Die größten Flops 2008
Platz 7: Grey's Anatomy

Nach einer sehr schwachen vierten Staffel von "Grey’s Anatomy" waren die Hoffnungen groß, dass die Serie im fünften Jahr wieder an Qualität gewinnt. Doch wirklich überzeugen konnten die bisherigen Folgen der fünften Staffel leider nicht. Spektakuläre Fälle sucht man aktuell noch vergeblich, mittlerweile gibt es so viele Charaktere in der Serie, dass andere kaum noch eine Rolle spielen und einige Storylines waren so unglaubhaft, dass man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen kann.
Geister, Schweine und Horrorgeschichten
Nach der großen Versöhnungsszene zwischen Meredith und Derek am Ende der letzten Staffel war die Spannung groß. Wie würde es mit den beiden weitergehen? Die beiden sind zusammengezogen – und das war es eigentlich auch schon. Obwohl es Meredith endlich auch psychisch wieder besser zu gehen scheint und ihr die Beziehung zu Derek sichtlich gut tut, muss man sich eingestehen, dass es für den Zuschauer spannender ist, wenn sie nicht zusammen sind, sondern miteinander flirten, sich streiten und sich hin und wieder in dunklen Abstellkammern lieben. Nun steht der zweite Teil der Staffel noch bevor und da kann sich noch eine ganze Menge tun. Bislang ist die große Liebesgeschichte der Serie aber eher langweilig gestaltet. Dabei gäbe es eine Menge Potential.
Izzie stand dagegen mit ihrer Liebesgeschichte im Mittelpunkt, denn sie hat eine Affäre mit ihrem verstorbenen Verlobten Denny Duquette. Halt, eine Affäre mit einem Geist? Kaum zu glauben, dass die Autoren den Zuschauern eine solch abstruse Geschichte auftischten, die man vielleicht in einem billigen Liebes- oder Horrorroman erwarten würde, nicht aber in einer der erfolgreichsten Fernsehserien. Einige Szenen erinnerten sogar eher an eine Comedyserie, zum Beispiel als Denny Izzie im Krankenhaus auf Schritt und Tritt begleitete. Der Gipfel der Lächerlichkeit war mit der Sexszene zwischen den beiden erreicht, die sich einzig und allein in Izzies Kopf abspielte, aber die gesamte Wohngemeinschaft dank der lautstarken Geräusche daran teilhaben durfte. Es bleibt zu hoffen, dass diese Geschichte zumindest plausibel aufgeklärt wird, und wir erfahren, was für eine Krankheit für Izzies Phantasie, die nicht zuletzt eine normale Beziehung zwischen ihr und Alex verhindert, verantwortlich ist.
Mit der Geschichte um Callie und Erica betraten die Autoren neues Terrain, ein homosexuelles Pärchen kannte man im Seattle Grace Hospital bis dato nicht. Obwohl Callies plötzliche Orientierung hin zum weiblichen Geschlecht überraschend kam, und man auch einen anderen Charakter als Erica Hahn dafür hätte aussuchen können, nahm die Geschichte ihren Lauf und war nicht uninteressant. Genauso plötzlich wie Callies Bisexualität kam, ist Erica Hahn dann verschwunden. Schade, dass eine Geschichte, die über viele Episoden aufgebaut wird, dann auf einmal ohne plausible Erklärung wieder beendet wird.
Und dann war da noch George. George? Wer war das doch gleich? Wir erinnern uns, der junge, engagierte Arzt, der gerade eine Trennung von Izzie hinter sich hatte und durch seine Prüfung gefallen war. Außer der erfolgreichen Wiederholung seiner Prüfung hatte er in den bisherigen Folgen der fünften Staffel praktisch keine größere Storyline, so dass der Wunsch des Schauspielers T.R. Knight, die Serie zu verlassen, nachvollziehbar ist. Anstatt mit den beliebten Figuren der Serie zu arbeiten, holen die Serienmacher immer neue Schauspieler ins Team, und vernachlässigen dabei die Stammbesetzung.
Dr. Owen Hunt ist so ein neuer Charakter, und der ist so unsympathisch wie langweilig, dass er eigentlich nicht der Worte wert ist. Seine eigenwillige Methode, die Assistenzärzte am lebenden Schwein zu trainieren, war absolut widerlich. Was Cristina an ihm findet, ist wohl ihr Geheimnis. Man weiß bisher nicht viel von Owen Hunt, und somit ist die Entscheidung, ihn in die Serie zu holen, nicht ganz schlüssig. Der Grund, Cristina endlich wieder zu einem Liebesleben zu verhelfen, reicht als einziger nicht aus.
Von den neuen Assistenzärzten erfährt man nicht viel, außer der Tatsache, dass sie mit ihrer Ausbildung sehr unzufrieden sind. Wann genau hat sich das Seattle Grace Hospital eigentlich von einem der Top-Lehrkrankenhäuser der Vereinigten Staaten zu einer Ausbildungsstätte entwickelt, in der der Nachwuchs an sich selbst herumexperimentieren muss, um überhaupt mal ein Skalpell in die Hand nehmen zu dürfen? Die Storyline um Lexie und ihre Kollegen, die im dunklen Keller hinter verschlossener Türe an sich selbst herumdoktern, würde man eher in einem Horrorfilm vermuten. In der Serie ist sie allerdings fehl am Platz.
Zum Glück sind gerade einmal zehn Episoden der neuen Staffel gelaufen, so dass man hoffen darf, dass die Serienmacher das Ruder noch rum reißen. Izzies Geschichte wird sicherlich aufgeklärt und dürfte somit bald der Vergangenheit angehören. Zwischen Meredith und Derek muss bald wieder etwas passieren, damit die Zuschauer nicht gelangweilt werden. Vor allem aber sollte der Schwerpunkt wieder auf den Hauptfiguren liegen, anstatt immer neue Charaktere einzuführen, die eigentlich keiner sehen möchte.
Sandra G. - myFanbase
Weiter zu Platz 6
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare

30.05.2025 21:54 von Emil
Reviews: The Last of Us - Review #2.07 Konvergenz
Es wieder sehr spannend, die Sicht auf die Serie durch... mehr
06.06.2025 11:11 von Lena
Sirens: Sirens
Das mit dem Genre ist eine berechtige Frage. Nach der... mehr