Bewertung
Gary Lennon

.45

Niemand serviert Rache so heiß wie eine Frau.

Inhalt

Die attraktive Kat (Milla Jovovich) hofft, dass ihr Freund Al (Angus Macfadyen), von allen nur "Big Al" genannt, sie aus dem tristen Leben der Kleinkriminalität herausholt, doch stattdessen leidet sie mehr und mehr unter seiner Eifersucht und seinen Gefühlsausbrüchen. Sowohl Reilly (Stephen Dorff), ein Kumpel von Al, wie auch die bisexuelle Vic (Sarah Strange) lieben Kat und wollen sie von ihrem unberechenbaren Freund wegholen. Nachdem Kat von Big Al wieder einmal brutal verprügelt wurde, beginnt sich auch die Sozialarbeiterin Liz (Aisha Tyler) für Kats Schicksal zu interessieren. Aus Liebe zu Kat reifen in Reilly, Vic und Liz langsam Mordpläne.

Kritik

Mit ".45" wagt sich Regisseur und Drehbuchautor Gary Lennon ins amerikanische White-Trash-Milieu. Ein Paar, Kat und Big Al, hält sich mit Autodiebstählen und kleinem Waffenhandel über Wasser. Während sie von einem besseren Leben träumt, wird er immer gewalttätiger und verprügelt seine Freundin in Anfällen krankhafter Eifersucht. Doch Kat ist nicht alleine, es gibt Menschen, die sie lieben und begehren und bereit sind, bis zum Äußersten zu gehen, um sie zu bekommen und Big Al loszuwerden. So verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse recht bald. Kat setzt im Laufe des Films ihren Körper immer geschickter ein, um die Menschen, die sie begehren, zu manipulieren.

Ein im klassischen Sinne spannender Film ist ".45" nicht. Es werden keine überraschenden Wendungen geboten, sondern in erster Linie Einblicke in das Umfeld gegeben, in dem Kat lebt und aus dem sie ausbrechen will. Der Film ist geprägt von expliziten Gewaltszenen, viel Sex und einer derben Sprache. In die Handlung werden dabei immer wieder kleine Interviewpassagen eingeschoben, in denen sich die Charaktere zu ihrem Verhalten äußern. Auch die Mütter von Kat und Al, die in der Handlung selbst keine Rolle spielen, kommen zu Wort und geben dem Zuschauer einige Eindrücke davon, wie Kat und Al zu den Menschen werden konnten, die sie nun sind.

Milla Jovovich spielt den Part der Kat überzeugend und mit viel Körpereinsatz, doch vor allem Angus Macfadyen ist als fieser und perverser Big Al so glaubwürdig, dass man jedes mal am liebsten das Zimmer verlassen würde, wenn man ihn sieht.

Fazit

Dieser Film um Rache und Begierde im amerikanischen White-Trash-Milieu ist kein spannender Unterhaltungsfilm, aber durchaus wirkungsvoll und gut gespielt.

Maret Hosemann - myFanbase
24.03.2009

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