Linda Gray

Für Linda Gray stand schon früh fest, dass sie einmal ins Showgeschäft einsteigen würde. Die am 12. September 1940 in Santa Monica, Kalifornien, USA geborene Schauspielerin ist die Tochter des Uhrmachers Leslie Gray und dessen Frau Marjorie Gray. Sie wuchs in Culver City, Kalifornien, USA auf.

Bereits zu Schulzeiten nahm Linda Ann Gray, wie sie unter bürgerlichem Namen heißt, an Aufführungen teil und spielte die Cinderella in der gleichnamigen Produktion. Ab dem Jahr 1963 war sie in verschiedenen Produktionen zu sehen, allerdings war sie zu diesem Zeitpunkt noch keine professionelle Schauspielerin und verdiente ihr Geld bis Anfang der 1970er als Model. Im Jahr 1974 unterschrieb sie dann einen Vertrag bei Universal Studios und man castete sie 1978 für die Rolle der Sue Ellen Ewing in der beliebten Kultserie "Dallas". Zwischen 1978 und 1989 war sie in dieser Rolle und als Ehefrau von J.R. Ewing zu sehen. Anfangs sollte Gray in der ersten Staffel nur eine Nebenrolle spielen. Jedoch war ihre Rolle beim Publikum so beliebt, dass man sie ab der zweiten Staffel in den Hauptcast holte. 1989 verließ sie die Serie, kehrte aber fürs Serienfinale 1991 nochmals zurück, ebenso für die zwei darauffolgenden TV-Filme. Linda war aber auch 1994 als Heather Locklears Serienmutter Hillary Michaels in "Melrose Place" zu sehen. Die Serie erhielt mit "Models Inc." im gleichen Jahr ein Spin-Off, in dem Gray in der Hauptrolle beteiligt war. Das Format scheiterte aber und wurde 1995 nach 29 Episoden abgesetzt.

Bereits vor ihrer Zeit bei "Dallas" kannte sie ihren Spielpartner Larry Hagman, mit dem sie 1991 eine Gastrolle im Auftakt der zweiten Staffel von "Ein Schloß am Wörthersee" übernahm. Überhaupt ist Linda in Deutschland recht beliebt und wurde mit dem Bambi und im Jahr 1982 mit dem Bravo Otto in Bronze geehrt. Ihre Zeit bei "Dallas" war allerdings auch nicht immer leicht, da sie einmal fast ihr Engagement verloren hätte, da sie sich ohne Absprache mit der Produktion die Haare blond gefärbt hatte und es nicht mehr zum Anschlussbild gepasst hat. Aber auch Gray selbst fechtete einen Kampf aus, weil sie in der beliebten Serie Regie führen wollte. Als man ihr das zunächst verweigert hatte, drohte sie mit Ausstieg. Zwischen 1986 und 1989 führte sie bei insgesamt fünf Episoden Regie.

Die Rolle der Sue Ellen Ewing ließ die Schauspielerin nicht los. Zwar übernahm sie für mehrere Episoden zwischen 2004 und 2005 eine Nebenrolle in der langlebigen Serie "Reich und schön", jedoch stimmte sie 2012, nach einigem Zögern, zu, nochmals in ihre Rolle der Sue Ellen für die Fortsetzung der Mutterserie namens "Dallas" zu schlüpfen. Dadurch arbeitete sie erneut mit Hagman und ihrem Kollegen und Freund Patrick Duffy zusammen. Gray musste im November 2012 den Tod ihres geliebten Freundes Hagman verkraften, mit dem sie über 30 Jahre befreundet war. Grays Schauspielmentorin war ihre TV-Schwiegermutter Barbara Bel Geddes.

Linda Grays Buch "Sue Ellen und ICH: Mein eigener Weg zum Glück" wurde 2017 in Deutschland veröffentlicht. Darin berichtete sie auch von ihrer Ehe zu Ed Thrasher, mit dem sie von 1962 bis 1983 verheiratet war und es am Ende nicht leicht war. Aus der Ehe gingen Sohn Jeff Thrasher und Tochter Kehly Sloane hervor. Im Jahr 1989 verlor sie ihre jüngere Schwester Betty, die im Alter von 43 Jahren an Brustkrebs starb. Im November 2020 verlor Linda ihren Sohn Jeff, der im Alter von 56 Jahren an Leukämie starb. Gray hat zwei Enkelsöhne: Ryder, der am gleichen Tag wie sie Geburtstag hat, und Jack Sloane. Durch ihre Heirat mit Ed war sie auch die Tante der Schauspielerin Lindsay Wagner.