Bewertung
Richard Kelly

Southland Tales

Wir wünschen eine schöne Apokalypse...

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Inhalt

Los Angeles im Juli 2008: nach verheerenden Terroranschlägen befindet sich die Gesellschaft am Abgrund. Der Filmstar Boxer Santaros (Dwayne Johnson) leidet unter Amnesie und kommt Stück für Stück den unheilvollen Experimenten des Barons von Westphalen (Wallace Shawn) auf die Spur, während die Widerstandsgruppe der Neo-Marxisten versucht, mit Hilfe des Pornostars Krysta (Sarah Michelle Gellar) und der rätselhaften Zwillingsbrüder Roland und Ronald (Seann William Scott) die Kontrolle über Los Angeles zu erlangen. Als Beobachter des Geschehens fungiert der drogensüchtige Soldat Abilene (Justin Timberlake).

Kritik

Wenn man sich die Besetzung dieses Films ansieht, könnte man schnell einen völlig falschen Eindruck gewinnen. Namen wie Dwayne Johnson, Sarah Michelle Gellar, Seann William Scott, Justin Timberlake und Mandy Moore stehen normalerweise für kommerzielle Unterhaltung, die vor allem ein jüngeres Publikum anspricht. "Southland Tales" passt jedoch ganz und gar nicht in dieses Schema. Der Film ist ein verwirrender Mix aus Komödie, Drama, Krimi, Action und Science Fiction, ohne sich auch nur ansatzweise für eines dieser Genres zu entscheiden. Es wird geschossen, getötet, gesungen und getanzt, ohne dabei eine klare Struktur oder einen erfassbaren Sinn zu offenbaren. Stellenweise wirkt der Film ganz einfach wie eine auf die Leinwand gebannte Drogenphantasie, in der in 145 Minuten alles und nichts passiert. Leuchtende Kugeln, schwebende Lastwagen, viele kleinwüchsige Menschen... Willkommen in Southland, Los Angeles, Kalifornien!

Nun stellt sich natürlich die Frage, ob dieser Film mit seiner komplizierten Struktur, den vielen zusammengemischten Elementen und der seltsamen Symbolik nicht doch ein Kultfilm ist, den 90 Prozent der Zuschauer nur einfach nicht verstehen. Möglich. Allerdings muss ein wirklich guter Film meiner Ansicht nach schon eine klare Struktur besitzen und zumindest einen gewissen Sinn enthüllen, der den Zuschauer entweder mit einem "Aha"-Gefühl oder doch zumindest mit einer Ahnung zurücklässt. Auch halte ich nicht viel von wuchtigen Symbolen, die man sehen, aber nicht verstehen soll. Solche Filme mögen als kunstvoll gelten, sie machen dem Zuschauer aber nur selten Spaß und eignen sich weder zum mitfiebern, noch zum mitleiden oder mitlachen.

Fazit

"Southland Tales" ist ein verworrener Film, der den Zuschauer am Ende mit einem Kopfschütteln zurücklässt, und ganz sicher nicht den kurzweiligen Unterhaltungswert hat, den man bei Namen wie Sarah Michelle Gellar, Mandy Moore und Justin Timberlake erwartet.

Maret Hosemann - myFanbase
15.06.2008

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