Emergency Room - Review Staffel 6

Komme ich hiermit zu Lucy und dem wichtigsten Handlungsstrang der Staffel: Ihr Tod. Die Umstände dieser Geschichte sind schnell erzählt: John lässt Lucy zunehmend mehr selbstständig arbeiten und hilft ihr nur bei den schwierigen Untersuchungen und beim Verschreiben von Medikamenten. Bis ein bestimmter Patient kommt, läuft dies auch sehr gut und Lucy fühlt sich eigenverantwortlich wahrgenommen. Dieser Patient wird mit Kopfschmerzen eingeliefert, es ufert bis dahin aus, dass bei ihm eine Schizophrenie festgestellt wird, doch leider zu spät. Er war bereits der Überzeugung, dass man ihm die Organe stehlen will und sticht zunächst Lucy, dann John unbemerkt von den anderen nieder. Die anderen Angestellten der Notaufnahme sind damit beschäftigt Valentinstag zu feiern und so werden sie erst eine ganze Weile nach dem Angriff von Carrie gefunden. Während John überlebt, stirbt Lucy an postoperativen Komplikationen. Es sind Elizabeth Corday und Robert Romano, die Lucy auf dem Tisch verlieren. Wer bisher den neuen Chef der Verwaltung, Robert Romano, nicht leiden mochte, bedenkt spätestens an dieser Stelle seine Meinung noch einmal. Man lernt in dieser Unglückssituation eine völlig neue Seite an diesem kennen. Doch plötzlich schafft es er menschliche Regung zu zeigen und ist wirklich traurig über Lucys Tod.
Schlimmer kommt es hier nur für John. Er muss sich mit langwieriger Therapie auseinandersetzen, da der Patient ihm in den Rücken stach. Er zieht wieder bei seinen Großeltern ein und kommt nur langsam zurück auf seine Beine. Sehr emotional ist hier die Beziehung zwischen ihm und Peter. Ursprünglich war Peter ja wegen Johns abgebrochener Assistenzarztzeit in der Chirurgie schwer von ihm enttäuscht. Spätestens an dieser Stelle, als er um jeden Preis Johns Niere retten will, wird deutlich, wie sehr er John als Freund schätzt. Es ist erstaunlich, wie viel Herzblut Peter in Johns Genesung steckt. John findet sich langsam wieder in der Notaufnahme zurecht, beginnt mit kleinen Schichten, arbeitet sich voran. Doch er verliert unter seiner eisernen Hülle langsam die Kontrolle. Er besucht keinen Psychiater, spricht mit niemandem und ist immer häufiger geistig abwesend, wenn er einen Patienten behandelt. Er leidet an Schlaflosigkeit und damit verbundener Erschöpfung. Ganz deutlich wird sein Zustand für den Zuschauer erst, als er sich 50mg eines Schmerzmittel spritzt und dabei von Abby Lockhard erwischt wird. Abby geht zu ihren Vorgesetzten und Mark, Carrie, Abby, Anspaugh und Peter stellen ihn zur Rede und lassen ihm die Wahl: kündigen oder Entzug. Er entscheidet sich für die Kündigung und läuft davon. Peter geht ihm nach und stellt ihn vor dem Krankenhaus zur Rede. Dort bricht John unter Tränen zusammen und Peter nimmt ihn in den Arm. Sie fahren zu der Entzugsklinik und John wird für einen neunzigtägigen Zyklus eingeliefert. Hier fällt wieder auf, wie sehr sich Peter um John sorgt. Ob diese Schmerzmittelabhängigkeit nun von Nöten war und damit noch viel mehr Aktion erzeugt wurde, als die Staffel nötig hatte, bleibt abzuwarten. Wünschenswert wäre, wenn John alles wieder in den Griff bekommt. Aber ich habe das Gefühl, dass dem nicht so sein wird.
Neben der soeben erwähnten Abby gibt es noch zwei weitere neue Figuren: Jing-Mei Chen und Dr. Dave Malucci. Diese haben beide gehen im allgemeinen Aktionreichtum und Umbruch der Serie in der Staffel etwas unter. Trotzdem soll gerade Malucci noch Erwähnung finden. Denn mit seiner offenen Art, die an mancher Stele stark an Unverschämtheit grenzt, bildet er eine verbale Ausnahme in der Notaufnahme. Wie genau ich ihn einzuordnen habe ist mir am Ende der Season ebenso wie bei Jing-Mei rätselhaft.
Abschließend ist die sechste Staffel eine Staffel großen Umbruchs. Nicht nur Inhaltlich, sondern auch vor allem im Cast. So wird Paul McCrane alias Robert Romano Hauptcast, es gibt sechs neue Gesichter in den Hauptrollen, man verabschiedet sich von Carol und Lucy, die man doch sehr lieb gewonnen hat. Und zu Beginn der Staffel, was natürlich wieder untergeht bis zum Ende, von Jeanie Boulet, die heiratet und ein Kind bekommt. Es ist schwierig diese Staffel einzuordnen, da sie wenig von den ausgeglichenen ersten fünf hat. Sie ist dadurch nicht schlecht, jedoch komplizierter und vor allem aktionreicher. Ob man das nun gut findet oder eben nicht, ist einem selbst überlassen. Mir persönlich gefallen einige Geschichten sehr, andere gar nicht. Das äußert sich konkret eben in der Fehlbesetzung von Dr. Cleo Finch. Doch bleibt es abzuwarten, wie sich diese auf kommende Geschichten auswirkt.
Jamie Lisa Hebisch - myFanbase
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Aktuelle Kommentare
25.11.2025 19:51 von chili.vanilli
Malice: Malice
Hab die Serie jetzt beeendet und schon lange keinen so... mehr



28.11.2025 00:19 von Sonia
F.B.I.: F.B.I.
Es wird immer abstruser... Jetzt sehe ich, dass die FBI... mehr