Bewertung

Review: #1.20 Nichts ist einzigartig

Foto: Leonard Nimoy, Fringe - Copyright: 2009 Fox Broadcasting Co.; Craig Blankenhorn/FOX
Leonard Nimoy, Fringe
© 2009 Fox Broadcasting Co.; Craig Blankenhorn/FOX

Der Serie "Fringe" ist am Ende einer wechselhaften ersten Staffel noch einmal ein echter Coup gelungen - ein Besetzungscoup! Leonard Nimoy, weltberühmt geworden durch den Part des Spock im "Star Trek"-Universum, ist eine hervorragende Verpflichtung für den Part des mächtigen und mysteriösen William Bell. Für diese Rolle braucht es wirklich einen Darsteller, der ein bekanntes und markantes Gesicht hat, aber nicht ständig im Fernsehen zu sehen ist. Mit Leonard Nimoy hat man genau so einen Darsteller gefunden.

Nina Sharp stellt in diesem Staffelfinale den neuen Rekord für die kürzeste Entführung der Serie auf. Bei ihr waren es nur vier Minuten, die sie in der Gewalt von David Robert Jones und dessen Männern war. In dieser Zeit hat Jones eine in Ninas künstlichem Arm versteckte Energiequelle an sich genommen, die er braucht, um ein Portal in eine andere Dimension zu öffnen, in der sich William Bell gerade aufhält. Jones ist ein ehemaliger Schützling von Bell, der seinem Lehrmeister zeigen will, was aus ihm geworden ist. Und was genau ist nun aus ihm geworden? Zunächst ein entstellter Mutant mit einbandagiertem Gesicht und am Ende ein halbes Hähnchen. Den durch die Teleportation aus dem deutschen Gefängnis genetisch veränderten Jones können Pistolenschüsse nicht aufhalten, doch das sich schließende Dimensionstor halbiert ihn letztlich.

So richtig überzeugt hat mich die Auflösung, dass der geheimnisvolle Mr. Jones ein verschmähter Schüler war, der sich den Respekt seines Lehrers erkämpfen wollte, nicht, denn ziemlich ruckartig wird aus einem der ersten Bösewichter der Serie so ein verzweifelter Verlierer, der kein mächtiger Verschwörer, sondern eher ein nerviges kleines Steinchen im Schuh des William Bell war und Nina Sharp monatelang mit Telefonanrufen genervt hat. Immer wieder enttäuschen die Autoren von "Fringe" in Sachen Charakterzeichnung und schreiben wichtige Protagonisten, wie beispielsweise auch John Scott und Sanford Harris, sehr halbgar aus der Serie, so dass man stets ein Gefühl hat, als sei viel Lärm um überhaupt nichts gemacht geworden. Nach John etwa, den Olivia ja sehr geliebt haben soll, kräht längst kein Hahn mehr.

Positiv bleibt weiterhin die Geschichte um die Dimensionsreisen. Olivia findet sich am Ende der Episode in einer anderen Welt wieder, in der das World Trade Center noch steht. Die Anschläge vom 11. September 2001 hat es somit dort nicht gegeben oder sie sind anders verlaufen. Auch Walter scheint schon einmal in einer alternativen Realität gewesen zu sein und von dort etwas mitgebracht zu haben: Peter. Nun, ganz sicher ist dies nicht, doch Walter, der erwähnt, dass er sich früher mit Dimensionsreisen beschäftigt hat, um etwas zurückzuholen, das ihm sehr wertvoll war und das er verloren hat, steht vor einem Grab eines Peter Bishop, der als Kind gestorben ist. Zudem kann sich der erwachsene Peter nicht daran erinnern, als Kind so schwerkrank gewesen zu sein, wie Walter behauptet. Dies legt nun natürlich den Verdacht nahe, dass der eigentliche Peter aus der uns bekannten Welt als Kind an einer schweren Krankheit verstorben ist und der nun lebende Peter Bishop aus einer Alternativwelt stammt.

Wie die Theorie von den vielen Welten lautet, wurde in der Serie ja schon einige Male verkürzt erläutert: jedes Mal, wenn ein Ereignis so oder so ausgehen kann, passiert beides – das eine in dem einen und das andere in einem anderen Universum. So kann Peter als Kind gestorben und Walter in eine andere Welt gereist sein, in der Peter nie krank war, und diesen Peter mitgenommen haben. Darin steckt natürlich wieder Unmengen an Potential, das genutzt oder vergeudet werden kann. Die zweite Staffel wird es zeigen.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Fringe - Grenzfälle des FBI" ansehen:


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