Bewertung

Review: #3.16 Männer sind Schweine

Foto: Desperate Housewives - Copyright: 2006 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Desperate Housewives
© 2006 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.

Manchmal tut es einer Serie gut, einfach mal den Blickwinkel zu ändern und die gesamte Geschichte aus einer anderen Richtung zu betrachten. Und da die Housewives dringend mal etwas mehr Pep in den Episoden gebrauchen könnten, ist die Idee, einmal nicht die Frauen in den Vordergrund der Geschichte zu stellen, durchaus interessant.

Wie sich schnell herausstellt, steckt hinter jeder verzweifelten Hausfrau meist auch ein mindestens ebenso verzweifelter Mann. Der eine hat es besser getroffen, der andere weniger gut. Schöne Idee also, die Episode mit einem Monolog von dem dahingeschiedenen Rex van de Kamp einzuleiten, der die Situation seiner Freunde genial zusammenfasst.

Ungläubig muss er sehen, durch welch einen Clown (so seine eigenen Worte) Bree ihn ersetzt hat. Er hat Orson sofort durchschaut, da er einer dieser Männer ist, dessen Blick sofort verrät, dass er weiß wo die Leichen begraben liegen. So unrecht hat er dabei wahrlich nicht, denn Orson hat, wie der Durchschnittszuschauer mittlerweile weiß, durchaus schon mal eine Leiche vergraben. Verständlich, dass Rex seinen Nachfolger nicht leiden kann. Aber was soll Mann da schon groß gegen machen, schließlich ist er längst tot und muss sich auch nicht mit ansehen, was aus seinen Kindern geworden ist. Danielles Schwangerschaft passt da optimal ins skandalöse Bild der van de Kamps/ Hodges.

Da ist Rex dann schon froh, dass wenigstens einer Brees Neuen zu durchschauen scheint: Mike, der selbst Opfer des hinterlistigen Zahnarztens geworden ist. Doch viel kann Mike nicht gegen ihn ausrichten, schließlich hat auch er selbst Dreck am Stecken. Also vereinbart man einen Waffenstillstand.

Desweitern muss Rex mit ansehen, wie Carlos von Gaby ausgenommen wird und den Traum von einem eigenen Kind nun auf die Kinder lediger, partywütiger Single-Frauen übertragen muss. Dabei gäbe er so einen tollen Vater ab, da fällt auch gar nicht ins Gewicht, dass er einst wegen Betruges im Knast saß. Mann könne ja trotzdem ein gutes Vorbild abgeben oder sich wenigstens anmaßen, Frauen zu belehren, wie sie eine gute Mutter sein können.

Und so erleben wir, wie sehr es Carlos schmerzt, dass er niemals eigene Kinder bekommen kann, wie sehr Mike darunter leidet, Susan niemals erzählen zu können, was er wirklich für sie empfindet und wie Orson darüber besorgt ist, dass sein Leben niemals ohne Skandale sein wird. Nur Tom bekommt am Ende das, was er will – Sex. Denn anscheinend kann man damit den gemeinem Mann in Suburbia glücklich machen. Oder man lässt ihn einfach einen Abend lang zusammen mit befreundeten Leidensgenossen Poker spielen und Bier trinken. Dies eignet sich nämlich besonders dafür, sein Revier zu markieren und Grenzen abzustecken, was Ian wundervoll beweisen konnte.

Tja, die Männer habe es schon sehr schwer in der von Frauen dominierten Welt der Vororte. Wir verlangen nicht nur, dass man uns während des Sex' nicht weckt, nein, wir verlangen auch noch passende Verlobungsringe, Spontaneität, Liebe und Romantik, aber bitte nicht, wenn wir gerade müde sind. Schon tragisch, dass wir letztendlich dafür verantwortlich sind, dass fast alle Männer ihre Träume begraben müssen.

Melanie Brandt - myFanbase

Die Serie "Desperate Housewives" ansehen:


Vorherige Review:
#3.15 Teuflisch
Alle ReviewsNächste Review:
#3.17 Kleider machen Leute

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Desperate Housewives" über die Folge #3.16 Männer sind Schweine diskutieren.