Bewertung

Review: #4.21 Meine Lippen sind versiegelt

Turk und Carla finden wieder zueinander, weil Carla durch J.D. versteht, wie schnell man mal einen Fehler begehen kann. Doch die Ehekrise ist noch nicht überwunden.

Ständer

Elliot hat einen Patienten, der durch die Einnahme von potenzsteigernden Mitteln nun nicht mehr in den Normalzustand zurück findet, was im Krankenhaus natürlich große Aufmerksamkeit auf sich zieht. Elliot versucht seriös und mit Anstand ihre Pflichten als Arzt wahrzunehmen, obwohl sie im Prinzip genau so amüsiert über den Patienten ist, wie alle anderen auch. Nur will sie es einfach nicht nach außen lassen, um nicht selbst gegen ihren Professionalitätsanspruch zu verstoßen. Kelso bringt sie schließlich dazu, ihren Druck loszuwerden, was in einem lange andauernden Lachkrampf endet, bei dem man nicht mehr weiß, ob man sich noch für den Patienten oder nun für Elliot schämen soll. Da die Geschichte von Anfang an nur als Beiwerk zu den wesentlichen Inhalten der Episode gedacht war und so auch mit ihr umgegangen wird, bleibt die Story durchweg blass. Wirklich amüsant war nur der Moment in der Cafeteria, als die Männer die Einnahme solcher Mittel gestehen und Elliot mal wieder als Naivchen zurück bleibt. Alles andere war weder witzig noch in irgendeiner Form von Belangen. Da ist es manchmal besser, einfach mal gar nichts mit dem Charakter zu inszenieren.

Photoshop

Um Längen besser war einer der Schwerpunkte dieser Episode. Jordan und Perry streiten um den Umgang mit dem Kind, der immer zwischen übervorsichtig und stolzer Angeberei schwankt. Dabei fällt ihnen nicht mal auf, dass sie doch sehr ähnliche Verhaltensweisen an den Tag legen. Dieser Konflikt passt zu dem streitenden Paar wie die Faust aufs Auge und beide haben kurze Erfolgsmomente. Jordan einmal sprachlos zu erleben, ist so ziemlich die größte Überraschung in der Episode gewesen und hat nicht nur Cox gefreut. Um den Disput noch etwas interessanter zu gestalten, spielt der Hausmeister das Zünglein an der Waage. Da Cox sehr aggressiv gegen das neue Hobby vorgegangen ist und einfach den Film vernichtet hat, schwört der Hausmeister natürlich Rache und betätigt sich als Paparazzi um im Kampfe Jordan gegen Perry als Ringrichter einzuschreiten und Beweise gegen die Aussagen beider Parteien vorzulegen, gerne auch übertrieben, denn Bildbearbeitungsprogramme sind schon was Feines. Im Prinzip sollte also jeder erstmal vor der eigenen Tür kehren, bevor er Anforderungen an andere stellt. Das sehen beide irgendwie ein. Jordan entschuldigt sich für ihre Verhältnisse sogar und setzt sich dann natürlich auch durch. Der kleine Jack darf nur noch als Michelinmännchen auf den Spielplatz. Der arme Kerl. Insgesamt weiß dieser Teil durch hohes Tempo und viel Abwechslung zu überzeugen, zumal der Hausmeister mit seinen dezenten, sehr amüsanten Auftritten perfekt ins Geschehen gepasst hat.

Vertrauen

Den wichtigsten Teil der Episode nimmt nach wie vor das Ehepaar Turk und Carla ein, die sich noch immer in ihrer Krise befinden und quasi übergangsweise getrennt sind. Turk leidet inzwischen doch ziemlich stark unter dem Liebesentzug, denn Carla ist sich unsicher, wie schnell sie wieder Vertrauen zu Turk aufbauen kann. Turk erbettelt sich die Hilfe von J.D., der ein gutes Wort bei Carla einlegen soll. Das ist natürlich mehr als offensichtlich und entspricht in etwa genau den Konliktlösungskompetenzen von Turk und J.D., führt über Umwege allerdings zum Ziel. Carla hat alles sofort durchschaut, macht sich mit J.D. aber einen netten Abend, bei dem beide viel Alkohol konsumieren. Am Ende küssen sie sich irgendwo zwischen Absicht und Versehen. Das war nun wirklich nichts Dramatisches, aber Carla ist von diesem Ereignis derart erschrocken, dass sie ein schlechtes Gewissen bekommt. Teil 1 ist dabei, Turk zu verzeihen, weil manche Dinge eben einfach mal passieren können. Das war ja auch mal an der Zeit, denn Turks Vergehen war nur ein Symptom der Ehekrankheit. Dafür darf man ihn nicht so lange zappeln lassen. Doch es gibt noch Teil 2 zur Bereinigung des schlechten Gewissens von Carla, die aber auch nichts für sich behalten kann, und das lässt sich schon sehr diskutieren. Ich halte es ja für richtig, die Wahrheit zu sagen, aber die Art und Weise ist nun nicht unbedingt ein Paradebeispiel für Deeskalation gewesen. Da muss man mehr Feingefühl reinbringen, diese Panik in der Stimme wertet die Lappalie nur auf und macht sie größer als sie ist. So aber ist das Happy End für Turk und Carla erstmal wieder vertagt und wird auch mindestens in der nächsten Episode weiterhin das Hauptthema bleiben. Dabei bin ich nicht sicher, ob mir das wirklich gefällt. Teilweise wirkt der Konflikt dann doch zu künstlich in die Länge gezogen, weil ein wirklich wichtiges Gespräch der beiden einfach nicht stattfindet, das Problem aber eigentlich lösen könnte. Jetzt jedenfalls haben sich die Vorzeichen gedreht und Turk ist derjenige, der sich einer glücklichen Wiedervereinigung vorerst in den Weg stellen wird.

Fazit

Die Episode konnte nur mit der Storyline von Cox, Jordan und dem Hausmeister glänzen. Das kleine Ehedrama um Carla und Turk zieht sich inzwischen zu lange hin, was dem eigentlichen Problem so nicht angemessen scheint. Trotzdem gibt es immer wieder diese kleinen Szenen zwischendurch (zum Beispiel Ted, der die Gilmore Girls verpasst oder Affe mit dem Zettel), die zur guten Unterhaltung beitragen.

Emil Groth - myFanbase

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