Bewertung
Paco Cabezas

Tokarev - Die Vergangenheit stirbt niemals

Then I wake up, and I wonder what would have happened, if no one handed me that knife.

Foto: Copyright: ASCOT ELITE Home Entertainment GmbH
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Inhalt

Paul Maguire (Nicolas Cage) ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der ein ruhiges Leben mit seiner Frau (Rachel Nichols) und Tochter (Aubrey Peeples) führt. Doch so war es nicht schon immer, denn Paul gehörte in seinem früheren Leben zu einem der schlimmsten Kriminellen, von denen er sich mit Ach und Krach ohne Ärger losreißen konnte. Doch die Vergangenheit holt ihn schnell ein und so wird seine Tochter eines Tages entführt. Die Polizei kann nur noch die Leiche des Mädchens finden und Detective St. John (Danny Glover) verspricht alles in seiner Macht stehende zu tun, um die Täter zu stellen. Doch statt den Ermittlungen ihren Lauf zu lassen, entschließt Paul sich dazu, auf eigene Faust den Mord an seiner Tochter aufzuklären. Als er erfährt, dass es sich bei der Mordwaffe um eine Tokarev handelt, ist er sich sicher, dass der russische Mafiaboss Chernov (Pasha D. Lychnikoff) für den Mord verantwortlich ist. Ein blutiger Rachefeldzug beginnt.

Kritik

Lange Zeit galt Nicolas Cage als einer meiner Lieblingsschauspieler, doch nach den Meisterwerken "Leaving Las Vegas", "Stadt der Engel" und "The Rock – Fels der Entscheidung" folgten nur noch mittelmäßige bis schlechte Filme. Er ist ein begehrter Hollywood-Darsteller, doch hat er sich meiner Meinung nach keinen Gefallen damit getan die Rolle des rachsüchtigen Paul Maguire in "Tokarev – Die Vergangenheit stirbt niemals" anzunehmen. Langsam habe ich jede Hoffnung verloren, dass der alte Nicolas Cage jemals zurückkehren wird, was sehr schade ist. Zwar hat er das Beste aus seiner Rolle herausgeholt, allerdings konnte dieses Können den Film auch nicht mehr retten.

Regisseur Paco Cabezas hat versucht einen spannenden Rache-Thriller zu erschaffen, doch ging der Schuss im wahrsten Sinne des Wortes eher nach hinten los. Die Geschichte ist an sich nicht wirklich neu und so wird man, während die Minuten sich ziehen, zunehmend an "96 hours" mit Liam Neeson in der Hauptrolle erinnert. Nur leider ist diese Version mehr schlecht als recht. Die Grundidee von "Tokarev" ist zwar nicht übel, doch hapert es an der Umsetzung. Die Charaktere sind sehr trocken und flach und durchleben leider keinerlei Entwicklung, sodass man sich nur sehr schwer mit ihnen identifizieren kann. Einzig und allein Danny Glover alias Detective St. John konnte dem Film einen gewissen Kick verleihen.

Des Weiteren plätschert die Geschichte nur so dahin. Es dauert viel zu lange, bis wenigstens halbwegs Spannung aufkommt. Die erste halbe Stunde hat man das Gefühl, dass einfach nichts passiert, keine Action, keine Dramatik, kein gar nichts. Auch in der zweiten Hälfte des Films fehlt von Action jede Spur und man fühlt sich eher minder unterhalten. Die Altersbeschränkung ab 18 ist etwas hoch angesetzt. Selbst Horrorfilme wie "Resident Evil" sind weitaus brutaler und gewalttätiger als dieser Streifen. Auch die Handlung ist nicht so kompliziert, als dass diese Altersfreigabe bei "Tokarev" Sinn macht.

Allerdings kann man nicht alles an "Tokarev" schlecht reden, denn die Kameraführung ist grandios. Es wurden fabelhafte Bilder eingefangen, die einen oftmals zum Staunen bringen können. Auch wird dem Zuschauer eine unerwartete und interessante Wendung im Laufe des Films geboten, die einen vom Einschlafen abhält und doch noch die nötige Motivation zum Durchhalten gibt.

Fazit

Dem spanischen Regisseur Paco Cabezas ist mit "Tokarev" leider ein eher langatmiger und schwacher Action-Thriller gelungen, der von vorne bis hinten nicht überzeugen kann. Nur wenn die Videothek nichts Besseres zu bieten hat, kann man ihn sich als Cage-Fan irgendwann mal zu Gemüte führen.

Sanny Binder - myFanbase
25.05.2014

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