Gary Unmarried - Review des Piloten

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"Gary Unmarried" ist neben "Worst Week" eine weitere neue Sitcom von CBS - ein Sender, der nicht unbedingt für hochwertiges, innovatives Programm steht. Aber auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, immerhin hat CBS uns auch das großartige "How I Met Your Mother" gebracht. "Gary Unmarried" ist zwar keine Offenbarung, aber ein deutlicher Fortschritt zum bereits erwähnten "Worst Week". Das ist insbesondere dem Casting zu verdanken. Jay Mohr ist ein deutlich besserer Protagonist als Kyle Bornheimer. Er wirkt sympathisch, sein Humor ist eher trocken und weniger flach, wie man es aus anderen CBS-Comedys gewöhnt ist. Auch das Zusammenspiel zwischen Gary und Allison funktioniert sehr gut. Eine Neuerfindung des Rades ist die "geschiedenes Paar muss mit den neuen Beziehungen des jeweiligen Ex-Partners klarkommen" natürlich nicht. Aber sie funktioniert, da man sowohl erahnen kann, dass zwischen den beiden mal mehr war, aber auch deutlich wird, dass sie sich jetzt einander nur allzu gern das Leben schwer machen.

Ed Begley, Jr. als ehemaliger Eheberater ist natürlich auch durchaus sehenswert, die Wendung ist insgesamt äußerst interessant. Vanessa bleibt vorerst nicht wirklich nennenswert. Lediglich die Tatsache, dass sie einen Sohn hat (der noch dazu gleich einen witzigen Spruch loslassen durfte), erweckt hier Interesse. Es könnte jedoch durchaus darauf hinauslaufen, dass Allison eine wunderbar perfekte Ehe mit ihrem Neuen führt, während Gary auf der Suche nach der Traumfrau ist, was bedeuten würde, dass Vanessa vorerst nicht die letzte Frau in seinem Leben bleiben wird. Es würde mich zumindest nicht überraschen, wenn man diesen Weg beschreitet. Es scheint ein beliebtes Motiv zu sein, dass sich ein eher loserhafter Mann im Selbstmitleid suhlt, während seine Exfrau auf seinen Gefühlen herumtrampelt und ihm durch ihre eigenen Erfolge aufzeigt, was für ein Versager er ist. Keine wirkliche Überraschung, dass diese Sitcom - wie so viele andere in dem Stil - von einem Mann stammt...

Auch die beiden Kinder versprechen einige nette Witze. Der eher schüchterne, neupubertäre Tom und die umwelt- und friedenliebende Louise dienten schon als Vorlage für einige gute Sprüche im Piloten. Bei letzterer verwirrt mich jedoch die Besetzung. Während man auf der Seite von CBS Kathryn Newton angegeben findet, habe ich im Piloten sofort Laura Marano erkannt, die schon bei "Back to You" die Tochter gespielt hat, dann allerdings von einer Folge auf die nächste ersetzt wurde... Letztere hat mir jedenfalls sehr gut in der Rolle gefallen.

Der Humor ist insgesamt nicht überragend, konnte mir aber doch einiges Mal ein Schmunzeln oder gar ein Lachen abgewinnen, was man von "Worst Week" ja gar nicht behaupten konnte. Da ich generell kein großer Fan von Sitcoms - noch schlimmer mit Gelächter - bin, ist das schon nicht schlecht. Ob mich das Konzept allerdings auf Dauer interessieren kann, bleibt abzuwarten. Eine Chance hat "Gary Unmarried" aber auf jeden Fall verdient.

Fazit

Netter Versuch - eine Sitcom, die Potential hat. Ob dieses ausgeschöpft werden kann, wird die Zeit zeigen. Bis dahin gibt es von mir einen verhaltenen Daumen nach oben.

Nadine Watz - myFanbase

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