Bewertung

Review: #1.06 Haut

Ich war noch nie ein Fan von Doppelgängergeschichten. Als ich gelesen habe, worum es in dieser Episode geht, habe ich schon wieder die unvermeidliche Szene vor meinem geistigen Auge gesehen, in der die richtige Person und der fiese Doppelgänger nebeneinander stehen und jeweils behaupten, der Echte zu sein. Jemand richtet eine Waffe auf die beiden und muss entscheiden, wer nun der richtige und wer der falsche ist. Wenn einer von beiden dann so etwas sagt wie "Erschieß' uns beide!", ist der natürlich der echte..., aber so eine Szene gibt es in dieser "Supernatural"-Episode nicht. Meinen ergebenen Dank an die Autoren!

Deans Doppelgänger wird weniger dazu genutzt, Sam zu verwirren, sondern mehr dazu, ihm Deans Seelenleben zu offenbaren. Der Formwandler nimmt nämlich nicht nur die Gestalt von Menschen an, sondern baut auch eine geistige Verbindung zu ihnen auf und kennt ihre Gedanken. So erfahren wir, dass Dean insgeheim ein wenig neidisch auf seinen kleinen Bruder ist, der Freunde hat und sich ein eigenes Leben aufbauen konnte, was Dean nie gelungen ist.

Es gefällt mir, dass in dieser Episode noch einmal deutlich wird, dass Sam einige Brücken hinter sich abgebrochen und Freunde zurückgelassen hat, die nicht wissen, was er jetzt macht. Bislang wurde dies noch nicht so thematisiert und man konnte sich fragen, ob Sam nicht schon von diversen Personen als vermisst gemeldet wurde. Nun wissen wir, dass Sam seinen Freunden Glauben macht, er sei mit seinem Bruder auf Geschäftsreise. Na ja, im Grunde stimmt das sogar. Nur dass es bei diesem Geschäft um Dämonen, Geister, Formwandler und andere übernatürliche Kreaturen geht.

Sam gilt also nicht als vermisst, doch dafür gilt Dean nun als tot. Auch nicht schlecht. Wenn Dean mal wieder verhaftet wird, was sicher noch öfter passiert, könnte das gewaltige Probleme geben. Nicht nur dass Dean offiziell für tot erklärt wurde, er gilt auch als brutaler Mörder. Man darf gespannt sein, welche Nachwirkungen dies noch mit sich bringt.

Trotz meiner Skepsis gegenüber Doppelgängergeschichten ist dies erneut eine unterhaltsame Episode, die mit der Häutungsszene auch einen gut gemachten Ekelmoment bereithält. Zwar finde ich es, wie schon in meiner letzten Review erwähnt, ein wenig eindimensional, dass Dean und Sam fast immer nur hübschen jungen Frauen zur Hilfe kommen und mindestens einer der beiden Brüder am Ende eine Umarmung oder einen Kuss erntet, doch noch ist es nicht zu spät, aus diesem Schema auszubrechen.

Die Suche nach Daddy Winchester spielt momentan keine Rolle mehr, was ich aber gar nicht so tragisch finde. Denn auch, wenn wir dem vermissten Familienoberhaupt noch nicht näher gekommen sind, haben wir schon einige Geheimnisse entdeckt, wie die Tatsache, dass Sam den Tod seiner Freundin vorhergesehen hat.

Maret Hosemann - myFanbase

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