Bewertung
Stephen Burke

Happy Ever Afters

"Ja, ich will."

Foto: Copyright: Senator Film
© Senator Film

Inhalt

Ein Tag, zwei Hochzeiten: Während Freddie (Tom Riley) bereits zum zweiten Mal seiner Ex Sophie (Jade Yourell) das Ja-Wort gibt, geht die alleinerziehende und in Geldnöten steckende Maura (Sally Hawkins) eine Scheinehe mit dem von der Abschiebung bedrohten Afrikaner Wilson (Ariyon Bakare) ein. Da zufälligerweise beide Paare samt Gästen im gleichen Hotel feiern, begegnet man sich – was rasch zu einem folgenschweren Missverständnis führt. Im Glauben, Freddie in einer vermeintlich eindeutigen Situation mit Maura beobachtet zu haben, ergreift Sophie die Flucht. Verzweifelt fleht der verlassene Bräutigam Maura um Hilfe an, was diese zunächst einmal ablehnt, hat sie doch selbst Probleme, Töchterchen Molly (Sinéad Maguire) in den Griff zu kriegen.

Schließlich vermischen sich die unterschiedlichen Hochzeitsgesellschaften und das Chaos bricht aus. Wilson sitzt die Einwanderungsbehörde im Nacken, Sophies Vater (Stanley Townsend) entpuppt sich als gewaltbereiter Psychopath und Maura entdeckt nach und nach ihre Sympathie für den unsicheren Freddie...

Kritik

Der berühmteste Name auf der Besetzungsliste dürfte Sally Hawkins sein. Mit "Happy-Go-Lucky" wurde die Britin 2008 nicht nur international bekannt, sondern auch mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, Golden Globe und Silberner Bär inklusive. Für Stephen Burkes "Happy Ever Afters" werden derartige Ehrungen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausbleiben, denn die mittelmäßige (Romantik-)Komödie bietet weder der begabten Hawkins noch ihren Co-Stars die Chance, durch wirklich tolle Leistungen aufzufallen. Zu austauschbar und eindimensional sind die Figuren kreiert. In diesem Zusammenhang erscheint es verwunderlich, dass tatsächlich drei der Nebendarsteller – Simon Delaney, Jade Yourell und Ger Ryan – für einen Irish Film and Televison Award nominiert wurden.

Von Beginn an ist der Film um eine möglichst hohe Gagdichte bemüht. Allerdings geht die Gleichung Brachialhumor mal Slapstick und Wortwitz gleich große Lacherquote nicht immer auf, da trotz so manchem amüsanten Moment einige Gags einfach nicht zünden wollen. Wenn die betrunkene Sophie glaubt, Batman auf der Straße zu erkennen und ihn niederschlägt, der Superheld sich jedoch als fluchende Nonne entpuppt, ist diese Art von Humor gewiss nicht Jedermanns Sache. Dagegen markieren die ironisch überspitzten Auftritte der zwei Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde die Highlights der Komödie. Zudem ist "Happy Ever Afters" dank seiner flotten Erzählweise keine Minute langweilig.

Dass ein Film keine vielschichtigen Figuren benötigt, um viel Spaß zu machen, steht fest. Nur, wenn der Zuschauer die Protagonisten nicht in sein Herz schließt, wird es problematisch. Maura und Freddie sind durchaus sympathische Personen und hin und wieder fühlt man mal auch mit ihnen mit. Doch den Typ Charakter, welchen er und sie jeweils verkörpern, hat man schon zu oft gesehen. Netter und wenig selbstbewusster Mann trifft auf eine resolute Frau, hinter deren starker Fassade sich ein gelegentlich überforderter, gar ebenso unsicherer Mensch verbirgt. Die restlichen Figuren besitzen nicht mehr Profil.

Die Liebesgeschichte ist in "Happy Ever Afters" Nebensache, die humoristischen Elemente stehen klar im Vordergrund. Da Hawkins und Riley zwar nicht miteinander disharmonieren, der Funke aber nicht einfach richtig überspringen will, ist dies auch besser so.

Aufgrund der flachen Figurenzeichnung fallen die Anforderungen an die Akteure niedrig aus. Über keinen lässt sich an dieser Stelle Negatives sagen; sie agieren allesamt solide bis gut, wobei besonders Hawkins und Schwiegerpapa Präsenz aufweisen können. Letzterem merkt man den Spaß an der Rolle deutlich an.

Neben der englischen und deutschen Tonspur bieten die auf der DVD spärlich vorhandenen Extras noch den Trailer sowie weitere Programmtipps.

Fazit

Durchschnittliche Komödie der Kategorie "gesehen, gelacht, vergessen".

Maren Langos - myFanbase
26.04.2011

Diskussion zu diesem Film