Bewertung
Bob Balaban

Bernard and Doris

"What do you want from me?" - "I just want to take care of you."

Foto:

Inhalt

Doris Duke (Susan Sarandon), Milliardärin, ist eine sehr misstrauische Person. Ihr Vermögen hat sie den geerbten Anteilen am Konzern American Tobacco zu verdanken. 1987 lernt sie den mittellosen Homosexuellen Bernard Lafferty (Ralph Fiennes) kennen und stellt ihn als Butler bei sich ein. Über die Jahre bringt sie Bernard etwas über die Gartenarbeit, speziell über die Orchideen, bei und Bernard schmeißt während ihrer Abwesenheit den Haushalt.

Beide kommen sich näher und, als er aufgeschlossener wird, fängt er wieder an zu trinken. Doris' Anwalt zweifelt an seinen Absichten, ganz anders als Doris Duke selbst. Um ihren Gesundheitszustand steht es nach ihrem mehr als ausschweifendem Leben nicht gut und sie stirbt schließlich. Ihr treuer Begleiter Bernard begleitet sie bis zu ihrem Tod und sie hinterlässt ihm einen Teil ihres Vermögens und die Gewalt über ihre zahlreichen Wohltätigkeitsorganisationen und Anlagenfonds.

Kritik

"Bernard and Doris" erzählt eine ungewöhnliche Geschichte zwischen einer Milliardärin und ihrem Butler, die so oder so ähnlich auch tatsächlich stattgefunden hat. Der HBO-Film hat definitiv sowohl amüsante als auch bewegende Momente zu bieten und zeigt auf gelungene Weise die Entwicklung dieser so seltsamen Beziehung.

Mit grandiosen Darstellungen überzeugen abermals sowohl Susan Sarandon als auch Ralph Fiennes, die den Film völlig alleine tragen, da sonstige Charaktere kaum Gewicht in diesem Film haben. Doch dazu sind die beiden auch mühelos in der Lage. Es ist faszinierend zu beobachten, wie leichtfertig sich die beiden in diese exzentrischen Charaktere verwandeln, nachdem man sie so überzeugend bereits in vielen anderen Rollen gesehen hat.

Ob es notwendig war, das Ende bereits zu Beginn zu zeigen, ist die Frage, doch bekommt die Schlussszene erst dann auch noch einmal wirklich Gewicht. Doris Duke belustigt den Zuschauer zwar in zahlreichen Szenen - so entlässt sie über den Film hinweg fast jeden ihrer Angestellten außer Bernard -, doch ist ihre Rolle eine eher tragische Figur. Eine Witwe, die nach dem Tod ihres Mannes zur Multi-Millionärin wird, doch nicht wirklich etwas mit ihrem Geld anzufangen weiß, es für unsinnige Ausgaben zum Fenster hinaus wirft und sich stattdessen dem Alkohol hingibt. Über Bernard erfährt man vergleichsweise wenig, nur dass er dieselben Probleme hat wie seine Chefin. An seinen Absichten zweifelt man als Zuschauer allerdings nie, wenn man sie auch nicht so ganz nachvollziehen kann.

Fazit

Zwar hat die schillernde Story großartige Darsteller und tolle Szenen zu bieten, doch konnte mich der Film nicht vollkommen packen. Vielleicht zieht die Geschichte erst nach mehrmaligem Ansehen, doch irgendwie ist der Funke bei mir nie übergesprungen. Deshalb bleibt es auch bei zwar guten, aber alles andere als perfekten sieben Punkten.

Nadine Watz - myFanbase
11.01.2009

Diskussion zu diesem Film