Kölner Filmpreis für David Lynch

Gestern abend wurde im Rahmen der Cologne Conference, dem internationalen Film- und Fernsehfestival Köln, im großen Saal des Westdeutschen Rundfunks der mit 25.000 Euro dotierte Filmpreis Köln verliehen. Preisträger in diesem Jahr war der Mann, dessen Name bereits als Stilbezeichnung verwendet wird. David Lynch wurde für sein gesamtes lynchesques Lebenswerk geehrt, darunter die Serie, die 1990 die TV-Welt revolutionierte, "Twin Peaks", und skurril-grotesk-traumhafte Filme wie "Mullholland Drive".

Der mittlerweile in die Jahre gekommene, nichtsdestotrotz aber mehr als beeindruckende Amerikaner war in Köln persönlich zugegen, um den Preis, der ihm für "außergewöhnliche Leistungen in der Grammatik und Poetik der audiovisuellen Medien" verliehen wurde, in Empfang zu nehmen. Zuvor stellte er sich aber noch in einem Werkstattgespräch den Fragen der Fans und erzählte viel über seine Arbeit. Fragen zu Interpretationen seiner mysteriösen Filme aber beantwortete er nur mit einem augenzwinkernden "I don't know!" und blieb sich damit seinem Prinzip treu, niemals Erläuterungen seiner Werke preiszugeben.

Der Meister des Mysteriösen, wie Laudator Andreas Platthaus (Journalist FAZ) ihn nannte, lässt sich von Hollywood keine Vorschriften machen und nahm beispielsweise einen ihm in der Hauptstadt der Filmindustrie verliehen Preis nicht persönlich entgegen, sondern sandte nur eine Videobotschaft mit der Aussage "Keep eye on donut, not on hole!" Bei seiner Dankesrede gestern abend betonte er dagegen, wie sehr es in freue, in Köln sein und diesen renommierten Preis entgegennehmen zu dürfen. Als das Publikum ihm mit Standing Ovations Dank zollte, stand er schweigend auf der Bühne und zeigte seine Rührung mit einer Geste, bei der er sich wieder und wieder die rechte Hand aufs Herz legte.

Zu weiteren Preisverleihungen im Rahmen der Cologne Conference lest unsere weiteren Berichte und zum "Mad Men"-Event die Interviews der Hauptdarsteller Jon Hamm und Elisabeth Moss.