Bewertung
Nicholas McCarthy

The Prodigy

What's Wrong With Miles?

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Inhalt

Miles (Jackson Robert Scott) ist ein intelligenter und sympathischer Junge, der ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat, vor allem zu seiner Mutter Sarah (Taylor Schilling). In der Schule fällt es Miles zwar etwas schwer, Anschluss zu finden, doch ansonsten ist er ein ganz normales Kind. Mit acht Jahren beginnt Miles sich zu verändern. Zuerst sind es nur Kleinigkeiten wie seine Essgewohnheiten, doch nach kurzer Zeit verhält sich Miles immer aggressiver und unheimlicher.

Nachdem Miles einen Mitschüler angreift, wendet sich Sarah an den Psychologen Arthur Jacobson (Colm Feore), der ihr eine schreckliche Wahrheit offenbart: Im Körper ihres Sohnes befindet sich die Seele einer zweiten Person, die wiedergeboren wurde, um etwas zu erledigen, dass diese Person in ihrem ersten Leben nicht zu Ende bringen konnte. Zuerst will Sarah dies nicht glauben, doch als der Familienhund verschwindet und ihr Mann Edward (Peter Mooney) in einen Unfall verwickelt wird, stellt sie Nachforschungen an.

Dabei findet sie heraus, dass sich die Seele des brutalen Serienkillers Edward (Paul Fauteux) in Miles' Körper befindet. Sarah muss herausfinden, warum Edward in ihrem Sohn wiedergeboren wurde, bevor es zu spät ist. Sollte die Seele von Edward den Körper von Miles nicht bald verlassen, dann steckt diese für immer in dem Körper ihres Sohnes fest.

Kritik

Mit Kindern als Bösewichte in Horrorfilmen ist es immer so eine Sache. Es kann funktionieren, wie beispielsweise der Film "Orphan - Das Waisenkind" eindrucksvoll beweist, es kann allerdings auch schnell nervig und öde werden. Mit Kindern sind die Möglichkeiten oftmals begrenzt. Man will sein Publikum zwar schockieren, immerhin ist es ein Horrorfilm, aber auch nicht komplett verstören. In "The Prodigy" funktioniert dies einigermaßen gut, was vor allem daran liegt, dass man mit Jackson Robert Scott einen beeindruckend talentierten Jungdarsteller gefunden hat.

Miles ist zu Beginn des Films ein niedlicher, sympathischer Junge, der ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat, vor allem zu seiner Mutter Sarah. Nach kurzer Zeit benimmt sich Miles immer unheimlicher und als Zuschauer ist einem schnell klar, was hier vor sich geht. Leider ist dies auch das Problem des Films. Das Drehbuch zu "The Prodigy" ist sehr geradlinig und bietet keine großen Überraschungen. Selbst die Wendungen in der Storyline, die der Film im letzten Drittel bietet, sind vorhersehbar und kommen höchstens für Hauptcharakter Sarah überraschend.

Der Film überzeugt vor allem auf psychologischer Ebene. Oft werden die Erwartungen an einen Jumpscare hochgeschraubt und man glaubt, dass jede Sekunde ein unheimliches Gesicht oder ein Schatten auftaucht, doch es kommt nichts. Dadurch erzielen die tatsächlichen Jumpscares erst recht ihre ganze Wirkung. Und wenn Miles leise vor sich hinflüstert, ein unheimliches Lied summt oder einen Therapeuten durch vulgäre Worte und schrecklichen Drohungen in Angst und Schrecken versetzt, dann läuft einem als Zuschauer das ein oder andere Mal ein eiskalter Schauer über den Rücken.

Fazit

"The Prodigy" ist ein solider Gruselstreifen mit einem talentierten Cast, allen voran Jackson Robert Scott und Taylor Schilling. Das Drehbuch bietet keine großen Überraschungen, dafür überzeugt der Film auf psychologischer Ebene und sorgt mit seiner düsteren Atmosphäre für Unbehagen.

Kevin Dave Surauf - myFanbase
17.02.2019

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