Beasts Like Us - Review Staffel 1

Eine Serie mit dem Titel "Beasts Like Us" direkt am Valentinstag zu veröffentlichen, fanden Prime Video und die Österreicher wohl witzig. Bei diesem Titel kann man sich schon was denken, glaube ich. Ich hatte aber vorher doch mal die Inhaltsangabe gelesen, damit man mich nicht aufs Glatteis führen kann. Es ist auch meine erste Serienerfahrung aus Österreich. Aber ob es auch meine letzte gewesen sein wird? So sicher bin ich mir da ehrlich gesagt noch nicht mal selbst. Aber schön der Reihe nach.
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Ich habe nicht wirklich gute Erfahrungen mit den deutschen Produktionen gemacht, auch wenn ich natürlich neidlos anerkennen muss, dass es darunter doch ein paar Perlen gibt. Also dachte ich, dass es mit dem Nachbarland vielleicht anders ist. Allerdings musste ich dann doch nicht schlecht staunen, was ich mit "Beasts Like Us" geboten bekommen habe. Nein, das ist nicht wirklich ein Kompliment, was schade ist, da ich die Kernidee sogar gut finde und die Botschaft, die sich wirklich sehr weit in der hintersten Ecke befindet, großartig finde. Aber das nutzt eben nicht viel, wenn die Umsetzung mich dann doch dazu einlädt, haarscharf zu überlegen, ob ich über das Ganze eher lachen oder eher weinen sollte. Ich habe mich dann doch für das Erste entschieden, auch wenn ich es wirklich nur ungern zugebe. Bevor ich die Serie angefangen habe, hat es eine ganze Weile gedauert und ich glaube, dass das vielleicht doch einen Grund hatte. Ich hatte mich auch vorher ein bisschen durch verschiedene Kommentare im Social Media schlau gemacht und was ich da gelesen habe, bescherte mir dann doch eher ein ungutes Gefühl.
Wie gesagt, die Grundidee finde ich gut, weil es um verschiedene Kreaturen bzw. Vampire, Werwölfe, Gestaltenwandler und andere geht, die eben nicht der 'Norm' entsprechen und man will erreichen will, dass sie alle mit Menschen friedlich zusammenleben wollen. Serienfans die beispielsweise "Charmed - Zauberhafte Hexen", "Buffy - Im Bann der Dämonen" oder später "Vampire Diaries", "Twilight" oder "The Flash" geschaut haben, denen ist diese Thematik nicht fremd und wenn man sich noch einmal ins Gedächtnis ruft, wie lange die verschiedenen Produktionen gelaufen sind, dann ist man eigentlich auf der sicheren Seite. Bei "Beasts Like Us" hatte ich aber die ersten drei oder sogar vier Episoden eher das Gefühl, es ist ziemlich unterirdisch, was ich da auf dem Bildschirm sehe und das hat für mich keinen guten Eindruck gemacht, da die erste Staffel nur acht Episoden hat, was somit heißt, dass die erste Staffelhälfte für mich eher dazu da war, mich zu fragen, was ich mir da eigentlich ansehe.

© Nikolett Kustos & Prime Video
Dabei fing die erste Episode nicht mal schlecht an. Mit Raffi (Jing Xiang) und Natalie (Cosima Henman) haben wir das erste Freundschaftsduo und mit Simon (Jakob Schmidt) und Lukas (Benedikt Kalcher) das zweite und es ist natürlich irgendwie logisch, dass da mehr als nur Freundschaft ist bzw. entstehen soll. Während Raffi so gar nicht davon begeistert ist, dass Natalie mit Simon ausgehen will, den sie nicht passend findest, ist es umgekehrt Lukas, der die Wahl seines besten Freundes nicht verstehen kann. Doch viel machen können die beiden eben nicht, jedoch können sie ihnen beistehen bei ihrem Date – in Natalies Wohnung. Es herrscht nämlich eigentlich Lockdown, weil ein Virus ausgebrochen ist, für das man noch kein richtiges Heilmittel gefunden hat. Ja, hallo, Corona! Dass man noch die Nachverarbeitung der weltweiten Pandemie einbaut und das auf eine Art und Weise, bei der ich mich mehr als einmal gewundert habe, war für mich irgendwie schon der erste Stolperstein. Ein paar Gründe dahinter konnte ich verstehen, weil man irgendwie erklären wollte, wie Lukas zum Beispiel zu einem Werwolf wird. Aber ich habe durch die kurze Inhaltsangabe nicht wirklich entnehmen können, ob "Beasts Like Us" tatsächlich in einem übernatürlichem Universum spielt. Wobei es natürlich schon verdächtig war, dass man in der zweiten und dritten Episode direkt mit Monstern aus dem Untergrund und Gestaltenwandler um die Ecke kam und ich mich dann doch etwas davon erschlagen fühlte. Ich habe wirklich nichts dagegen, da "Vampire Diaries" auch mit diesen Elementen und Faktoren gearbeitet hat, allerdings hatte man da auch Zeit, dieses Universum und vor allem die Figuren kennenzulernen, dazu hatte man natürlich noch eine Buchvorlage, was hier nicht der Fall ist. Deswegen hatte ich auch in der ersten Staffelhälfte vermehrt den Eindruck, man wolle alle bisherigen Formate, die es in der Serienlandschaft gibt, in eine knapp halbstündige Episode bringen und ich saß manchmal vor dem Bildschirm und dachte: Ach, das also auch noch. Es war für mich einfach zu viel auf einmal, weswegen ich dann auch längere Pausen zwischen den einzelnen Episoden gemacht habe, da ich mir immer wieder dachte: Was bringen sie denn noch unter?
Ich finde leider auch, dass die Prämisse nicht ganz passend ist, da angegeben wurde, dass monströse Kreaturen und Menschen für ein friedliches Zusammenleben sorgen wollen. Allerdings muss ich sagen, je weiter die Staffel fortgeschritten ist, desto klarer wurde mir, dass es eine genaue Abspaltung gibt, denn auch Natalie, die Telekinese beherrscht (vor allem, wenn sie betrunken ist) und Raffi bzw. Magdalena, die Vampirin ist, sind für mich Kreaturen, allerdings sind die Agenten gewöhnliche Menschen. Demnach passt es für mich nicht ganz zur Angabe. Aber okay, das war ja nicht das einzige, was ich unter meinen Kritikpunkten aufgeführt habe, wie man bereits lesen konnte.
Ab der fünften Episode erkannte ich dann auch für mich einen roten Faden und war überzeugt davon, dass noch mehrere zusammenlaufen würden, die dann auch mal ein Gesamtbild ergeben, das zudem auch noch schlüssig ist. Mit Raffis Enthüllung, dass sie Vampirin ist und seit vielen Jahren als Mensch lebt, kam mir auch der Gedanke, dass sich dahinter noch mehr verbirgt und sie möglicherweise vor etwas oder jemandem flieht. Die Enthüllung kam dann zwei Episoden vor dem Staffelende. Sie, die eigentlich Magdalena heißt, flieht vor ihrem Vater Graf Dracula (Armin Rohde). Armin Rohde in dieser Rolle zu sehen hat mich extrem überrascht und auch zum Lachen gebracht. Bei ihm habe ich generell öfters Mal den Eindruck, er sei einfach mal aus dem Bett gefallen und so wie er ist, zum Dreh gegangen. Optisch hat das diesmal für die Rolle ideal gepasst und auch im Finale der kleine Flashback, bei dem man ihm eine Perücke aufgesetzt hat, erinnerte mich doch ein bisschen an die Serie "Versailles", allerdings eben nach einem Saufgelagere, denn so sah Rohde mit dieser Perücke aus.

© Nikolett Kustos
Seine Figur an sich... ich weiß nicht. Es geht ja in "Beasts Like Us" darum, dass Kreaturen (ich mag dieses Wort im Übrigen nicht, weil es schon so klingt, als ist man abstoßend) und Menschen friedlich zusammenleben. Was man von Graf Dracula in der Vergangenheit und teilweise auch in der Gegenwart erlebt hat, spricht für mich nicht gerade dafür, dass er eine Partei gründen will, bei der letztlich wirklich alle friedlich zusammenleben. Das sagte er zwar mehrfach gegenüber seiner Tochter, doch für mich sprechen seine Taten und seine Worte eine sehr unterschiedliche Sprache, zumal er im Finale eben auch erstmal einen Keil zwischen die Freunde seiner Tochter getrieben hat. Und auch die letzten zehn Minuten des Finales sprechen für mich die eindeutige Sprache, dass es da noch einige Sachen gibt, die geklärt werden müssen.
Ich muss zugeben, dass ich von den acht Episoden die letzte tatsächlich am besten fand. Die ganze Staffel über wollte man auf Biegen und Brechen für meinen Geschmack zeigen, wie toll die Freundschaft zwischen Simon und Lukas ist, doch ich hatte immer das Gefühl, Lukas macht sich über Simon lustig und unterdrückt und manipuliert ihn vielleicht auch ein bisschen, da Simon so unscheinbar und verunsichert wirkt. Doch die letzten Minuten haben mehr als deutlich gezeigt, wie wichtig Simon für Lukas ist. Die letzten Minuten werfen für mich auch die meisten Fragen auf, da die Staffel auf einen Cliffhanger endet, bei dem ich mir doch eine Auflösung wünsche.
Fazit
"Beasts Like Us" macht es mir wirklich nicht leicht. Auf der einen Seite frage ich mich noch immer, was zum Teufel man da nur produziert, zusammengeschrieben und abgeliefert hat, so dass es für mich schon in die Kategorie 'Es war Mist' gehört. Auf der anderen Seite ist da die finale Episode, die bei mir so viele Fragen aufwirft, dass ich mir eine zweite Staffel wünschen würde, die aber dann doch vieles besser machen sollte als diese. Aber so darf diese Serie auf keinen Fall enden, da es einfach Fragen sind, die schlüssige Antworten brauchen.
Die Serie "Beasts Like Us" ansehen:
Daniela S. - myFanbase
Kommentare
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Aktuelle Kommentare
25.11.2025 19:51 von chili.vanilli
Malice: Malice
Hab die Serie jetzt beeendet und schon lange keinen so... mehr


28.11.2025 00:19 von Sonia
F.B.I.: F.B.I.
Es wird immer abstruser... Jetzt sehe ich, dass die FBI... mehr