Bewertung

Review: #6.05 Die Rechnung kommt am Schluss

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Zu meinem ganz persönlichen Leidwesen konzentrierte sich die dieswöchige Folge größtenteils auf die Folgen des Cliffhangers von letzter Woche. Und auch abgesehen vom Bangen um Franks Leben bot die Folge für mich wenig Unterhaltungswert und viel mehr verständnisloses Kopfschütteln. Vielleicht bzw. hoffentlich wird sich im Laufe der noch verbleibenden Folgen der Sinn des Ganzen noch offenbaren, doch bis dahin war ich eher enttäuscht.

"He's not gonna die. It's Frank. He's gonna outlive us all."

Eben. Und trotzdem mussten wir die ganze Folge so tun, als wäre der Ausgang offen... Fangen wir doch gleich mal mit dem Drama rund um Franks Zitterpartie an, denn das bekamen wir in dieser Woche quasi als außerordentlichen "Fall der Woche" präsentiert, sehr zu meinem Missfallen. Das Positive an dem ganzen Handlungsstrang ist ja, dass Laurels Verschwinden und die Tatsache, dass sich alle offenbar so gut damit abgefunden haben, wieder thematisiert wurden. Außerdem hatte es tatsächlich ein wenig den Anschein, als wollten die Autoren uns so langsam in die Richtung bewegen zu glauben, dass Laurel absolut nicht nur gute Absichten hatte und möglicherweise noch viel, viel mehr hinter ihrer Geschichte steckt, als wir dachten. Das gefällt mir gut und ich bin durchaus gespannt, wie es dahingehend weitergeht. Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war, dass die Castillos es geschafft haben, Frank und Bonnie wieder mal gegen Annalise aufzubringen; eine Geschichte, die nun langsam wirklich ausleiert. Ich möchte damit gar nicht ausschließen, dass Annalise mehr weiß als sie vorgibt zu wissen – denn das ist eigentlich meistens der Fall. Aber ich bin es langsam leid, dass sie stets für alles verantwortlich gemacht wird, nur um dann doch wieder als die Retterin aus der Sache hinauszugehen. Was mir allerdings wirklich gut gefallen hat, war einerseits, dass Bonnie nicht allzu lange an ihr gezweifelt und auch Frank gegenüber ihr Vertrauen ihr gegenüber eindeutig ausgesprochen hat und dass man andererseits schon sehr neugierig ist, was es mit Annalises mysteriösem Bankkonto auf sich hat. Denn dass das Konto der Beweis für ihre Verwicklung in Laurels Verschwinden ist, glaube ich nicht. Ganz nebenbei bekamen wir im Rahmen dieses Handlungsstranges auch noch eine Liebeserklärung von Frank an Bonnie zu hören, die zwar rührend, aber irgendwie gleichzeitig recht antiklimaktisch wirkte. Trotzdem war es ein schönes Fazit von ihm zu erkennen, dass seine Jagd nach Laurel endlos und beinahe tödlich war.

"You think I'd choose to have my own daughter be raised by someone else?" - “"You did choose that."

Eine andere Jagd mit einem bisher unangenehmen Ausgang bot Michaelas Suche nach ihrem Vater. Auch hier wurde es erst ganz am Ende so richtig interessant, denn in welcher Beziehung Annalise und Michaelas Vater stehen und was er ihr schuldig ist, weckt sehr große Neugierde. Bis dahin bekamen wir allerdings ein wenig verstörende Szenen zu sehen, denn auch wenn Michaela verständlicherweise nicht so richtig weiß, wie sie sich ihrem Vater gegenüber verhalten und wie sie ihn für sie begeistern soll, so war es doch sehr eigentümlich anzusehen, wie sie um Anteile des Unternehmensgewinns verhandeln und er ihr schließlich einen Blanko-Scheck in die Hand drückt. Immerhin gab Michaela am Ende Gabriel gegenüber zu, dass sie sich nur Liebe von ihrem Vater wünschte. Doch obwohl sie und Gabriel sich vertrugen, waren es andere Szenen, die hier wirklich stark waren. So war es sehr schön, Michaela und Connor mal wieder zusammen zu sehen, die in früheren Folgen oft eine sehr starke Freundschaft verband, die in der letzten Zeit ein wenig unterging. Und natürlich blieb mir vor allem ein Satz von Michaela in Erinnerung:

"You know who is not a dick? Asher."

Es könnte sein, dass die Autoren großzügig gegenüber den Michaela-und-Asher-Fans gegenüber sein wollen, denn Michaela stand am Ende der Folge vor Ashers Tür und wollte offenbar mit ihm sprechen. Leider wurde sie dabei von Gabriel aufgehalten, doch es scheint nur eine Frage der Zeit, bis das mit den beiden zu Ende geht. Bis dahin ist Asher sowieso noch mit seiner blutsverwandten Familie (ich fand es sehr schön, dass er die Keating 4/5/wie auch immer als seine neue Familie bezeichnete) und hier frage ich mich ein wenig, was das Ganze sollte, da so kurz vor Serienschluss eigentlich nicht mehr so viele neue Handlungsstränge ihren Platz haben. Ashers Schwester war auch wirklich nicht sympathisch und es gefiel mir nicht, wie sie gegen Ashers Freunde wetterte. Nun bleibt die Frage offen, ob Asher den anderen den Rücken zukehrt, weil seine Schwester behauptet, sie machten ihn unglücklich; ich hoffe nicht. Und ich hoffe, dass Asher seiner Mutter entweder schnell hilft und dann zu den anderen zurückkehrt oder das Ganze noch einen übergeordneten Sinn hat.

"I still miss you."

Hoffnung auf einen übergeordneten Sinn habe ich auch bei der Geschichte rund um Tegan und ihre Scheidung, denn auch wenn diese Folge ihr noch ein wenig mehr Charakter verlieh, fragt man sich auch hier, warum so kurz vor Serienschluss so viel Zeit für einen solchen Handlungsstrang aufgewendet wird. Die Szene zwischen Annalise und Tegan war zwar sehr schön und zeigte, wie weit die beiden gekommen sind und was für eine schöne Freundschaft sie verbindet, doch davon abgesehen hätte ich Tegan wirklich nicht so lange bei ihrer Scheidung zugucken müssen. Ganz am Schluss bekamen wir allerdings noch einen Hinweis, dass vielleicht auch hier eben doch ein übergeordneter Sinn zu finden ist, da Nates Tegans Ex-Frau auflauerte (?) und offenbar etwas mit ihr vor hat. Nate verliert für mich wirklich mehr und mehr an Sympathie und ich hoffe, sein verzweifelter Versuch seinen Vater zu rächen, nimmt noch ein gutes Ende.

Ein weniger gutes Ende wird wohl die Handlung in den Flash Forwards nehmen, denn der Zuschauer bekam zu sehen, dass das Haus, in dem Asher und Gabriel wohnen, offenbar der Tatort ist.

Fazit

Auch wenn es einige starke Momente in der Folge gab, war mir das Bangen um Frank zu lang, zu brutal und dann eben doch zu vorhersehbar und der Fokus auf bislang (beinahe) unbekannte Charaktere wie Ashers Schwester oder Tegans Exfrau zu groß. Ich hoffe, dass die abschließenden Folgen uns mehr Konklusion und Auflösung zeigen.

Klara G. - myFanbase

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