch gleich damals in den Knast gekommen? Richtig, er wollte das schnelle Geld haben. Naja, er wird schon noch eine wichtige Rolle spielen, aber die Autoren dürfen sich gerne auch mal etwas Reifes für Sucre ausdenken.

Ein unverzichtbarer Komplize ist derweil immer noch Mahone. Als Zuschauer ist man sich schon lange bewusst, dass Alex und Michael gemeinsam ein prächtiges Team abgeben würden und Alex zeigt in dieser Episode, dass er einfach vom gleichen Schlag wie Michael ist. Die Beobachtungen mit dem Kaffeebecher sind sicherlich sehr nützlich, um den Wärter etwas zu schwächen. Michael sollte wirklich mal mit richtig offenen Karten spielen, aber in die Verlegenheit kommt er von Episode zu Episode mehr.

Bleiben noch ein paar weitere Gefängnisinsassen übrig, über deren Rolle man sich noch nicht sicher ist. T-Bag scheint sein ganz eigenes Ding zu machen, auch wenn mir noch nicht klar ist, welche Absichten da genau liegen. Spekulationen sind in jede Richtung möglich. Bellick ist zunächst ein bisschen abgetaucht, aber er kann auch froh sein, dass er überhaupt noch lebt. Allerdings hat er sich direkt mal um den Neuen gekümmert, der in dieser Episode nach Sona gekommen ist und glaubt, Whistler zu kennen. Was weiß er, warum ist er in Sona, was kann er bewirken? Whistler hat sich schon mal so rigoros gewehrt, dass eigentlich klar scheint, dass er ihn kennt. Auch hier kann sich in der nächsten Episode viel ereignen.

Fazit

Spannung war in dieser Episode lange Zeit nicht richtig zu finden, aber man spürt, dass sie steigt. Außerdem wurde dieses Mal auch wieder etwas mehr auf der Charakterebene gearbeitet. Michael muss morgen ausbrechen und da die Serie "Prison Break" und nicht "24 – Twenty Four" heißt, wird das also in der nächsten Episode passieren müssen. Oder kommt doch alles ganz anders? Genügend Ansätze dafür gibt es. Man darf gespannt sein, in welche Richtung sich diese Staffel nun entwickelt.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Prison Break" ansehen:

myFanbase integriert in diesem Artikel Links zu Partnerprogrammen (bspw. Amazon, Apple TV+, WOW, RTL+ oder Joyn). Kommt es nach dem Aufruf dieser Links zu qualifizierten Käufen der Produkte, erhält myFanbase eine Provision. Damit unterstützt ihr unsere redaktionelle Arbeit. Welche Cookies dabei gesetzt werden und welche Daten die jeweiligen Partner dabei verarbeiten, erfahrt ihr in unserer Datenschutzerklärung.

Vorherige Review:
#3.04 Ungewollte Motivationen
Alle ReviewsNächste Review:
#3.06 Beweise müssen her

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Prison Break" über die Folge #3.05 Störeinflüsse diskutieren.