Bewertung
Alexandre Aja

Mirrors

There Is Evil... On The Other Side.

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Inhalt

Ben Carson (Kiefer Sutherland) hat alles verloren. Noch vor einem Jahr war er glücklich verheiratet und lebte mit seiner Frau (Paula Patton) und den zwei gemeinsamen Kindern zusammen. Doch dann erschoss er im Dienst als Undercoverpolizist einen Cop, wurde vom Dienst suspendiert und verfiel dem Alkohol. Daraufhin verlor er seine Familie und lebt nun bei seiner jüngeren Schwester (Amy Smart).

Da er gerade dabei ist, sich ein neues Leben aufzubauen, fängt er einen neuen Job an. In den verbrannten Trümmern eines alten Kaufhauses ist er zukünftig in der Nacht als Wachpersonal eingesetzt. Doch bei seinen nächtlichen Rundgängen durch das alte, verlassene Gebäude merkt er schnell, dass etwas nicht in Ordnung ist. Die Spiegel jagen ihm Angst ein und schon bald sieht er Dinge, die eigentlich nicht wahr sein sollten. Auf der Suche nach Antworten, muss Ben noch einiges an Kummer auf sich nehmen. Auch seine Familie ist dabei in Gefahr.

Kritik

Nachdem Regisseur Alexandre Aja 2006 den Kinogängern in "The Hills Have Eyes" das Fürchten lehrte, zeigt er nun in "Mirrors" ein weiteres Mal, was er als Regisseur bewirken kann. Diesmal jedoch sind es keine verstrahlten Monster, die den Hauptcharakteren das Leben schwer machen, sondern Spiegel. Ja, genau solche Spiegel, in die ein jeder tagtäglich sieht. Ungewöhnlich ist eine solche Idee für einen Horrorfilm ja nicht, immerhin haben wir gerade in diesem Genre schon so ziemlich alles gesehen. Wie fast jeder amerikanische Horrorfilm der letzten Jahre, beruht auch dieser auf einem japanischen Original. Zwar wurde am Drehbuch einiges verändert, aber die Grundidee kam aus Japan.

Der Film beginnt weniger wie ein Horrorfilm, mehr wie ein Psycho-Thriller, steigert sich aber im Laufe der Zeit immer weiter und lehrt einen des Öfteren das Fürchten. Für zartbesaitete und ängstliche Menschen ist er garantiert nicht zu empfehlen, für alle anderen aber bietet "Mirrors" eine Menge schöner Schockeffekte und auch die Splasher-Fans werden zumindest bei einer Szene voll auf ihre Kosten kommen.

Schon bei "The Hills Have Eyes" sah man, dass Regisseur Aja viel Potenzial als Regisseur hat. Bei "Mirrors" jedoch ist dieses Talent noch mehr zu merken. Hier konnte er mehr mit Effekten arbeiten, die Kulissen ins rechte Licht rücken und einen großartigen Darsteller zur Höchstform bringen. Auch Kameramann Maxime Alexandre, mit dem Aja schon bei seinen Vorgängerfilmen zusammengearbeitet hat, zeigt sich vor allem in den dunklen Szenen als äußerst talentiert. Es dürfte gar nicht so leicht sein, einen Film zu drehen, in dem ein Großteil der Szenen in einem dunklen, verlassenen Gebäude spielen und sich die Hauptfigur nur mit einer Taschenlampe durchs Dunkle kämpft. Genauso wie mit dem Licht und der Kameraarbeit überzeugen die Kulissen von "Mirrors". Dieses dunkle, verlassene Kaufhaus strahlt auch bei Tageslicht eine unglaubliche Präsenz aus und allein im Dunklen wäre dort wohl niemand gerne. Spiegel gibt es in diesem Film zu Genüge, im Wasser, in Bilderrahmen und eben in Spiegeln, überall ist die Gefahr da. Und hier zeigen sich auch die Effekte des Films. Während andere Horrorfilme Geister zum Leben erwecken oder unheimliche Fratzen erscheinen lassen, sind es hier die Spiegelbilder, die Angst und Schrecken verbreiten.

Neben den Effekten begeistert der Film vor allem durch seine Darsteller. Kiefer Sutherland überzeugt in dieser (fast) One-Man-Show außerordentlich. Ihm gelingt das, womit sich viele Darsteller in Horrorfilmen schwer tun: der Zuschauer kann sich mit ihm identifizieren. Ebenfalls überzeugend sind Paula Patton als seine Ehefrau und Amy Smart als seine Schwester. Mary Beth Peil hatte zudem eine der schwierigsten Aufgaben, erfüllt diese aber mit Bravour.

Obwohl die gut aufgelegten Darsteller, die Kamera- und die Regiearbeit und die Kulissen überzeugen, so tut das der Film im Ganzen nicht so recht. Dem Drehbuch fehlt es oft an Inspiration und obwohl neue Ideen vorhanden sind, werden die nur mäßig vom Drehbuch umgesetzt.

Fazit

Was an Drehbuchfähigkeiten bei Alexandre Aja fehlt, das holt er als Regisseur wieder raus. Auch wenn das Drehbuch bei weitem nicht perfekt ist, so ist der Film dennoch nicht schlecht. Regie- und Kameraarbeit und vor allem ein super aufgelegter Kiefer Sutherland überzeugen auf ganzer Linie und retten den Film damit. Für Horrorfans auf jeden Fall geeignet.

Eva Klose - myFanbase
01.11.2008

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