Bewertung
Christopher Smith

Black Death

"Was denkst du, woher die Pest kommt?" - "Ich glaube aus Frankreich, da wo alles Böse herkommt."

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Inhalt

Wir befinden uns im Mittelalter, und die Pest vernichtet ein Großteil der damaligen Zivilisation. Niemand ist sicher vor ihr, außer ein kleines Dorf in einem Sumpfgebiet. Eine Gruppe Ritter um Ulric (Sean Bean), die im Auftrag des Papstes unterwegs sind, machen sich auf den Weg, um herauszufinden, was es mit dem mysteriösen Ort auf sich hat. Um einen sicheren Weg durch den Sumpf zu finden, besorgen sie sich einen geistigen Führer. Die Wahl fällt auf den noch sehr jungen Osmund (Eddie Redmayne), der sich eigentlich freiwillig für diese Mission gemeldet hat. Was die Ritter nicht wissen: Osmund verfolgt seinen eigenen Plan. Er trägt das Geheimnis mit sich, gegen das Keuschheitsgebot verstoßen zu haben mit seiner Freundin Averill (Kimberley Nixon). Diese hat er im Vorfeld aus der Stadt in den Wald geschickt, wo er sich mit ihr wieder treffen will.

Osmund muss aber bitterlich feststellen, dass Averill von einigen skrupellosen Gaunern getötet wurde. Frustriert reist er mit Ulric und den anderen weiter, bis sie zu dem Dorf gelangen, wo kein Mensch an der Pest erkrankt ist. Gleichzeitig stellen alle fest, dass in diesem Dorf etwas gewaltig stinkt. Nicht nur, dass im Dorf überwiegend Frauen leben, sondern dass die Anwesenheit Gottes nicht wirklich erwünscht ist.

Kritik

Viele Filme des Mittelalters gab es in der letzten Zeit wahrlich nicht, wodurch es nur noch eine Frage der Zeit war, bis ein Regisseur diese Lücke füllen müsste. Ausgerechnet Christopher Smith hat sich diesem waghalsigen Unterfangen angenommen. Smith, bekannt durch die drei Filme "Creep", "Severance" und "Triangle". Allesamt Anfänge von schlechter bis guter Splattermanie. Letzteres eine wirkliche Steigerung seiner Fähigkeiten. Die logische Folge wäre, dass er sich mit "Black Death" selbst übertrifft.

Die Logik kann sich in gewissen Fällen auch einmal irren, ist sie schließlich eine menschliche Eigenschaft. Menschliche Eigenschaften kommen im Film dafür mehr zur Geltung. Besonders Eigenschaften des Mittelalters, die mit heutigen noch kaum etwas gemeinsam haben. Ebenso wird wenig Wert auf saubere Hollywoodschauspieler gelegt. Blitzeblanke Zähne fehlen hier genauso wie Glattrasierte Beine als auch Kosmetikschönheiten. Gezeigt wird das pure grausame Leben im Mittelalter und kein Blatt wird vor den Mund genommen. Genauso befasst sich Smith mit dem Aberglauben und dem Glaube der Menschen des Mittelalters. Wie viele Atheisten und Christen die Moslems unserer Zeit nicht verstehen können, wie sie so stark an ihrem Glauben hängen, ist es gar nicht so lange her, dass auch die Europäer fanatisch an einen Gott glaubten. Umso unwahrscheinlicher schien es, dass jemals jemand diesen Glauben ablegen würde. Leider ist die kurze Auseinandersetzung mit diesem Thema das Einzige, was den Film ausmacht.

Ein Großteil des Filmes liegt in der Gewalt, und den zur Schau beziehungsweise für die Ohren stellenden Szenen von knacksenden Knochen und aufreißendem Menschenfleisch. Da spinnt Smith zu seinen vorherigen Filmen einen roten Faden. Doch auch dieser Kniff wird stark durch eine extrem wackelige Handkamera versaut. Gibt es schließlich viele Zuschauer, die dadurch Kopfschmerzen oder Übelkeit bekommen.

Fazit

Von der Spieldauer von fast zwei Stunden merkt man nicht wirklich etwas, denn die Storyline ist so einfach aufgebaut, dass der Film schon endet, wo er doch eigentlich beginnen müsste. Am Ende erhalten wir auch noch sinnentleerte Phrasen, die einfach nichtssagend sind, weswegen letztlich ein trauriges Urteil zu fällen ist.

Ignat Kress - myFanbase
01.09.2010

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