Bewertung

Review: #1.06 Jenseits des Abgrunds

Auch dieses Mal muss Tru ihr Privatleben wieder unterbrechen, weil sie bemerkt, dass sie ihre Aufgabe noch nicht erfüllt hat. Die Konsequenzen sind dafür nicht so schlimm.

Vertrauen

Tru versucht natürlich auch in dieser Folge, ihr Privatleben auf Vordermann zu bringen und trifft sich mit Luc, der ungeahnte Offensivqualitäten beim Thema Frauen auf ein Date einladen an den Mann legt. Das kurzfristige Date geht allerdings mächtig in die Hose, doch Tru erhält eine zweite Chance um alles besser zu machen. Das gelingt ihr dann auch, doch ihre Aufgabe zwingt sie zum Gehen. Es war richtig putzig, wie sie sich bei Luc entschuldigte und ihm versicherte, dass es nicht an ihm liegt und sich nochmal entschuldigte. Tru liegt wirklich viel an Luc. Sie scheint wirklich jemanden gefunden zu haben, der ihr Herz berührt. Dass Luc dann auch noch derart kulant ist und ihr immer wieder die Ausreden zugesteht. Auch er scheint sich ganz schön in sie verguckt zu haben, denn eigentlich hat er es nicht nötig, sich von ihr so behandeln zu lassen, aber wahrscheinlich macht genau das Tru noch einen Tick interessanter als jede andere Frau.

Vertrauen herrscht aber nicht nur zwischen Tru und Luc sondern plötzlich auch zwischen Tru und Harrison. Ich dachte eigentlich, dass er nach der Wettidee doch nicht mehr an Tru glaubt, doch es bleiben eben immer Zweifel. Seine Schwester ist ihm eben zu wichtig, als dass er sie im Stich lassen würde. So richtig weiß er selbst nicht, was er glauben soll und so macht er eben einfach das, worum ihn Tru bittet. Das erweist sich diesmal allerdings nicht als so wie gewünscht. Zwar kann er Lindsay vor der Degradierung zur Telefonistin bewahren, aber dass der Chef gar nicht wirklich an ihren Entwürfen interessiert war, ist trotzdem klar geworden. Harrison hat sich während des Abends zwar völlig zum Hampelmann gemacht, aber für den Zuschauer war es sehr unterhaltsam und das Eis hat es auch noch gebrochen. Es hat sich schon im Restaurant angedeutet, dass zwischen Harrison und Lindsay nicht das letzte Wort gesprochen wurde. Dass es gleich an dem Abend noch zu mehr kommt, hat mich dann doch überrascht. Für Tru ist das gewiss nicht die beste Situation, wenn Bruder und beste Freundin anbandeln, aber ich stelle mir das ganz amüsant vor.

Klippensturz

Im Prinzip war es ein guter Fall, der zwar etwas oberflächlich mit dem Problem der unterschiedlichen Stände umgegangen ist, aber mit dem Autorennen und der Wendung in der Liebesbeziehung durchaus zu überzeugen wusste. Trotzdem gab es auch Haken und Ösen im Gesamtbild. So schnell wie Tru in der Gruppe aufgenommen wurde, hatte ich nicht das Gefühl, dass sie sich in einer Gegend von Intoleranz befindet. Dass Amy und Jen mit ihrem Geheimnis flüchten müssten, hielt ich deshalb für etwas an den Haaren herbeigezogen. Es passte nicht in das Bild, was man in der kurzen Zeit dargestellt hat. Warum die beiden also dachten, dass es keine andere Möglichkeit gäbe, kann nur auf einer unüberlegten Entscheidung beruhen, was man einem Teenagerduo aber noch zugestehen kann. Ebenso kann man ein bisschen mit Dereks Verhalten hadern, dass er es wirklich als Spaß ansieht, seine Schwester in argste Lebensgefahr zu bringen und sein Auto dabei zu demolieren. Angeblich hat er kein Geld zur Reparatur.

Doch das unüberlegte Handeln der Teenager ist noch gar nicht das Problem. Vielmehr stört mich, dass Tru diesmal wieder daneben lag. Zum Einen ist es inzwischen immer das gleiche Prozedere, zum anderen war das diesmal meiner Meinung absolut vermeidbar. Sie muss sich nicht schon früher an die Kette erinnern, aber ein Blick auf die Uhr hätte diesmal bestimmt geholfen. Zumal sie inzwischen weiß, dass sie mal daneben liegen könnte. Wie sie durch einfaches auf die Straße Laufen den vermeindlichen Klippensturz überhaupt verhindert hat, kann ich auch nicht verstehen. Bei dem Tempo hätte sie eher dafür gesorgt, dass noch mehr draufgehen. Das war also wirklich eine miserable Idee. Und warum hat eigentlich die Spurensicherung an der Absturzstelle nicht herausgefunden, dass es wohl kein Unfall war? Immerhin müsste direkt vor ihren Augen eine Menge Lack von den Schubsern durch Derek liegen. Der Klippensturz lässt sich wohl auch auf die Qualität an diesen Stellen des Drehbuchs beziehen. Schade eigentlich.

Batman und Robin

Doch die Autoren haben nicht alles vermasselt. Wir hatten da noch eine Cliffhanger aus der letzten Episode. Davis weiß von Trus Gabe. Das ist für Tru natürlich überraschend und auf das warum und woher bekommt sie keine wirklich befriedigende Antwort, trotzdem ist es eine riesige Erleichterung für sie. Endlich hat sie Hilfe, jemanden, der ihr einfach glaubt, der ihr hilft, ohne an ihren geistigen Fähigkeiten zu zweifeln. Witzig und tragisch ist zugleich, dass auch Davis froh darüber ist, Tru helfen zu können. Eine Win-Win-Situation, aber dass Davis wirklich nichts anderes im Leben zu haben scheint, ist schon sehr traurig. Allerdings bin ich mir auch sicher, dass er noch irgendetwas verheimlicht. Zu verschlossen gibt er sich Tru gegenüber. Zu seltsam ist sein gesamtes Erscheinungsbild bisher. Ich denke, er weiß noch viel mehr, als er bisher zuzugeben vermag. Auf ihn muss in nächster Zeit noch detaillierter eingegangen werden. Solange wird es einfach Freude machen, die beiden als Team zu beobachten und vielleicht kann er Tru immer mal darauf aufmerksam machen, dass die erste Lösung nicht die richtige ist, damit das Schema der Folge auch mal variiert.

Fazit

Zwischenmenschlich ist diese Folge sehr gelungen, doch Trus Aufgabe in dieser Woche hatte zu viele Fehlerchen, als dass man der Folge insgesamt ein richtig positives Echo geben könnte.

Emil Groth – myFanbase

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