Havoc and Bright Lights
Die Kanadierin begleitet uns seit den 90ern mit Songs wie "You Oughta Know", "All I Really Want" und "Hands Clean". Haben die neuen Songs auf "Havoc and Bright Lights" das Zeug dazu, ebenfalls in den Soundtrack unseres Lebens einzufließen?
Alanis Morissette galt lange Zeit als die wütende Frau der Musikszene. Als die, der man zuhörte bei Liebeskummer, egal, welche Art von Musik man sonst hörte, und auch egal, ob man Leonhard aus "The Big Bang Theory" war. Ihr Jammern, ihr Gezeter, all das passte zum Verlassenwerden. Es ist, als hätte Alanis nun die ganze Wut der vergangenen Jahre in ein einziges Songintro verpackt. Nämlich das ihrer ersten Single "Guardian". Ihre Stimme kommt tiefer daher, als hole sie alles von ganz weit da unten hervor. Um es ein für alle Mal in die Welt hinausgespuckt zu haben.
Denn "Havoc and Bright Lights" ist vor allen Dingen eine Sammlung ausgeglichener, ruhiger Songs. "Will You Be My Girlfriend?" ist beispielsweise eine Countryeske, wunderschöne Ballade, "Empathy" ist ein typischer Alanis-Song im Stil eines "Thank U". Dann gibt es da noch das experimentelle "Celebrity". Vom Sound her hätte Alanis sich daher an ihrem wenig später folgenden Song "Numb" orientieren sollen, dafür ist der Song textlich einwandfrei. Alanis kreiert ein Luxusbabe, das unbedingt berühmt werden will, um jeden Preis.
Die Wut kommt nur noch einmal durch: Bei "Woman Down", das mit elektrischen Elementen gespickt ist. Hier portraitiert sie einen Mann, der schlecht zu Mutter, Schwester, Freundin und Tochter war. Selbstverständlich ist der Song eine Hymne des Feminismus: "Calling all woman haters, we've lowered the bar on the bahavior that we will take."
Was bei "Havoc and Bright Lights" aber wirklich hervorsticht, ist die Dichte an guten Balladen und ruhigen Songs. Das sanfte "'Til You", das epische "Edge of Evolution", das fantastische "Win and Win", das übergangslos in das prächtige "Receive" übergeht. Die in den letzten Jahren immer stärker gewordene Spiritualität der Sängerin ist stets zu spüren ("So now it's your religion against my religion" aus "Lens") und gipfelt in dem mystisch anmutendem "Magical Child", das das Album hervorragend ausklingen lässt.
Fazit
Ihr eigenes "Magical Child" – oder "Angelbird", wie sie Sohn Ever nennt – kam vor zwei Jahren auf die Welt. Dass Alanis durch ihre Rolle als Mutter zu neuen Songwriterqualitäten gefunden hat, ist deutlich zu erkennen. Auch, wenn der Anfang zunächst holprig erschien, ist "Havoc and Bright Lights" als achtes Album die logische Konsequenz einer Karriere, wie Alanis sie bisher hatte.
Anspieltipps
Woman Down
Empathy
Win and Win
Artistpage
Tracks
| 1. | Guardian | |||
| 2. | Woman Down | |||
| 3. | 'Til You | |||
| 4. | Celebrity | |||
| 5. | Empathy | |||
| 6. | Lens | |||
| 7. | Spiral | |||
| 8. | Numb | |||
| 9. | Havoc | |||
| 10. | Win and Win | |||
| 11. | Receive | |||
| 12. | Edge of Evolution | |||
| 13. | Will You Be My Girlfriend? | |||
| 14. | Magical Child |
Simone Bauer - myFanbase
01.09.2012
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 28.08.2012Veröffentlichungsdatum (DE): 24.08.2012
Genre: Pop
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