Bewertung
Nanette Burstein

Verrückt nach dir

Liebe geht weite Wege!

Foto: Copyright: Warner Bros.
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Inhalt

Journalistin Erin (Drew Barrymore) ist für sechs Wochen in New York wegen eines Praktikums, bevor sie wieder ans andere Ende von Amerika, in San Francisco, ihr Studium aufnimmt. Bald lernt sie Garrett (Justin Long) kennen und beide lassen sich auf eine leidenschaftliche Beziehung ein, in der der Spaß im Vordergrund steht. Am Flughafen wird ihnen aber schnell bewusst, dass sie mehr füreinander empfinden und ihre Beziehung nicht abbrechen wollen. So lassen sie sich auf eine Fernbeziehung ein, doch das ist leichter gesagt als getan, und schnell merken Erin und Garrett, dass eine Beziehung auf Distanz so manche Probleme mit sich bringen kann.

Kritik

Das Schöne und auch etwas Ungewöhnliche für so diese Liebeskomödie ist, dass gleich von Beginn an auf Liebeskitsch verzichtet wird. Unsere beiden Hauptcharaktere treffen sich zufällig in einer Bar und schmachten sich weder an, noch ist es Liebe auf den ersten Blick oder der Schwarm des Lebens. Die Kennenlerngeschichte ist einfach realistisch und nachvollziehbar. Deswegen ist Garrett auch nicht der typische perfekte Hollywood-Charmeur, sondern er hat seine Ecken und Kanten. Er vergisst das Geburtstagsgeschenk für seine Freundin und lässt sich nicht auf ernsthafte Beziehungen ein. Erin flucht ganz gern und möchte am nächsten Morgen gleich die Fliege machen. Die Dialoge zwischen Garrett und Erin wirken weder aufgesetzt noch erzwungen und es ist einfach schön mit anzusehen, wie sie sich annähern.

Das mag großteils an Justin Long und Drew Barrymore liegen, die perfekt miteinander harmonieren. Angeblich hatten sie während des Drehs ihre einstige Affäre aufgenommen, aber ob das stimmt, ist eine andere Sache. Jedenfalls können sie ihre Gefühle zueinander auf der Leinwand bemerkbar machen und mit viel Herz und Liebe das Publikum zum Mitfiebern bringen. Beide Charaktere sind wirklich gut getroffen, sodass man sie gleich ins Herz schließen kann. Das man sich ab und zu kleineren Klischees, vor allem gegen Ende hin, bedient, ist daher auch fast nicht der Rede wert.

Garretts und Erins Beziehung steht zwar im Vordergrund, aber dennoch wird die Handlung nicht außen vor gelassen. Es passiert zwar nichts spannendes, aber es geht voran und nach einer halben Stunde Kennenlernphase, wird es ernst für die beiden. Eine Fernbeziehung ist nicht einfach und diese Tatsache wird sehr gut im Film dargestellt. Zu Beginn läuft es noch relativ gut, aber nach einiger Zeit kommen durch die Distanz Missverständnisse auf und es wird immer schwerer, die Beziehung aufrecht zu erhalten. Man kann auch hier wieder mit dem Paar mitfühlen und nur noch auf ein gutes Ende hoffen. Für die lustigen Szenen sorgen nicht nur Garrett und Erin selbst, sondern viel mehr die Gesellschaft drum herum. Garretts Freunde sind unverbesserlich und wirklich zum Lachen, genau so Erins Schwester und deren Familie. An einer perfekten Mischung aus Comedy und Liebesgeschichte fehlt es "Verrückt an dir" keineswegs. Doch gegen Ende wird klar, dass Erin eine Entscheidung treffen muss und der Zuschauer wird überrascht werden, zumindest zunächst. Dennoch rundet der Schluss den Film gut ab und man kann bester Laune aus dem Kino gehen.

Fazit

"Verrückt nach dir" ist eine typische Romantikkomödie nach altem Hollywood-Schema, lässt jedoch den Liebeskitsch von Anfang an weitgehend aus. Die sympathischen Charaktere, die brillante Drew Barrymore und der charmante Justin Long im Doppelpack und eine Menge Lachdosis tun ihr übriges, sodass man einen schönen Kinoabend, für beide Geschlechter geeignet, genießen kann.

Tanya Sarikaya - myFanbase
09.10.2010

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