Bewertung

Review: #17.16 Ich lebe noch

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Es geht mit großen Schritten Richtung Staffelfinale und das macht sich deutlich bemerkbar. Während man sich in den vergangenen Folgen zumeist auf eine überschaubare Anzahl an Geschichten beschränkt hat, öffnet sich in #17.16 I'm Still Standing nun das Netz, um auch die Storylines einzufangen, die zwar irgendwann einmal angefangen wurden, letztlich dann aber wieder in den Hintergrund treten mussten. Nun holt man also die Fäden ein und bereitet sich auf neue Kapitel im Leben der Charaktere vor.

Meredith befindet sich auf dem langsamen Weg der Besserung. Dass ihr das nicht schnell genug geht, ist klar. Sie ist einfach nicht der Typ, der nur zu Hause sitzt. Es zieht sie zurück in den OP. Die Zeitsprünge alleine haben leider nicht ausgereicht, um Meredith wieder komplett fit werden zu lassen, alles andere wäre nach der Schwere ihrer Erkrankung aber auch unrealistisch gewesen. Dementsprechend verständlich ist auch ihre Frustration. Für jemanden, der immer gewohnt war, Vollgas zu geben, ist das ein harter Schlag. Umso wichtiger war hier Baileys Rolle, die dafür gesorgt hat, dass Meredith eben in keinem dunklen Loch versinkt, sondern an ihrer Genesung arbeitet und eine Perspektive hat. Die letztliche Lösung des Problems war dann überraschend einfach: Meredith übernimmt das Ausbildungsprogramm. Da sie sowieso schon ans Lehren gewöhnt ist und man in dieser Staffel ja oft genug gehört hat, was für eine prägende Rolle sie für viele der jungen Ärztinnen und Ärzte eingenommen hat, passt das natürlich perfekt. So kann Meredith weiterarbeiten und selbst Veränderungen im Krankenhausgetriebe antreiben. Trotzdem hoffe ich natürlich, dass wir Meredith in der Zukunft auf wieder im OP glänzen sehen.

Jos Geschichte ist für mich die mit dem meisten Potential – und gleichzeitig die, die wohl am meisten in der Schwebe hängt. Hier kommt es nun wirklich auf das Finale an. Es ist nicht die erste Adoptionsstoryline, die wir im Laufe der Serie zu sehen bekommen haben und ich bin gespannt, ob man hier eine neue Variante findet, oder ob sich die Ereignisse wiederholen werden. Parallelen zu Zola sind schon mal da. Für Jo würde ich mich auf jeden Fall freuen, wenn die Adoption doch noch klappt. Gleichzeitig hätte man sich dann aber auch irgendwie die ganze Sache mit dem Wechsel der Fachrichtung sparen können, denn ich kann mir nicht so recht vorstellen, wie man das gleichzeitig unter einen Hut bringen soll. Jetzt wo beide Storylines aber nun mal im Raum stehen und so deutlich angekündigt wurden, ist es auch irgendwie komisch, eine von beiden einfach im Sand verlaufen zu lassen. Da sich die Lage jetzt schon so emotional zugespitzt hat, bin ich mir aber sicher, dass wir hier nicht erst auf die nächste Staffel warten müssen, bis wir Antworten bekommen.

Auch bei Amelia und Link könnte das Thema Kinder bald für Probleme sorgen. Nachdem Letzterer vor Kurzem noch befürchtet hatte, für immer im kinderreichen Chaos von Merediths Haus zu stranden, ist sein Schwenk jetzt schon etwas lustig. Andererseits hatte Link ja nie einen Hehl daraus gemacht, dass er mehrere Kinder möchte. Nur scheint Amelia die Sache etwas anders zu sehen. Bei ihrer Vergangenheit ist das kein Wunder, trotzdem bedeutet es Wolken über der sonst so angenehm unkomplizierten Beziehung der beiden, die ich da eigentlich nicht sehen möchte. Immerhin hat es uns eine schöne freundschaftliche Szene zwischen Amelia und Owen eingebracht.

Während die meisten Geschichten heute eher den Start für eine längere Storyline geebnet hatten, ging es bei Levi darum, endlich eine Entscheidung zu treffen. Die Versuchsreihe zu den Impfungen hätte es für mich jetzt nicht unbedingt gebraucht, so kam das Ganze doch etwas konstruiert daher. Man will eben mit dem COVID-Thema vorwärtskommen. Ähnlich kurzweilig war dann auch der betreuende Arzt, dessen Hauptaufgabe es wohl war, uns gegen Ende der Folge bang rätseln zu lassen, ob Levi jetzt vor dessen Tür steht oder nicht. Zum Glück war es dann aber doch Nico, der in den vergangenen Wochen wirklich sehr geduldig auf Levi gewartet hat. Etwas wundere ich mich ja schon über dessen starke Veränderung, aber wenn dadurch das ewige Hin und Her der beiden beendet ist, soll es mir recht sein.

Zuletzt rückt die Hochzeit von Maggie und Winston nach einigen Missverständnissen näher. Die Hochzeit findet nun also – wie soll es anders sein – im Finale statt. Da kann man sich wohl jetzt schon sicher sein, dass hier noch einiges Überraschendes passieren wird.

Fazit

Große Höhepunkte gab es in dieser Folge nicht, ging es doch hauptsächlich darum, die Weichen für das Finale und die kommende Staffel zu stellen. Die Episode endet mit dem Voiceover, dass es vielleicht an der Zeit ist, alles zu überdenken. Die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ein neues "Normal" zu finden. Das kann die Hochzeit sein, die von der riesigen Party auf eine kleine Privatfeier geschrumpft werden muss. Es kann die Frage sein, wie man sich seine Familie vorstellt oder wie sich der Job den aktuellen Gegebenheiten anpassen muss. Nachdem die nächste Folge so gedreht wurde, dass sie theoretisch auch als Serienfinale hätte hergenommen werden können, bin ich nun gespannt, welche der Charaktere schon nächste Woche eine Antwort auf ihre Frage gefunden haben.

Denise D. - myFanbase

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