Bewertung
Renny Harlin

Legend of Hercules, The

Every man has a destiny.

Foto: Copyright:  2014 Sony Pictures Releasing GmbH
© 2014 Sony Pictures Releasing GmbH

Inhalt

Um den tyrannischen König Amphitryon (Scott Adkins) aufzuhalten, fleht dessen Frau Alcmene (Roxanne McKee) die Götter an, den Menschen Hoffnung zu geben. Ihre Bitte wird erhört, als Zeus ihr Hercules (Kellan Lutz) schenkt. Dieser weiß jedoch nicht um seine Herkunft und seiner Bestimmung, sondern hat nur seine Geliebte Hebe (Gaia Weiss) im Kopf. Doch die Prinzessin von Kreta ist ausgerechnet seinem Halbbruder Iphicles (Liam Garrigan) versprochen. Und schlimmer noch: Amphitryon will Hercules loswerden und schickt ihn auf einen Feldzug mit nur geringer Überlebenswahrscheinlichkeit. Hercules muss nun beweisen, aus welchem Heldenstoff er gemacht ist.

Kritik

In diesem Kinojahr kommen gleich zwei Hercules-Verfilmungen auf die Leinwand. Während wir auf Dwayne "The Rock" Johnsons Performance als Hercules bis September warten müssen, macht Regisseur Renny Harlin gemeinsam mit seinem Titelhelden Kellan Lutz den Auftakt. Und dieser ist leider alles andere als gelungen.

Harlin ist eher als Regisseur für Trashfilme bekannt und hat seine Version von Hercules nahe an der Optik von "300" oder "Spartacus" angesiedelt. Was die Action betrifft, können sich ein paar Sequenzen tatsächlich sehen lassen. Besonders die Kämpfe in der Arena sind packend und sehenswert. Doch diese Szenen machen nur insgesamt fünfzehn Minuten des Films aus. Die restliche Screentime besteht aus eher mittelmäßigen bis hin zu richtig miesen Effekten, wenn man sich beispielsweise den sehr billigen Löwen gleich zu Beginn ansieht. Bei einem Budget von 70 Millionen Dollar ist man da schon ein wenig enttäuscht, vor allem, da man sich den 3D-Zusatz erwartungsgemäß schenken kann.

Die Story plätschert so vor sich hin und ist einzig und allein auf Hercules' große Reise zu sich selbst aufgebaut und wie er lernt, seiner Rolle als Halbgott gerecht zu werden. Filme, bei denen ein Held im Vordergrund steht, stehen und fallen zwangsweise mit dem Helden. Und in einem Film über Hercules erwartet man natürlich einen sympathischen, charismatischen Helden, mit dem man mitfiebern kann. Leider hat Kellan Lutz keine große Leinwandpräsenz, um diese Rolle auch nur ansatzweise auszufüllen. Man ertappt sich sogar dabei, bei seiner Überheblichkeit einige Male die Augen zu verdrehen und sogar für seinen bösen Bruder Iphicles mehr Sympathien aufzubauen. Der klischeehaften Liebesgeschichte mangelt es ebenfalls an Überzeugungskraft, was an der schlechten Chemie einerseits und den platten, herzlosen Dialogen andererseits geschuldet ist. Liam Garrigan und Liam McIntyre sind die einzigen zwei Darsteller, die in ihren Rollen überzeugen können. Ansonsten ist der Cast leider eine völlige Fehlbesetzung und das kann sich der Film bei der dünnen Story wirklich nicht leisten.

Man nehme ein bisschen Mythologie hier, ein wenig griechische Geschichte da und einen 0815-Showdown am Ende – fertig ist das Rezept für "The Legend of Hercules". Doch so einfach funktioniert es leider nicht. Stattdessen bekommt man hier eine gescheiterte, völlig spannungsfreie Hollywood-Produktion ohne liebenswürdige Charaktere vorgesetzt.

Fazit

Mit der Hauptrolle steht oder fällt so mancher Film und in diesem Fall kann weder der Titelheld seiner Rolle gerecht werden, noch ist die Handlung auch nur ansatzweise packend und sehenswert. "The Legend of Hercules" entpuppt sich, erwartungsgemäß dürfte man schon fast sagen, als einer der Flops in diesem Kinojahr.

Tanya Sarikaya - myFanbase
18.05.2014

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