Bewertung
Tommy Wirkola

Hänsel und Gretel: Hexenjäger

"Some people will say that not all witches are evil, that their powers could be used for good. I say burn them all!" - Hänsel

Foto: Copyright: Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Inhalt

Nachdem Hänsel (Jeremy Renner) und Gretel (Gemma Arterton) in ihrer Kindheit die Hexe verbrennen und aus dem Pfefferkuchenhaus fliehen konnten, haben sie es sich 15 Jahre später zur Aufgabe gemacht, die bösen Hexen zu vernichten. Als das berühmte Geschwisterpaar vom Bürgermeister angeheuert wird, die einführten Kinder aus dem Dorf zurückzuholen, kommen sie dem teuflischen Hexenwerk der boshaften Muriel (Famke Janssen) auf die Spur.

Kritik

Da Märchenverfilmungen zunehmend im Kommen sind, führt natürlich auch kein Weg an "Hänsel und Gretel" von den Brüdern Grimm vorbei. Dort, wo die Geschichte nach der Verbrennung der bösen Hexe aufhört, fängt der Film bei Tommy Wirkolas "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" erst richtig an. Nach seinem blutigen Trashfilm "Dead Snow" geht es in alter Manier weiter, nur dass sich das berühmte Geschwisterpaar nicht die Vernichtung der Zombies, sondern die der bösen Hexen zur Aufgabe gemacht hat.

Wer sich schon immer gefragt hat, wie es für Hänsel und Gretel nach der Grimmschen Fassung weiterging, dem wird hier eine ganz andere Märchenstunde erzählt als erwartet. Als anerkannte Kopfgeldjäger für Hexen hauen sie ordentlich auf den Putz. Gemma Arterton und Jeremy Renner funktionieren als widerspenstiges Geschwisterpaar wunderbar. Mit viel Körpereinsatz nehmen sie kein Blatt vor den Mund und bringen eine Hexe nach der anderen ins Grab. Fans der Schauspieler werden sicher ihre Freude an "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" haben, denn Arterton und Renner haben nicht nur enorm viel Screentime, sondern haben als dynamisches Duo auch reichlich viel Sprüche und Stunts parat.

Ihre Charaktere sind aber recht eindimensional geraten, denn man lernt sie nur als Hexenjäger kennen. Eine andere Seite bekommt man von ihnen, trotz der sich jeweils anbahnenden Flirts mit Ben und Mina, nicht zu sehen. Zwar wurde versucht, durch die Familiengeschichte von Hänsel und Gretel einige Wendungen aufzubauen, diese sind aber mehr als vorhersehbar. Doch an der genretypischen Handlung darf man sich nicht aufhängen, denn diese dient lediglich dazu, so viele Effekte und Action wie möglich unter einen Hut zu bringen.

Famke Janssen macht ihre Sache als Hexenanführerin im Rahmen ihrer Möglichkeiten ganz ordentlich. Das Make-Up der Hexen ist gut gelungen, ebenso die Verwandlung von reizenden Frauen in animalische Kreaturen und ihre übernatürlichen Fähigkeiten. Zwar erschrickt man sich nicht häufig genug, um den Film einen gruseligen Horrorstreifen nennen zu können, aber man wird durch viele tolle Actionszenen unterhalten. Dabei wird auch nicht vor abgetrennten Gliedmaßen und spritzendem Blut Halt gemacht. Das alles ist aber noch in erträglichem Maß und stets mit einem lockeren Spruch und einem Augenzwinkern gehalten, weshalb die Begriffe "Trash" und "Splatter" hier nur bedingt zutreffen. In einem turbulenten Finale werden nochmals alle Register gezogen und ein großes Feuerwerk an Schießpatronen und Kampfszenen veranstaltet. Bei diesem Film merkt man, womit das Budget von ganzen 60 Millionen Dollarn verpulvert wurde.

Fazit

"Hänsel und Gretel: Hexenjäger" sorgt für eine kurzweilige und actionreiche Unterhaltung mit zwei amüsanten Hauptdarstellern, nicht mehr und nicht weniger.

Tanya Sarikaya - myFanbase
19.02.2013

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