Bewertung
Brad Bird

Die Unglaublichen

Worauf wartest du denn? – Keine Ahnung. Vielleicht auf was Unglaubliches?

Foto: Copyright: Disney Pixar
© Disney Pixar

Inhalt

Das neueste Meisterwerk von Pixar dreht sich um das Thema Superhelden. Man beginnt ganz leger mit einer alten Aufnahme der geliebten und gefeierten Helden, die zu jedem Zeitpunkt dafür sorgen, dass die Sicherheit der Stadt gewährleistet ist. Doch für die Superhelden zieht ein Gewitter am Horizont auf, da ihre Kräfte nicht länger von Nöten sind. Man zwingt sie in den Untergrund. Der einstige Mr. Incredible zu deutsch Mr. Unglaublich muss nun mit seiner Superheldenfrau Helen aka. Elastigirl ein schlichtes Leben führen und stellt bald fest, dass er damit nicht glücklich ist. Eines Tages wendet sich jedoch das Blatt und Mr. Incredible darf wieder in sein Superheldenkostüm schlüpfen.

Kritik

Man beginnt den Film mit ganz nostalgischer Stimmung, da man uns die Superhelden in den Fernsehformaten und -farben längst vergangener Zeit zeigt. Auch die Geschichte kommt dadurch sanft ins Rollen, da man uns mit Mr. Incredible, Elastigirl und Forzone, den Superhelden dieser Generation bekannt macht. Aufgrund ihrer ehrlichen, offenen und umgänglichen Art findet man sofort Anschluss zu ihnen und freut sich umso mehr, als man erfährt, dass Mr. Incredible und Elastigirl ein Paar sind, das nun den Bund fürs Leben schließt. Doch schon innerhalb der ersten Minuten wird klar, dass man uns keine profane Superheldengeschichte erzählen wird. Es geht in diesem Pixar-Film nämlich um viel mehr.

Die Superhelden müssen in den Untergrund gehen, ihre Begabungen verbergen und so tun, als wäre an ihnen nichts Besonderes. Wie Helen uns sagt, ist aber an jedem Menschen etwas Besonderes und wenn man diese eine Fähigkeit nun unter Verschluss halten muss, kann man einfach nicht glücklich werden. Am deutlichsten sieht man dies an Bob, dem ehemaligen Mr. Incredible, der mit der Zeit nicht nur seinen muskulösen Körper, sondern auch sein Selbstwertgefühl verloren hat. Er versucht in seinem Job als Versicherungsberater noch immer, den Menschen zu helfen, was allerdings nur mäßig gelingt. So richtig in Schwung kommt der Film und das Leben von Bob daher, als man ihn zu einer geheimen Mission beordert. In diesem Zusammenhang spricht Pixar die typischen Probleme des Alltags an, in denen man nicht nur Bobs öden Berufsalltag thematisiert, sondern auch Helens Angst, dass Bob sich in eine Affäre geflüchtet haben könnte.

Als nicht nur Bob sondern auch Helen von dem Superheldenleben eingeholt wird, blüht einem das Herz auf, da man den Figuren ansieht, dass sie nun endlich wieder ihre Natur entfalten und richtig frei sein können. Auch Flash und Violetta sind von den Zwängen des normalen Lebens unterjocht worden, weshalb sie regelmäßig auf Probleme mit ihren Mitmenschen stießen.

Die Entwicklung der Figuren und das Zusammenspiel von ihnen, wenn sie endlichen lernen, ihre Kräfte zum gegenseitigen Nutzen einzusetzen, könnten nicht schöner sein. Zwar bedient man sich hier durchaus einfacher Mittel, da Flashs Schnelligkeit ihm natürlich genau während der Flucht zu einem Vorteil gereicht und Violetta in der größten Not lernt, ihren Schutzschild richtig einzusetzen, dennoch macht es Spaß, die Familie dadurch zusammenwachsen zu sehen. Es ist wie im echten Leben, wo jeder seinen Teil beiträgt und man sich zwar auf die Besonderheiten der anderen Person einlassen muss, dann aber erkennen kann, was dies für eine Bereicherung darstellt.

Am Ende des Filmes ist die Familie dann so weit zusammen gewachsen, dass sie den Superschurken besiegen kann und auch im Alltag mit ihren Kräften umzugehen weiß. Schön, wie Pixar Groß und Klein dazu auffordert, zu sich selbst zu stehen.

Fazit

"Die Unglaublichen" ist auf den ersten Blick eine lustige Superheldengeschichte, geht dann aber doch viel tiefer, als man es von einem hauptsächlich für Kinder animierten Film erwarten würde. Es ist die Kombination als Lachen über die schönen Animationen und Erkenntnis über die Geschichte, die "Die Unglaublichen" zu einem kleinen Kunstwerk macht.

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Marie Florschütz - myFanbase
19.09.2016

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