Booth und Bones – Zwei, die sich ergänzen

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Eine Anthropologin, welcher es schwer fällt, Gefühle zu zeigen, und die jedes Detail im Leben immer versucht, wissenschaftlich zu erklären, und ein FBI-Agent, der fest an die amerikanischen Werte glaubt und dessen Stärken seine gute Intuition und seine Menschenkenntnisse sind. Wenn man eine Kurzbeschreibung von Temperance Brennan und Seeley Booth vorgelegt bekommt, würde man sie sicher als komplett gegensätzlich bezeichnen. Doch Booth und Brennan sind ein Team und somit füreinander unersetzlich.

"Don't call me Bones!"

Foto: David Boreanaz & Emily Deschanel, Bones - Copyright: 2006 Fox Broadcasting Co.; Carin Baer/FOX
David Boreanaz & Emily Deschanel, Bones
© 2006 Fox Broadcasting Co.; Carin Baer/FOX

Seeley Booth ist ein ehemaliger Scharfschütze der US-Army, welcher inzwischen für das FBI arbeitet. Booth vermittelt oft traditionelle, amerikanische Werte. Durch seine frühere Tätigkeit beim Militär ist seine Einstellung patriotisch und religionsgetreu. Bei einem seiner Fälle braucht er die Mithilfe der Anthropologin Temperance Brennan, die er wegen ihrer Arbeit mit den Knochen nur Bones nennt. Da Bones sich nur unter der einen Bedingung, nämlich, dass sie mehr in den Fall einbezogen wird, bereit erklärt mit Booth zusammenzuarbeiten, werden die zwei Partner.

Bei Brennans Beruf spielen Gefühle keine große Rolle. Bei ihr zählen einzig und alleine die wissenschaftlichen Fakten und Beweise. Sie wirkt sehr misstrauisch besonders gegenüber Dingen, die sich nicht auf den ersten Blick wissenschaftlich erklären lassen. Brennans Arbeit, die Geheimnisse der Toten zu erforschen, ist sogleich ihre große Leidenschaft und außerhalb dieser Arbeit ist nicht viel Platz für ein Privatleben. Im Gegensatz dazu löst Seeley Booth seine Fälle mit viel Gefühl und Intuition, was bei Brennan oft auf Unverständnis stößt. Genauso wie Booths einfühlsame Art den Angehörigen der Opfer gegenüber. Sie kann oft nicht nachvollziehen, wieso er manche Tatsachen und Umstände den Angehörigen verschweigt um diesen größeren Schmerz zu ersparen.

Foto: David Boreanaz & Emily Deschanel, Bones - Copyright: 2006 Fox Broadcasting Co.; Carin Baer/FOX
David Boreanaz & Emily Deschanel, Bones
© 2006 Fox Broadcasting Co.; Carin Baer/FOX

Ihre unterschiedlichen Ansichten und Herangehensweisen prallen anfangs oft aufeinander. Bald merken jedoch beide, dass sie voneinander profitieren können und dass sie sich gegenseitig ergänzen. Ganz zu Anfang, macht Booth Brennan darauf aufmerksam, dass sie den Knochen, die sie untersucht, mehr Gefühl und Verständnis entgegenbringt als den Menschen in ihrem Umfeld. Er macht ihr klar, dass es noch ein Leben außerhalb des Labors gibt und sie sich auch mit diesem auseinandersetzen muss. Dies führt dazu, dass sich Brennan schon zum Ende der ersten Folge in der Gegenwart von Booth etwas öffnet. Sie gesteht ihm, dass ihre Eltern sie ihm Alter von 15 Jahren verlassen haben und seit diesem Zeitpunkt vermisst werden. Sie weiß nicht, was mit ihnen passiert ist und ob sie überhaupt noch leben. Booth gesteht im Gegenzug, dass er Scharfschütze bei der US-Army war und er mit der Aufklärung von Verbrechen und dem Finden und Einsperren der Täter versucht, seine Taten aus der Vergangenheit wieder gut zu machen. Bones glaubt zwar nicht an eine Art des kosmischen Gleichgewichts, beschließt jedoch, Booth dabei zu helfen, sein eigenes Gleichgewicht wieder herzustellen.

Bones: My parents disappeared when I was 15, and nobody knows what happened to them.
Booth: Being a sniper, I took a lot of lives. What I'd like to do before I’m done is try and catch at least that many murderers.
Bones: Please. You don't think there's some kind of cosmic balance sheet? I'd like to help you with that.

"Temperance, partners, they share things. It builds trust."

Foto: David Boreanaz & Emily Deschanel, Bones - Copyright: 2006 Fox Broadcasting Co.; Carin Baer/FOX
David Boreanaz & Emily Deschanel, Bones
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Anfangs scheint es so, dass vor allem für Brennan die Partnerschaft mit Booth eher ein Arrangement ist, welches sie eingeht, um die Anweisungen ihres Chefs zu befolgen. Lieber möchte sie ihrer Arbeit, der Erforschung der Geheimnisse alter Knochen, nachgehen und ganz sicher will sie sich nicht von Booth herumkommandieren lassen. Außerdem stellt Brennan zu Beginn immer wieder Booth Arbeitsmethoden und sein Vorgehen beim Lösen der Fälle in Frage. Bones Ansicht nach gibt es keine Vermutungen die auf irgendwelchen Gefühlen oder Intuitionen beruhen. Bei ihr gibt es nur ganz klare wissenschaftliche Beweise und von psychologischen Ansätzen hält Brennan erst recht gar nichts. Booth hingegen bewundert Brennans Arbeit. Er betont mehrfach vor anderen, dass sie auf ihrem Gebiet die Beste ist. Er erkennt jedoch auch ganz klar ihre Schwächen. Nämlich ihr fehlendes Einfühlungsvermögen im Umgang mit Menschen und ihre manchmal schon fast kalt zu nennende Art.

Trotzdem erkennt Booth die Partnerschaft der Beiden früher an als Brennan. Doch auch Booth trennt anfangs ihre Arbeitsgebiete noch klar auf. Er macht Brennan mehrmals klar, dass ihr Arbeitsbereich das Labor ist und sie sich in seinen Bereich nicht einzumischen hat. Dies fällt Brennan natürlich sehr schwer, da sie sich sehr ungern auf jemanden verlässt. Doch schon bald stellt sie fest, dass dies bei Booth anders ist. Er beherrscht seine Arbeit hervorragend und Bones stellt mit Bewunderung fest, dass Booth, wie sie es nennt, eine Gabe hat, in anderen Menschen zu lesen. Obwohl es sich nicht wissenschaftlich erklären lässt, kann Booth oft Dinge aus den Aussagen von Verdächtigen herauslesen, die diese gar nicht laut ausgesprochen haben. Dieses Einfühlungsvermögen bewundert Brennan an Booth und es stärkt somit auch ihr Vertrauen in ihn. Damit beginnt zwischen den Beiden eine Partnerschaft und das gegenseitige Vertrauen fängt an zu wachsen.

Booth: It's never just the one person who dies, Bones. Never... never. You know, we all die a little bit, Bones. With each shot, we all die a little bit.

This book is dedicated to my partner and friend, Special Agent Seeley Booth.

Foto: Emily Deschanel & David Boreanaz, Bones - Copyright: 2011 Fox Broadcasting Co.; Brian Bowen Smith/FOX
Emily Deschanel & David Boreanaz, Bones
© 2011 Fox Broadcasting Co.; Brian Bowen Smith/FOX

Das neue Buch von Brennan widmet sie ihrem Partner und Freund Seeley Booth. Mit dieser Widmung wird klar, welche Entwicklung die Beziehung zwischen Brennan und Booth durchgemacht hat. Brennan, der es schwer gefallen ist, Booth überhaupt als Partner zu sehen, sieht ihn inzwischen sogar als Freund. Ihre immer wiederkehrenden kleinen Streitereien wirken mit der Zeit immer freundschaftlicher und arten oftmals in Sticheleien aus. Jeder kennt genau die Schwächen des Anderen und kann in den Kabbeleien daraus einen Vorteil ziehen. Trotz ihrer unterschiedlichen Art ist es sehr selten, dass sich die zwei wirklich ernsthaft streiten. Auch wenn Bones beharrlich nicht an Psychologie und Religion glaubt, Dinge die für Booth dagegen sehr wichtig sind, diskutieren die beiden immer leidenschaftlich über diese Themen, meist natürlich im Zusammenhang mit einem Fall, den die beiden bearbeiten. Doch trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten akzeptieren sie die Meinung des Anderen und versuchen in gewisser Weise, die Ansicht ihres Partners nachzuvollziehen.

Auch Sweets, der Psychologe dem Bones und Booth zugeteilt werden, sieht sofort, dass die zwei eine starke und spezielle Verbindung zueinander haben. Er bringt Booth und Bones dazu, sich mit ihrer Beziehung auseinanderzusetzen und sich die Frage zu stellen, ob zwischen ihnen mehr als bloße Partner- und Freundschaft ist. Natürlich wird Sweets Vermutung von Bones und Booth sofort heftigst abgestritten. Sie behaupten beide, würde es die Morde nicht mehr geben, würden sie sich höchstens ab und zu auf einen Kaffee treffen. Fast zu übereifrig versuchen sie dem Psychologen zu vermitteln, dass es außer der Arbeit nicht viel gibt, was sie miteinander verbindet. Beiden ist jedoch aus vielen vergangenen Situationen klar, dass dies ganz sicher nicht der Fall ist. Wie man auch später noch unschwer feststellen kann, hat sich das Verhältnis von Bones und Booth im Laufe der Zeit von einer zweckdienlichen Partnerschaft zu einer vertrauenswürdigen Freundschaft entwickelt.

Bones: You know, I'm just... I'm just one of those people who doesn't get to be in a family.
Booth: Listen Bones, there's more than one kind of family.

Zum zweiten Teil der Freundschaftskolumne zu Booth & Bones

Maria Schoch - myFanbase