Bewertung
Jessie Nelson

Ich bin Sam

Alles, was du brauchst, ist Liebe.

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Inhalt

Sam (Sean Penn), der geistig zurückgeblieben ist, kümmert sich gemeinsam mit seiner Freundin Annie (Dianne Wiest) um seine Tochter Lucy (Dakota Fanning), für die er ganz alleine verantwortlich ist. Lucys Mutter ließ sie nach ihrer Geburt im Stich, weil sie kein Kind von einem Behinderten haben wollte. Doch auf einmal stehen die Behörden vor Sams Tür und beschließen, die Kleine in eine Pflegefamilie zu geben.

Sam, der keine Ahnung von den Gesetzen und erst recht nicht von seinen Rechten hat, wendet sich an die Erfolg versprechende und völlig überforderte Anwältin Rita (Michelle Pfeiffer), die seinen Fall nach langem Zögern übernimmt, aber nur um Eindruck bei ihren Kollegen zu machen. Rita will Sam dagegen loswerden, da er laufend nervt und sehr beharrlich ist, sein Ziel: das Sorgerecht für Lucy. Sam schafft es schließlich, sie für den Fall zu arrangieren. Rita arbeitet von da an unentgeltlich für ihn und beide helfen sich auch zwischenmenschlich in dieser Zeit. Sie hat Probleme mit ihrem Noch-Ehemann und die Beziehung zu ihrem Sohn ist auch nicht gerade die beste; Sam hilft ihr.

Zunächst verliert die Anwältin den Fall, da sich Sam nicht lange konzentrieren kann; es fällt ihm immer schwerer, auf die Fragen zu antworten – Lucy muss also in eine Pflegefamilie. Sam erhält Besuchsrecht. Doch er und Rita geben nicht auf. Sam besorgt sich abwechselnde Jobs, um für Lucy sorgen zu können und zieht im Laufe der Zeit in ihre Nähe, wovon die Pflegemutter gar nicht begeistert ist – Lucy aber schon.

Gibt es Hoffnung für Lucy und Sam, wieder eine glücke Familie zu werden?

Kritik

Ein Hammerfilm mit einer einmaligen Besetzung! Vor allem Dakota Fanning, die mit diesem Film gerade mal ihren zweiten Kinofilm abdrehte, kam mir vor wie ein alter Hase im Filmgeschäft. Ihre Darbietung der kleinen Lucy war einfach herzergreifend und brillant. Ebenso die von Sean Penn - es gehört sehr viel Gewandtheit und Auffassungsgabe dazu, einen Menschen mit einer derartigen Behinderung zu spielen. Nicht zu vergessen Michelle Pfeiffer, die mal wieder unter Beweis stellte, wie multilateral sie sein kann – eine exzellente Darbietung von ihr.

Es wird sehr klar geschildert, wie schwer es für Behinderte ist, sich ihr Recht zu erkämpfen, genauso die Vorurteile und Intoleranz, die man ihnen gegenüber hat. Doch was beachtlich ist: der Film zeigt auch die andere Seite, nämlich, dass Behinderte zumeist eine andere Auslegung und Denkweise haben als Gesunde und das folglich häufig ein unangenehm berührender Moment entsteht, so wie im Film. Und zu dieser anderen Seite gehört auch, dass es Menschen gibt, die fähig sind, diese Befangenheiten Behinderten gegenüber abzulegen. So wie Sam im Film nur den beispiellosen Halt von Lucy und Rita hatte, so ist es auch im wahren Leben – es ist immer die Familie und ein paar Freunde, nicht alle. Der Film hat das Thema buchstäblich auf den Punkt gebracht und das finde ich wirklich gut.

Der Film drückte in keinem Fall stark auf die Tränendrüse, ganz im Gegenteil! Er spornt einen an, über allerhand nachzudenken, aber er hatte auch seine heiteren Seiten. Als ich den Film sah, kamen viele Emotionen hoch, sei es nun die Dramatik, der blanke Hass oder die Unvernunft, doch der Film hatte Gott sei Dank sogar seine glücklichen und komischen Augenblicke. Das war verdammt entscheidend für ihn – das alles hervorgehoben von herrlichen Bildern und genialer Beatles-Musik, gesungen unter anderem von Sarah McLachlan.

Fazit

Wahrlich kein schnulziger Film, der auf die Tränendrüse drückt, sondern ein Drama, voll mit Emotionen gepackt, das zu Herzen geht – mit ausgezeichneten Darstellern. Auf jeden Fall ansehen!

Dana Greve - myFanbase
28.05.2007

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