Die Heiland - Wir sind Anwalt - Reviews
Staffel 4

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In unseren Kritiken schildern unsere Autoren und Autorinnen ihren ersten Eindruck von einer Episode in Form einer kurzen Review. Nutzt die Gelegenheit, eure Meinung zu diesen Folgen kundzutun und mit uns über die Serie "Die Heiland - Wir sind Anwalt" zu diskutieren.

#4.01 Kleine & große Fische

Foto: Peggy Lukac, Peter Fieseler & Aleksandar Jovanovic, Die Heiland - Wir sind Anwalt - Copyright: ARD/Rudolf Wernicke
Peggy Lukac, Peter Fieseler & Aleksandar Jovanovic, Die Heiland - Wir sind Anwalt
© ARD/Rudolf Wernicke

"Die Heiland - Wir sind Anwalt" ist wieder da und das schon mit Staffel 4. Hatte irgendwer Zweifel daran, dass es diese Serie auf so viele Folgen bringt? Ich nicht, weil man sehr gefühlvoll und am Puls der Zeit vorgeht. Bei dem Episodentitel habe ich mir dann aber doch gedacht, dass der sehr subtil gewählt ist. Ich persönlich bringe einen solchen Titel durchaus mit Drogenschmuggel oder Ähnlichem in Verbindung. Ich konnte mir aber nicht vorstellen, dass Goran Parlow (Kai Schumann) damit zu tun hat. Aber natürlich hat seine Vergangenheit an ihm gehaftet. Aber ich konnte mir wie gesagt nicht vorstellen, dass er nochmals auf die schiefe Bahn gerät, weil er seinen Sohn (Benedikt Jenke) schon liebt. Interessanter fand ich dann eher, dass Ben (Peter Fieseler), Rudi (Aleksandar Jovanovic) und Karin (Peggy Lukac) ein neues Gespann arbeitstechnisch bilden. Ich kann schon verstehen, warum Romy (Christina Athenstädt) eifersüchtig ist, auch wenn es vielleicht nicht diese 'klassische' Eifersucht ist, aber eine deutliche Veränderung spürt sie dadurch ja schon. Ich finde es allerdings toll, dass Karin wieder da ist. Für mich stellt sie gewissermaßen die Vermittlerin aller möglichen Parteien dar und mit dem Auftauchen mit Bens Bruder Felix (Dominik Jedryas) ist das vielleicht nicht die schlechteste Eigenschaft. Sie darf dann auch gerne bei der Santos (Anne Diemer) eingreifen. Die scheint ja Romys neue und vor allem unsympathische 'Gegnerin' zu sein.

#4.02 Biggis Blond

Foto: Lina Wendel & Nina Polline Wolf, Die Heiland - Wir sind Anwalt - Copyright: ARD/Rudolf Wernicke
Lina Wendel & Nina Polline Wolf, Die Heiland - Wir sind Anwalt
© ARD/Rudolf Wernicke

Nachdem ich die erste Episode von Staffel 4 ein bisschen kritisiert habe, macht die zweite vieles wieder wett. Das lag vor allem daran, weil man viele Themen angekurbelt hat, die aber dennoch nicht zu überladen wirkten. Ich möchte aber mit der Hauptstory anfangen. Biggi (Lina Wendel) ist Friseurmeisterin und arbeitet in einem Salon. Dabei hält sie sich nicht immer an die Regeln und mischt noch etwas in die Haarfärbung. Ja, nicht ganz astrein, dennoch hatte ich das Gefühl, dass es nicht Biggi war, die Kira (Nina Polline Wolf) entstellt hat, und auch nicht ihre Enkelin Miley (Emilia Eidt), auch wenn da schon mal der ein oder andere Verdacht aufkam. Ebru (Aylin Öcal) war aber durchaus eine Kandidatin für mich, auch wenn sie nicht bzw. keine große Rolle hatte. Dennoch meine ich 'Potenzial' gesehen zu haben. Dass es dann damit endet, dass es Biggis Tochter Jule (Aline Staskowiak) war, damit habe ich nicht gerechnet. Hier schließt sich aber gleich der nächste Kreis, da Jule aus einem Impuls heraus gehandelt hat. Das macht das Geschehen nicht weniger schlimm, aber es unterstreicht auch für mich, wie viel seelischer Ballast auf ihr gelegen haben muss, um so weit zu gehen. Biggi hat zwar eine coole und lockere sowie liebenswerte Art an sich und ich mochte es sehr, wie sie mit Romy umgegangen ist, man hat aber auch gemerkt, dass sie eher flapsig ist und oftmals nicht drüber nachdenkt, dass sie mit ihren Aussagen doch mal wen verletzt – ihre eigene Tochter. Ich denke aber, dass sie es nach einem Gespräch geklärt hätten. Im Übrigen hat man auch diesmal wieder bemerkt, dass Charlotte Siebenrock das Casting macht – wie damals schon bei "Hinter Gittern" - und ich persönlich mal wieder in den Schauspielgenuss von Aline Staskowiak kam. Schauspielerisch durfte auch wieder Anne Diemer als Odette Santos strahlen, auch wenn ich es nicht so positiv meine. Das liegt aber nicht am schlechten Schauspiel – es ist eher das Gegenteil. Man merkt eindeutig, dass sie einen Keil zwischen Romy und Rudi treiben will. Ich hoffe nur, dass er Stand hält. Das hoffe ich auch bei Ringo (Tim Kalkhof), der offenbar Geldprobleme hat und dadurch wieder auf die schiefe Bahn rutschen könnte. Ein Stimmengastauftritt oder gerne auch in Person von Anna Fischer als Ada wäre nicht schlecht.

#4.03 Die Lüge

Foto: Sina Reiß & Tim Kalkhof, Die Heiland - Wir sind Anwalt - Copyright: ARD/Rudolf Wernicke
Sina Reiß & Tim Kalkhof, Die Heiland - Wir sind Anwalt
© ARD/Rudolf Wernicke

Lügen ist so eine Sache und es gibt unterschiedliche Lügen – wie zum Beispiel die Notlüge. Tja, aber bei der Serie würde wahrscheinlich keine Notlüge zum Thema gemacht werden, denn auch wenn es im weitesten Sinne eine Notlüge war, ist das Thema doch ernst gewesen und durch #MeToo eben noch mehr. Milo (Manuel Santos Gelke) soll Abigail (Mascha Schrader) bei einer Party die Treppe runtergestoßen und vergewaltigt haben und bestreitet das. Ich muss zugeben, dass ich Milo von Anfang an geglaubt habe. Natürlich hätte es auch sein können, dass er nur wahnsinnig gut schauspielert, aber wenn man auch Abigails Mutter (Michelle Glick) bedenkt, dann war durchaus klar, dass da etwas nicht stimmt. Ich fand es schlimm, wie sehr beide darunter gelitten haben und Odette da anfangs auch noch auf der Seite der Mutter stand. Aber auch ihr Ausbruch am Telefon war gigantisch gut. Man hat gemerkt, dass sie Wut hatte. Tilly hatte zwar auch so eine Art Wut, aber bei ihr hatte ich auch das Gefühl, sie ist vorverurteilend. Vielleicht lag es auch ein bisschen daran, dass sie wegen Ringos Festanstellung verunsichert war. Ich hoffe oder wünsche mir, dass man da noch etwas mehr drauf eingehen wird. Und das Ende dieser Episode: Wow, damit habe ich nicht gerechnet. Vielleicht könnte dieses Ereignis auch die Beziehung zwischen Romy und Rudi gefährden.

#4.04 Der Egoist

Mit dem Egoismus ist das so eine Sache, weil es ihn in einer Vielfalt gibt und man nur selten die wahren Hintergründe erkennt. Deshalb ist Romys Fall diesmal besonders heikel gewesen. Raul Solar (Harald Schrott) hatte nämlich schon eine Vorgeschichte, als er angeblich Julie Singer (Caroline Hartig) verletzt hat. Ihr Verhalten konnte ich dann aber zum Teil auch verstehen bzw. zumindest die seelische Verletzung, die sie durch den Verlust ihrer Mutter und dem Desinteresse ihres Vaters erlitten hat. Dazu muss man auch sagen, dass sie mit 18 Jahren zwar schon das Ausmaß ihrer Tat kennen müsste, aber vielleicht noch nicht die gesamte Tragweite. Im Gegensatz zu René Voss (Erik Madsen). Es ist nicht so, dass ich ihn nicht verstehen kann, aber gerade weil sie beide schon mal in einer ähnlichen Situation gewesen sind, hätte ich vermutet, dass René ihm beisteht, stattdessen war er gewissermaßen der Drahtzieher. Also ist er wohl auch irgendwie egoistisch. Neben dem Fall ging es auch mit Bens Trauer und Romys Verständnis weiter. Ich befürchte hier wirklich ein paar Beziehungsprobleme. Rudis Reaktion hat schon quasi Bände gesprochen. Aber ich habe mich über den kurzen Cameo-Auftritt von Anna Fischer gefreut. Ich vermisse sie doch irgendwie.

#4.05 Das Testament

Foto: Lisa Hrdina & Sina Reiß, Die Heiland - Wir sind Anwalt - Copyright: ARD/Rudolf Wernicke
Lisa Hrdina & Sina Reiß, Die Heiland - Wir sind Anwalt
© ARD/Rudolf Wernicke

Erbschaft ist ein Thema für sich, vor allem dann, wenn der Todesfall noch so frisch ist. Hier haben wir aber eine besondere Form davon. Luca (Lisa Hrdina) arbeitet bei einem Bestattungsinstitut und betreut seit eineinhalb Jahr Kurt, der ein schweres Herzleiden hat und verstorben ist. Ich fand den Fall diesmal auch etwas schwieriger, weil er – wie Romy sagte – aus Liebe gewesen ist und dazu hatte Luca noch eine persönliche und emotionale Sache wegen ihrer verstorbenen Mutter. Hier kann und muss man eigentlich auch das Zitat: Den letzten Wunsch respektieren anbringen. Denn der wurde von Lucas Mutter nicht respektiert und das sind eben Dinge, die nicht rückgängig machen kann. Ich fand es bei dem Fall besonders interessant, dass man Kurts letzten Wunsch respektiert hat, aber auch seine anderen Wünsche, die seinem Charakter entsprochen haben und man hat Luca dabei geholfen, besser mit dem Tod ihrer Mutter zurechtzukommen. Ich fand zwar die Versöhnung von Kurts Frau (Juliane Meyerhoff) mit Luca etwas zu schnell, aber wahrscheinlich hat sie erkannt, dass ihr Mann einfach so gehandelt hat, wie er war und ich fand es toll, wie sie damit umgegangen ist, wie ihr Mann die Dinge gesehen hat. Ich mache mir etwas Sorgen um Romy und Rudi. Ich denke, dass die Beziehung etwas bröckelt, was ich schade finde. Bezüglich Ringo kamen auch schon wieder Andeutungen, die vermuten lassen, dass er bald auf die schiefe Bahn gerät.

#4.06 Knochenjob

Foto: Rüdiger Kuhlbrodt & Peggy Lukac, Die Heiland - Wir sind Anwalt - Copyright: ARD/Rudolf Wernicke
Rüdiger Kuhlbrodt & Peggy Lukac, Die Heiland - Wir sind Anwalt
© ARD/Rudolf Wernicke

Herzlich willkommen zur nächsten Reunion von "Hinter Gittern – Der Frauenknast". Mit Petra Hartung und Bettina Lohmeyer haben wir zwei weitere Darstellerinnen, die man bereits in besagter Serie gesehen hat. Ich fand diese Episode gut durchdacht, weil man nicht zu schnell dahinter gekommen ist, wer das Verbrechen begannen hat. In der Wäscherei zu arbeiten ist durchaus ein Knochenjob, da ist es umso wichtiger, dass alle Maschinen funktionieren und das Arbeitsklima sollte auch gut sein und beides ist im Betrieb von Angelika Wesche (Hartung) nicht der Fall. Es herrscht ein raues Klima und vor allem hat Angelika wenig bis gar kein Feingefühl, was traurig ist. Ihr Mitarbeiter Charles Nganga (Jonathan Bella Luto) erleidet bei einer Maschine einen schweren Unfall und hat verbrannte Hände. Nun stellt sich eben die Frage: Wie kam es dazu und warum? Da es sich um eine alte Maschine handelt, liegt der Verdacht natürlich nahe, dass die Wartung nicht in Ordnung war. Ich konnte nachvollziehen, warum Jonas Wesche (Henning Flüsloh) unter den Verdächtigen war, besonders weil ich bei Angelika das Gefühl hatte, dass sie sowieso alles und jeden unter Kontrolle haben will. Aber wie gesagt, bei so einem Job muss das Arbeitsklima stimmen und es ist irgendwo verständig, dass man dann irgendwann zu härteren Methoden greift, um Warnzeichen zu setzen. Also kann man es Evelyn Jahnke (Lohmeyer) irgendwie auch nicht verdenken. Dass sie dafür Menschenleben in Gefahr gebracht hat, nein, das kann man ihr durchaus verdenken. Aber man hat ihr auch angemerkt, dass sie es gleich mehrere Jahre versucht hat, Angelika begreiflich zu machen. Mich würde ja schon interessieren, ob es sich zum Besseren entwickelt hat. Definitiv nicht zum Besseren hat sich das Verhältnis zwischen Romy und Rudi entwickelt. Ich hatte schon lange die Befürchtung, dass es irgendwie in die Brüche geht und ich befürchte, dass es sich nicht so schnell ändern wird. Ein Grund dafür ist auch Ben, der mir bei der Beerdigung seines Bruders leid tat. Allerdings hat er auch sehr rührende Worte gefunden, die unterstrichen haben, wie wichtig ihm dieser war.

#4.07 Kaltblüter

Foto: Anne Diemer, Die Heiland - Wir sind Anwalt - Copyright: ARD/Rudolf Wernicke
Anne Diemer, Die Heiland - Wir sind Anwalt
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Tierschutz wird immer größer geschrieben, allerdings gibt es auch Grenzen und diese wurden von Kiki (Luisa-Céline Gaffron) überschritten, da sie eine Schlange befreien wollte. Ich fand den Fall und besonders Kiki seltsam. Sie war so hippelig, gar nicht bei der Sache, aufbrausend. Also alles Dinge, die darauf hindeuten, dass etwas nicht stimmt. Wie gesagt, ich kann es verstehen, aber der Weg war einfach nicht richtig. Vor allem, weil sie auch eine Verbindung zu Tarik (Max Hemmersdorfer) und Simon (Lucas Lentes) hat, wobei ich Simon sympathischer fand. Das lag wohl daran, weil er Tieren auch ziemlich zugeneigt ist. Interessant fand ich bei dem Ausgang, dass Romy auch etwas für sich herausgezogen und sich von ihren Vögeln getrennt hat. Ben hat aber ganz recht: Es sind gerade ziemlich viele Trennungen für sie und ich frage mich, was in Rudi gefahren ist. Dass er ihr viel Glück beim Prozess gewünscht hat, okay, aber ihr quasi im selben Atemzug zu sagen, dass er seine Sachen holt.. das war durchaus ein bisschen unüberlegt. Ich verstehe auch noch nicht richtig den Grund für die Trennung. Überfordert, ja. Aber so richtig hat Rudi für mich nicht ausgesagt, womit er genau überfordert ist. Ich hoffe, dass sie irgendwann doch nochmal zusammenkommen werden. Überraschend ist auch die Nettigkeit von Odette Santos. Es scheint so, als sei sie von Ringo angetan und ich könnte mir vorstellen, dass Tilly Ringo eine Ansage machen wird. Für Ben freue ich mich irgendwie, da er ziemlich unter dem Tod seines Bruders gelitten hat. Umso schöner fand ich, dass er mit dessen Sohn (Max Luis Benecke) noch ein Andenken an ihn hat.

#4.08 Der Stalker

Foto: Tim Kalkhof & Christina Athenstädt, Die Heiland - Wir sind Anwalt - Copyright: ARD/Rudolf Wernicke
Tim Kalkhof & Christina Athenstädt, Die Heiland - Wir sind Anwalt
© ARD/Rudolf Wernicke

Was für eine krasse Episode. Bei "Die Heiland" finde ich es immer wieder spannend, wie die Dinge am Ende mit ihren einzelnen Fäden zusammenhängen. Diesmal steht vor allem Tilly im Zentrum, was ich wirklich interessant fand. Tilly wirkt immer so, als könnte sie nichts erschüttern bzw. dass sie vieles einfach mit sich selbst ausmacht und alles nicht so eng sieht. Dass Tilly aber eben doch nicht alleine ist, das konnte man diesmal verdammt gut sehen. Ich liebe die Zusammenarbeit zwischen Romy und Ringo, denn ich glaube, dadurch gerät er auch nicht auf die schiefe Bahn und ich könnte mir vorstellen, dass der Vorfall nun auch die Beziehung festigt und intensiver wird. Aber ich fand es so krass, wer der Stalker war und dass dahinter eigentlich etwas Trauriges steckt, weil zurückgewiesen und ungeliebt, das will sich niemand so fühlen. Schlimm ist dabei eigentlich auch eher, wie man damit umgeht und hier hat man gesehen, dass es ein schlechter Umgang war.

#4.09 Schafe in der Stadt

Foto: Christina Athenstädt & Aleksandar Jovanovic, Die Heiland - Wir sind Anwalt - Copyright: ARD/Rudolf Wernicke
Christina Athenstädt & Aleksandar Jovanovic, Die Heiland - Wir sind Anwalt
© ARD/Rudolf Wernicke

Man könnte fast sagen, dass mit dieser Episode ein zweiter Teil der vergangenen Episode zu sehen war. Auch hier ging es um Tiere, allerdings wollte man ihn weh tun oder es zumindest so aussehen lassen. Diesmal ging es um Schafe, die man zunächst freigelassen hat, damit sie eine teure Statue zerstören und als das nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, wurden sie vergiftet, aber nur soweit, dass sie nicht sterben. Das ist echt krass, auch wenn dahinter eine Sorge gesteckt hat, die nur allzu verständlich ist. Annika (Wiebke Adam-Schwarz) und Gerrit (Markus Gertken) führen eine offene Ehe, die aber fast ausschließlich nur von ihm 'genutzt' wird. Ich wüsste ja nicht, ob das was für mich wäre, da ich dann immer das Gefühl hätte, ich würde nicht genug geliebt werden und dass das, was ich gebe, offenbar nicht ausreicht. Ich hatte auch das Gefühl, dass auch Annika nicht (mehr) wirklich glücklich damit war. Kein Wunder, wenn die Auszubildende Sina (Louise Debatin) zeitgleich auch noch die Geliebte ist und ja, da lag der Verdacht dann eben auch nahe. Aber es war ihr Bruder Simon (Holger Daemgen). Ziemlich verständlich, aber naja, er hätte nochmal mit ihr reden sollen, auch wenn man ihr dann Mittäterschaft hätte anlasten können. Ich habe auch etwas zu bemängeln, wie achtlos man mit Tillys Trauma umgeht. Sie hat definitiv noch Angst, was vollkommen verständlich ist, aber es wird mir leider zu wenig beleuchtet. Ich hoffe wirklich, da kommt noch mehr. Nun wissen wir auch, warum sich Rudi von Romy getrennt hat, was ich ein bisschen idiotisch fand. Ja, sie war mal mit Ben zusammen, es gab den Ausrutscher und auf eine gewisse Art und Weise liebt sie ihn auch noch... aber es ist eine Art von Liebe, die für mich mit der zu Rudis nicht vergleichbar ist – das hat die letzte Szene gezeigt.

#4.10 Im Rampenlicht

Foto: Peter Fieseler & Christina Athenstädt, Die Heiland - Wir sind Anwalt - Copyright: ARD/Rudolf Wernicke
Peter Fieseler & Christina Athenstädt, Die Heiland - Wir sind Anwalt
© ARD/Rudolf Wernicke

Eigentlich hätte diese Episode auch Rivalität unter Schwestern heißen können, da es indirekt genau darum ging. Die Macher*innen haben ein aktuelles Thema genutzt bzw. gleich mehrere miteinander verbunden. Immer wieder hört man, dass es Leute im Rampenlicht nicht leicht haben und auch oftmals zu Drogen greifen oder anderen Dingen. Genauso ergeht es Jenny Wehran (Jeannette Biedermann), die schon als Kind eine Berühmtheit wurde und nun immer mehr darunter zu leiden hat. Noch schlimmer ist es, dass ihr Vater Mario (André M. Hennicke) sie so vereinnahmt hat, dass sie ein Soloprojekt heimlich aufzieht und Hilfe von ihrer Schwester Sandra (Hanna Franck) bekommt. Jennys Status sorgt aber auch dafür, dass sie bezichtigt wird, ihren Partner und ehemalige Affäre Patrick (Luka Dimic) vergiftet zu haben. Diesmal fand ich die Auflösung, wer dahintersteckt, recht leicht, aber eben auch traurig. Denn es hat gezeigt, wie verzweifelt man ist, wenn man zu solchen Mitteln greift, um dann die Aufmerksamkeit zu bekommen, die einem verwehrt geblieben ist, weil man eben auch zu sehr vereinnahmt wird. Durchaus traurig ist das. Aber ebenso traurig fand ich die erneute Begegnung zwischen Romy und Rudi. Es wirkt alles so endgültig, was traurig ist, weil mir die Beziehung gut gefallen hat und Romy mit Ben lieber befreundet bleiben sollte. Ein bisschen fand ich auch Ringo. Ich konnte gut nachvollziehen, warum er nicht glauben kann, dass Odette ihn um seinetwillen mag. Ich hatte auch meine Zweifel, aber mal sehen, was noch kommen wird.

#4.11 Nichts als die Wahrheit

Foto: Christina Athenstädt & Aleksandar Jovanovic, Die Heiland - Wir sind Anwalt - Copyright: ARD/Rudolf Wernicke
Christina Athenstädt & Aleksandar Jovanovic, Die Heiland - Wir sind Anwalt
© ARD/Rudolf Wernicke

"Die Heiland – Wir sind Anwalt" präsentiert diesmal eine Episode, bei der ich mir nicht sicher bin, ob ich Mitleid mit dem Täter gehabt hätte, wäre hier wirklich die Selbstjustiz erlaubt gewesen. Fahrerflucht ist schon schlimm, wenn nur Blechschaden vorliegt. Aber ein kleines Kind zu überfahren und zum LKA zu gehören und dann auch noch bei der Befragung zu lügen, ist echt das Letzte und es beweist leider auch immer wieder, wie schlimm diese Welt geworden ist. Der kleine Junge wollte ein Erfolgserlebnis haben und musste mit dem Leben bezahlen. Das ist einfach grausam und ebenso die Tatsache, dass man dann sich an die Regeln hält, die Person im Zeugenschutzprogramm zu schützen. Dagegen lässt sich auch nichts sagen, wenn man sich auch an die Regeln halten würde, keine Fahrerflucht zu begehen. Es hat auch mal wieder unterstrichen, wie tough Romy als Anwältin ist und nicht locker lässt. Ich bin auch mal gespannt, ob es wirklich eine gute Freundschaft zwischen Rudi und Romy gibt.

#4.12 Kompromisslos

Foto: Christina Athenstädt & Peter Fieseler, Die Heiland - Wir sind Anwalt - Copyright: ARD/Rudolf Wernicke
Christina Athenstädt & Peter Fieseler, Die Heiland - Wir sind Anwalt
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Wir befinden uns kurz vor dem Finale der vierten Staffel und man merkt, wie die Fäden immer mehr zusammenlaufen. Ich hatte ja teilweise den Eindruck, man würde Ben etwas aufs Abstellgleis stellen, was natürlich auch von der Geschichte und die Trauer um seinen Bruder gut gepasst hat und jetzt haben wir den Knaller! Ich habe mich schon beim Anschauen der Episode gewundert, was wohl passiert ist und habe mir meine Gedanken gemacht und bin dann auch zu dem Schluss gekommen, dass er angefahren worden ist. Ich finde es auch gut, dass man die Geschichte mit Felix' Tod zu einem Ende bringt, bei dem Ben mit der Verarbeitung beginnen kann und er weiß, dass er keine Schuld hat bzw. dass es womöglich nicht allzu viel geändert hätte. Diesmal hat man auch wieder ein Thema gewählt, bei dem mal wieder klar wird, dass Ärzte und Ärztinnen mehr Geld verdienen sollte, aber auch ein Thema, das mir Angst macht, wenn ich genauer drüber nachdenke. Hier wurde nämlich das Vertrauen und das Leben von Patienten aufs Spiel gesetzt, weil man einfach die Macht hat, was erschreckend ist und auch wenn es nicht bewiesen ist, dass Ben aufgrund seiner Recherchen angefahren wurde, ist das für mich klar. Ein besonderes Highlight war auch, dass Isabelle Höpfner eine kleine Rolle übernommen hat, die mir aber wahnsinnig gut gefallen hat und bei der es für mich den kurzen Anschein hatte, als sei die Täterin gewesen. Mir würde es ja wahnsinnig gut gefallen, würde sie mal wieder in einer größeren TV-Rolle zu sehen sein. Bei dieser Episode wurde aber zum Glück die Botschaft vermittelt, Mut zu haben und dass die Wahrheit siegt.

#4.13 Die letzte Chance

Foto: Sina Reiß & Silke Matthias, Die Heiland - Wir sind Anwalt - Copyright: ARD/Rudolf Wernicke
Sina Reiß & Silke Matthias, Die Heiland - Wir sind Anwalt
© ARD/Rudolf Wernicke

Mit dieser Episode geht die vierte Staffel von "Die Heiland – Wir sind Anwalt" zu Ende und ich kann jetzt schon sagen, dass ich mir eine fünfte Staffel erhoffe. Das liegt besonders daran, weil man bei Tilly und Ringo jetzt nochmal die familiäre Weiche aufgenommen hat, die unbedingt weiter ausgeführt werden muss. Zu Beginn der Staffel hatte ich ja angemerkt, mir Sorgen um Ringo zu machen und dass er vielleicht wieder ein Stückchen in die Kriminalität abrutscht. Seine Mutter Marlies hatte man ja in dieser Staffel schon kennengelernt, doch diesmal erkannt man auch, dass Ringo seiner Mutter ähnlich ist – wobei diese noch mehrere Schippen draufgelegt hat und ich daher auch nicht wirklich Mitleid mit ihr hatte, dass man sie des Diebstahls bezichtigt... Sie ist es nun mal gewesen und die Intelligenteste war sie dabei auch nicht. Man brachte nämlich gleich noch ihre Schwester und Tillys Mutter Angelika, genannt Gelie (Silke Matthias) ins Spiel und man hat gesehen, wie verschieden die Schwestern sind. Auch wenn man nur wenige Szenen zwischen den Schwestern gesehen hat, wurde doch ziemlich schnell klar, wie zerrüttet diese Familie ist und dass Marlies offenbar jemand ist, dem man keinen Meter über den Weg trauen kann. Dafür ist sie unglaublich gerissen in ihrer Vorgehensweise. Ich fand auch gut, dass man diesmal mehr in den Fokus gerückt hat, wie dreist die Menschen sind, wenn sie merken, dass ihr Gegenüber im Nachteil ist. In dem Fall war natürlich Marlies die gerissene Person und wie gesagt, ich hatte kein wirkliches Mitleid mit ihr, wofür ich Ringo also wirklich bewundere und ganz vielleicht hat ja auch Odette einen guten Einfluss auf ihn. Diese hat sich sowieso mehr in die sympathische Richtung bewegt, auch wenn ich noch manchmal das Gefühl habe, sie lässt sich nicht in die Karten gucken. Ich mag sie mit Ringo aber unheimlich gerne und bin auch froh, dass Romy quasi ihren 'Segen' gegeben hat, weil sie vielleicht auch bemerkt, wie positiv Ringo sich verändert hat. Und wir brauchen natürlich auch eine fünfte Staffel, da sich das Liebeskarussell bei Romy weiterdreht und ich mich nicht entscheiden könnte, ob ich Rudi oder Ben wählen sollte...

Die Serie "Die Heiland - Wir sind Anwalt" ansehen:

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Welche Staffel-4-Episode von "Die Heiland - Wir sind Anwalt" hat euch am besten gefallen?

#4.01 Kleine & große Fische
#4.02 Biggis Blond
#4.03 Die Lüge
#4.04 Der Egoist
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#4.06 Knochenjob
#4.07 Kaltblüter
#4.08 Der Stalker
#4.09 Schafe in der Stadt
#4.10 Im Rampenlicht
#4.11 Nichts als die Wahrheit
#4.12 Kompromisslos
#4.13 Die letzte Chance

Daniela S. - myFanbase

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