Miley Cyrus

Miley Cyrus im Goya in Berlin

Berlin Nollendorfplatz am 27. Oktober 2008, vor dem Goya herrscht ein kleiner Ausnahmezustand. Miley Cyrus, die 15-jährige Schauspielerin und Sängerin, die in den USA schon Millionen verdient und in erster Linie durch die Disney-Serie "Hannah Montana" auch in Deutschland schon Popularität erlangt hat, ist in Berlin, um ihr Album "Breakout" vorzustellen. Dafür wurden die Presse und ausgewählte Fans eingeladen. Der Einlass ist um 18:30 Uhr, doch für die besten Plätze musste man früher dort sein. Wer erst 19:00 Uhr eintraf, musste mit den hinteren Reihen vorlieb nehmen. Die Bühne ist präpariert, die überwiegend weiblichen Fans zwischen acht und 14 Jahren warten gespannt auf 19:30 Uhr. Sobald jemand die Bühne betritt, geht die Lautstärke im Publikum nach oben. Jedes kleine Anzeichen für einen baldigen Start wird mit wildem Gekreische honoriert.

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Und dann ist es auch endlich soweit. Um 19:35 Uhr beginnt der Gig. Die Band betritt die Bühne und hinten auf der Leinwand wird ein Ausschnitt von der aktuellen DVD gezeigt, die ein Mitschnitt eines Live-Konzertes ist. Am Ende des Liedes fällt dann der "Vorhang" und Miley Cyrus betritt die Bühne mit einem ihrer ersten Hits aus der Vergangenheit. Die ersten Töne sind aber kaum zu hören, zu groß ist die Begeisterung bei den Fans nach etwa einer Stunde warten. Damit die gute Stimmung auch gar keine Gelegenheit hat, abzuklingen, heizt Miley sofort mit dem Titelsong des neuen Albums "Breakout" ein. Und mit hervorragender Atmosphäre geht es auch weiter. Es folgen die Songs "Full Circle", "Four Walls" und "Fly on the Wall", bevor mit "Driveway" und "Bottom of the Ocean" ein wenig ruhigere Rocknummern auf dem Programm stehen. Nach dem nächsten alten Hit dürfen sich die Fans dann bei "Simple Song" schon mal langsam warmsingen, bevor sie bei der aktuellen Single "7 Things" dann vollends zum Zug kommen. Es ist dann auch niemand auszumachen, der den Text nicht konnte. Mit "See You Again" findet das Konzert dann einen gelungen Abschluss und während von oben die Luftballons hinunterfliegen, ist Miley dann auch von der Bühne verschwunden. Die Zugabe-Rufe bleiben dann leider unerhört, dafür lässt Miley sich aber noch für Autogramme blicken und beendet so ein gelungenes Konzert.

Was besonders beeindruckte, war die Tatsache, dass sie mit ihrem 15 Jahren schon eine Professionalität auf der Bühne ausstrahlt, die an ihrem Alter zweifeln lässt. Trotzdem ist sie aber noch ganz jugendlich und macht auch keine Hehl daraus. Für Miley Cyrus scheint alles ein einziger Traum und vor allem ein einziger Spaß zu sein. Sie hüpft und springt und rockt ohne Anstrengung über die Bühne und strahlt die ganze Zeit Fröhlichkeit aus. Zwischen den Lieder gönnt sie sich kurze Trinkpausen, quatscht und lacht mit ihren Tänzern und Backgroundsängern wie mit ihren besten Freunden (die es sicherlich auch in gewisser Weise sind) und macht selbst Fotos, da es immerhin ihr erster Besuch Berlins war, den sie am Mittag schon mit einer kleinen Rundfahrt eingeleitet hatte. Da ist es kein Wunder, dass so viele Mädchen den Traum haben, Popstar zu werden. Bei Miley Cyrus sieht es nicht gerade nach Arbeit aus, sondern einfach nur nach Freizeit. Dabei hat sie während der knappen Stunde durchaus zu tun. Sie macht von der ersten bis zur letzten Sekunde der Songs Action auf der Bühne und hat sogar live performt (ob durchgängig mag mein Ohr nicht zu beurteilen). Ihre Tänzer und Backgroundsänger haben zudem für hinreichend Abwechslung gesorgt. Dies und vieles mehr zeigt, dass sie sich in dem Geschäft wohl fühlt und offenbar den richtigen Menschen vertraut, denn als Eintagsfliege kann man sie schon lange nicht mehr bezeichnen und bisher scheint es auch nicht so, als wenn ihre Karriere demnächst den Bach hinunter geht. Die Voraussetzungen sind also alle gegeben, dass Miley Cyrus gemeinsam mit ihren zahlreichen Fans hüben wie drüben erwachsen werden kann und das hoffentlich ohne Skandale á la Britney Spears, denn das ist jetzt das einzige, was man diesem aufgeweckten, fröhlichen Mädchen für die Zukunft wünschen kann. Für die Gegenwart lässt sich nur sagen, dass der Star aus den USA auch in Deutschland erfolgreich sein kann, das hat diese Konzert bewiesen.

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Emil Groth - myFanbase
28.10.2008

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