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Review: #6.24 Fast alle Träume werden wahr

Foto: Sophia Bush, Bethany Joy Galeotti & Hilarie Burton, One Tree Hill - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Sophia Bush, Bethany Joy Galeotti & Hilarie Burton, One Tree Hill
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Wow, das war sie also - die 6. Staffel und damit die längste aller Staffeln von One Tree Hill. Um ehrlich zu sein, hatte ich an das Staffelfinale keine hohen Erwartungen, da mich diese Staffel, im Gegensatz zu den ganzen anderen, nicht unbedingt vom Hocker gehauen hat. Doch unter der Feder von Serienschöpfer Mark Schwahn selbst, konnte eigentlich hier nicht mehr viel schief gehen. Mit einer gewohnten Portion Emotionen wurden hier auch gleich zwei Hauptcharaktere für immer verabschiedet: Chad Michael Murray (Lucas Scott) und Hilarie Burton (Peyton 'Sawyer' Scott) verabschiedeten sich aus der Darstellerriege, und somit auch aus der Serie.

Hallo Sawyer, Goodbye Peyton?

Gleich zu Beginn der Folge bekamen wir die komplette Bandbreite an Emotionen zu spüren, als Lucas seine blutverschmierte Braut Peyton in die Notaufnahme trägt. Ich hatte hier schon die Befürchtung, dass die letzte Folge mit Peyton auch ihr Tod bedeuten würde, denn der Titel dieser Folge "Remember Me As Time of Day" passt zu einem Abschied. Und so hatte ich auch anhand des Trailers die Vermutung, dass Lucas nun das Baby alleine großziehen würde. Doch ich wurde eines Besseren belehrt, denn Peyton überlebt die Geburt ihres Kindes und kann somit, nachdem sie aus dem Koma erwacht ist, die kleine Sawyer Brooke Scott in ihren Armen halten. Die Szenen zwischen ihr und dem Baby waren sehr schön und man merkte gleich vom ersten Moment an, dass sie selbst eine gute Mutter sein würde. Die Einstellungen im Krankenhaus, als Lucas zuvor durch die Scheibe des OPs starrte und nach und nach alle engen Vertrauten an seiner Seite erschienen, war durch die Schnitte, sowie die Musik, passend in Szene gesetzt und man spürte die Hektik und die Aufregung, als wäre man selbst im Geschehen mit dabei. Auf der einen Seite bin ich froh, dass Peyton die Geburt überlebt hat, auf der anderen Seite hätte ihr Tod aber auch sehr gut zu ihrer Geschichte gepasst, aber es wäre doch ein zu gravierender Schritt gewesen, diese Hauptperson sterben zu lassen. Mit der Geburt von Sawyer bekamen wir aber auch eine vertraute Person nach langer Zeit wieder zu Gesicht.

Welcome back, Karen Roe!

Karen ist wieder zurück und überrascht den Zuschauer gleich im ersten Augenblick, als sie die kleine Sawyer in das Krankenzimmer herein trägt und sie Peyton übergibt. Ich liebe alle Szenen mit Karen, da sie meines Erachtens die tollste Serienmutter ist und dies einfach in jeder dieser Szenen sehr gut zur Geltung bringt. Ich hatte mich schon gewundert, warum sie nicht an der Hochzeit von Lucas und Peyton erschienen ist, und fand daher auch die Ausrede plump, dass es wegen zeitlicher Probleme nicht geklappt hat. Umso überraschter war ich, als ich in den Opening Credits zu dieser Folge sah, dass Moira Kelly mit von der Partie sein wird.

Sowohl die Szenen im Krankenhaus, als auch die im Scott-Haus waren sehr gefühlvoll. Zum einen das Gespräch mit Peyton über das Dasein als Mutter, sowie das auf den Treppen mit Lucas, was zugleich Erinnerungen an die ersten OTH-Folgen hervorrief: Es passte einfach alles. Daher durfte auch ein Besuch an Keiths Grab nicht fehlen. Er selbst war sozusagen in dieser Folge auch präsent, denn Dan wird immer noch sehr von seinen Schuldgefühlen geplagt und sucht daher auch die Versöhnung bei seiner Familie, da er aufgrund seines Herzens nun nicht mehr lange leben wird.

Please, kill me!

Ich wunderte mich schon, wo Dan abgeblieben war, da er seit #6.18 Searching for a Former Clarity nicht mehr aufgetaucht ist, und ich schon dachte, dass er sich im Off zum Sterben zurückziehen wollte. Doch plötzlich stand er wieder an seinem Grab und suchte einige alte Bekannte in Tree Hill heim. Darunter auch Whitey Durham, dessen Auftauchen ich sicher schon seit der 5. Staffel, in welcher er nur einmal präsent war, herbeigesehnt hatte. Dan suchte somit Rat bei Whitey und es kam zu einem sehr aufwühlenden Gespräch, da Dan zugibt, dass er mit seiner Schuld lebt, er aber schon lange innerlich tot sei, da ihm niemand mehr anschaut und auch nicht verzeihen kann. Passend fand ich die Szene, als Whitey neben einer Tasse Kaffee und einem Teller Kekse, die er Dan anbot, auch seinen Revolver hinlegte, und ihm daraufhin erläuterte, dass er sich schon oft vorgestellt hat, wie er Dan einfach erschießen wollte. Bei dieser Szene fiel mir auf, wie alt Whitey bzw. der Darsteller Barry Corbin doch geworden ist. Ich hoffe wir werden ihn wieder öfters in der Serie sehen, denn schließlich hat man hier auch gesehen, dass auch Nathan ihn noch besucht.

Die plötzliche Umarmung zwischen Dan und Whitey passte sehr gut ins Bild und kam auch für mich ohne jegliche Worte oder Musik aus, da man aus Whiteys Augen ablesen konnte, was nun in beiden vorging. Irgendwie tat mir Dan schon leid, da er nun seit gefühlten 1000 Episoden mit der Schuld am Tod von Keith leben musste, und es ihm jeder immer wieder vorhält, obwohl er eigentlich seine Strafe abgesessen hatte. Ich hoffe, er findet bald endlich ein Spenderherz und wird wieder böse oder er stirbt den Serientod, denn als guten Mann konnte ich mir Dan noch nie vorstellen.

Es durfte natürlich auch die Szene mit Karen nicht fehlen, als Dan ihr und Lucas über den Weg lief. Wenn Blicke töten könnten... Die Szene zuvor, als er Peyton darum bittet, einmal die kleine Sawyer auf den Arm zu nehmen, war auch sehr emotional. Seltene Szenen, die man in Kombination mit dem größten Serienfiesling seit J.R. Ewing zu sehen bekommt.

Welcome to the NBA, Nathan Scott!

Nathan ist nun endlich in das Team der NBA aufgenommen worden. Ich muss sagen, dass mich diese Storyline noch nie sonderlich angesprochen hat, da dies schon seit Anfang der 5. Staffel ein Thema war. Ob Nathan überhaupt wieder Basketball spielen kann, wenn ja, wo er spielen kann, mit wem und wann und so weiter… Es diente für mich immer als eine Füllstory und hatte den gleichen Effekt wie die leidigen Stories zwischen Mouth und Millicent, sie brachten mir nicht viel. So muss ich doch sagen, dass ich froh bin, dass diese Story nun ihr vorläufiges Happy-End gefunden hat. Die Szene mit Haley, Nathan und Jamie auf der Couch und wie der Kleine mitbekommt, dass sein Dad, der gleichzeitig sein großes Vorbild ist, nun Spieler der NBA ist, war sehr schön gemacht und hatte für mich auch etwas Positives, da wir nun auf andere Storylines zwischen Haley, Nathan und Jamie hoffen können. Die damit verbundene Storyline mit Mouth und Millie möchte ich hier nicht weiter erwähnen, sie hat mich schlichtweg nicht interessiert, da dieses Serienpaar in meinen Augen einfach kaputt geschrieben wurde.

Now it's real Love...

Endlich kam es hier auch zum Happy End zwischen Brooke und Julian. Und wer hat dafür gesorgt? Keine geringere als Drachen und Eisblock-Mutter Victoria Davies. Anscheinend hatte Julians Standpauke an sie schon einige Spuren hinterlassen und sie zum Nachdenken angeregt, denn nun hat sich Victoria endlich mit Brooke ausgesprochen und man sah, dass auch in dem Drachen ein Herz steckt. Sie gab gewissermaßen zu, dass sie immer eine schlechte Mutter war und sie die Firma ihrer Tochter auch als eine Bindung zu ihr nutzte und zugleich riet sie auch ihrer Tochter, nun endlich Julian ihre Liebe zu gestehen, da sie es selbst in ihrer Jugend versäumt hatte und dies für sie ein Fehler war.

Ich wusste doch, dass die gute alte Victoria noch ihre guten Seiten hat und ich hoffe noch auf viele Folgen mit dem Mutter-Tochter-Gespann. Auch schön war die Szene, als Brooke eine Postkarte von Sam erhielt. Ich hoffe auch, dass sie nochmals in der nächsten Staffel zu Besuch vorbeischaut, denn diese Storyline hatte auch viel Potenzial, welches noch weiter ausgebaut werden könnte.

A fine mess

Auch auf die unzähligen Szenen von Mia und Chase will ich nicht weiter eingehen, da ich es seit vielen Folgen lästig fand, dass die Werbung für das neue Kate Voegele-Album so offensichtlich eingefügt wurde, sodass viele Szenen entweder halbwegs kaputt gemacht, oder auch verschwendet wurden. Anfangs mochte ich Mia, aber nun hoffe ich, dass sie sehr sehr lange auf Tournee geht und ich denke auch nicht, dass wir noch viel von ihr sehen werden, da nun Peyton nicht mehr dabei ist und somit wohl auf die Red-Bedroom-Records Geschichte verzichtet wird, falls Haley nicht die Leitung dieser übernehmen wird. No more Mia, please!

Goodbye, Tree Hill. Goodbye forever.

Die letzten fünf Minuten der Folge waren wirklich klasse! Ich war erstaunt, was noch alles aus der Folge herausgeholt wurde und der Song "Can't you see" von der Marshall Tucker Band tat ihr übriges, um dieser Staffel ein würdiges Ende zu verleihen. Nathans erstes Spiel in der NBA, Brookes und Julians Liebesbekenntnis am Filmset, sowie der einsame Dan am River Court bei Nacht und letztendlich die Abschiedszene von Lucas und Peyton. Es passte hier alles. Schade, dass nun beide nicht mehr in der Serie mit dabei sind und ich hoffe auch, dass ihr Abgang aus Tree Hill in der 7. Staffel erklärt wird, denn abgesehen von einer Fahrt mit dem Comet aus Tree Hill heraus, gab es keine Anzeichen von einem endgültigen Abschied. Doch wer wusste, dass die beiden die Serie verlassen, spürte dies auch in der letzten Szene, als sich Lucas und Peyton im Comet küssten und mit der kleinen Sawyer Brooke Scott auf dem Rücksitz durch die Straßen von Tree Hill in die Ferne fuhren, während die Kamera langsam zum River Court schwenkte, auf welcher die etwas durchwachsende, aber nicht minder schlechte 6. Staffel der Serie endete.

My last words

Eigentlich hätte dies hier als tolles Serienfinale fungiert, denn alle Charaktere der Serie hatten eine abgerundete Story und bekamen somit ihr Happy End und ich frage mich immer noch, wie die Produzenten, sowie Mark Schwahn, dies alles in der 7. Staffel fortführen wollen. Ich hoffe nur, sie machen nicht alles kaputt, sondern liefern uns genügend Stoff für eine hoffentlich bessere Staffel, als diese es war. Abgesehen von den nervigen Storylines mit Mia und Chase, sowie Mouth und Millicent, die mich aber nicht so störten wie sonst, gebe ich dieser Folge, da es das Staffelfinale ist, immerhin stolze 8 von 9 Punkten.

Martin Schlachter - myFanbase

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