Die Tribute von Panem - Finnick Odair: Vom Lustknaben zum Helden

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Der Krieg fordert seine Opfer und meistens sind es die Guten, die dabei fallen. So auch Finnick Odair – Verbündeter, Freund, Ehemann, Vater. Sein Leben war nicht immer einfach und bestand aus einem Versteckspiel und doch hat er es geschafft zu lieben und für eine bessere Zukunft zu kämpfen.

Foto: Lynn Cohen & Sam Claflin, Die Tribute von Panem - Catching Fire - Copyright: 2013 STUDIOCANAL GmbH
Lynn Cohen & Sam Claflin, Die Tribute von Panem - Catching Fire
© 2013 STUDIOCANAL GmbH

Schon als kleiner Junge arbeitete Finnick auf einem Fischerboot und hat darin seine Erfüllung gefunden. Er liebte es Netze zu knüpfen und Meerestiere zu fangen, am liebsten mit einem Dreizack. Doch im Alter von 14 Jahren wurde er ausgelost, um an den 65. Hungerspielen teilzunehmen. Er war noch so jung und doch hatte er keine Wahl. Die Überlebenschancen standen schlecht, da er nicht so kämpferisch und muskulös wie die Tribute der Distrikte 1 und 2 war und doch gelang es ihm lebend aus der grausamen Arena zu entkommen. Dass er leben durfte hatte er seinem außerordentlich guten Aussehen zu verdanken, denn dadurch erhielt er das teuerste Geschenk, das jemals jemand in der Arena erhalten hatte – einen Dreizack. Mithilfe von Lianen knüpfte er Netze, um die anderen Tribute gefangen zu nehmen und sie dann aufzuspießen. Es hätte wohl niemand daran geglaubt, dass es einem kleinen unschuldigen Kind gelingen würde die Hungerspiele zu überleben und doch schaffte es Finnick Odair und erntete dadurch den Respekt von Panem.

Foto: Sam Claflin, Die Tribute von Panem - Catching Fire - Copyright: 2013 STUDIOCANAL GmbH
Sam Claflin, Die Tribute von Panem - Catching Fire
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Doch überleben hieß für Finnick nicht gleich siegen, denn sein gutes Aussehen wurde zu einem Fluch. Jahrelang hat er hinter einer Fassade leben müssen, denn Präsident Snow drohte ihm damit, alle Menschen zu töten, die er liebt, wenn er sich seinen Anordnungen nicht beugen würde. So wurde der unschuldige Junge in tiefe Abgründe getrieben und musste der Lustknabe der Frauen im Kapitol werden. Er hätte sich dagegen wehren können, doch dachte Finnick nie an sich, sondern stets an andere, was ihn so auszeichnete. Viele Jahre ließ er sich benutzen, gab den Frauen seinen Körper und erhielt im Gegenzug Geheimnisse über die Bewohner des Kapitols, Geheimnisse über Präsident Snow. Dinge, die sonst niemand wusste. Später in seinem Leben nutzten ihn diese Geheimnisse etwas und er konnte sie in der Rebellion gegen das Kapitol verwenden.

Foto: Sam Claflin, Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2 - Copyright: 2015 STUDIOCANAL GmbH
Sam Claflin, Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2
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Finnick hatte kein schönes Leben, denn er konnte es nie so genießen, wie er es wollte, denn das hätte der Präsident niemals gestattet. Doch dann lernte er die geistig verwirrte Annie Cresta kennen und plötzlich hatte sein Leben wieder einen Sinn. Er hat sie von ganzem Herzen geliebt und hätte absolut alles getan, um sie zu schützen. Seine Liebe zu Annie kannte keine Grenzen und doch musste er seine Gefühle für sie verstecken, um sie keiner Gefahr auszusetzen. Finnick konnte sie nicht so lieben, wie er es wollte und das nahezu sein komplettes Leben lang, bis Katniss Everdeen mit ihrem rebellischen Akt in der Arena alles verändert hat.

Für Finnick war es keine Frage, ob er der Rebellion beitreten sollte, denn er wünschte sich nichts sehnlicher als der Unterdrückung endlich ein Ende zu setzen und ein friedliches Leben mit Annie führen zu können. Zu lange galt er als Lustknabe des Kapitols und zu lange musste er sich hinter einer Fassade verstecken. Er verdiente es wie kein anderer, sein Leben endlich in vollen Zügen auskosten und genießen zu können und seiner Liebe zu Annie freien Lauf zu lassen. Denn ohne sie wurde er verrückt. War sie nicht in seiner Nähe, so war er krank vor Sorge und wollte nichts mehr, als für sie da zu sein. Denn im Inneren war Finnick Odair ein herzensguter Mensch, der sich um andere mehr sorgte, als um sich selber. Er hatte kein Problem damit zu sterben, so lange es anderen, insbesondere Annie, gut ging. Er wäre durchs Feuer für sie gegangen.

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Stef Dawson & Sam Claflin, Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2
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Er blühte erst so richtig auf, als er Annie endlich zu seiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen konnte bei einer wundervollen Hochzeit in Distrikt 13. Ein Traum ging für ihn in Erfüllung, endlich offen zu seinen Gefühlen stehen zu können, und jeder fühlte mit ihm in diesem Moment der Freude. Erst dann konnte er sein zweites Gesicht ablegen und sich als der Mensch präsentieren der er war: Ein fürsorglicher, herzlicher, humorvoller junger Mann, der sein Herz genau der Richtigen geschenkt hat. Es ist schrecklich, dass Finnick und Annie keine gemeinsame Zukunft vergönnt wurde, wo sie endlich so zusammen waren, wie sie es wollten. Auch wenn sein Tod schrecklich war, so war er doch nicht umsonst. Hätte er sich nicht geopfert, so hätten die Mutationen vielleicht auch die restlichen Überlebenden der Spezialeinheit 451 getötet und das letzte Feuer des Spotttölpels wäre erloschen und Präsidentin Coin an die Macht gekommen. Wie hätte eine solche Zukunft Panems ausgesehen? Wäre sie besser gewesen als unter der Regentschaft Snows? Das bleibt zu bezweifeln und somit kann man sein Opfer belächeln, denn Finnick Odair ist als Held gestorben.

Dennoch betrauert man diesen Verlust wirklich sehr, denn Annie und er hätten einander wirklich verdient, denn sie brauchten sich um wirklich glücklich sein zu können. Es ist traurig, dass sein Sohn niemals wissen wird, wer sein Vater ist, ihn niemals zu Gesicht bekommen wird. Zwar hat dieser mit Annie eine liebevolle Mutter, die ihn in Distrikt 4 großzieht, doch Finnick wäre er wunderbarer Vater geworden und das Recht darauf wurde ihm genommen. Doch es bleibt dem Jungen die Geschichte zu erzählen, wie sein Vater vom jüngsten Sieger aller Zeiten, zum Lustknaben des Kapitols wurde und schlussendlich als Held gestorben ist, wenn auch viel zu früh.

Sanny Binder - myFanbase

Zum ersten Teil vom "Die Tribute von Panem"-In Memoriam
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