Europe Music Awards 2005 in Lissabon

Jedes Jahr zieht es die European Music Award-Show in ein anderes europäisches Land. Dieses Jahr war nun Portugal mit seiner schönen Hauptstadt Lissabon dran.

Lissabon erwies sich als sehr guter Gastgeber. Die Menge rockte und es kam eine tolle Atmosphäre rüber, alles unterstützt von einer riesigen Videoleinwand hinter der Main Stage, die genau richtig genutzt wurde.

Leider war der von MTV ausgesuchte Gastgeber nicht so gut ausgesucht. Sasha Baron Cohen neues alter Ego "Borat" erwies sich als völlig fehl am Platz. Sasha hat mit seiner bisherige Figur Ali G., die die meisten von euch eher kennen werden, ja schon 2001 die EMAs in Frankfurt moderiert. Damals waren seine Witze noch witzig, heute scheinen sie einfach nur dumm und unangebracht zu sein. Das geht von Madonna sei ein Transvestit, über ein angestimmtes Loblied über Kinder (Melodie "The Greatest Love Of All"), das in "I Wanna Sex You Up" übergeht, angekündigten Coldplay, obwohl Green Day auf der Bühne stehen, und endet in weiteren völlig deplazierten Witzen über Kinder, die er zum Klauen anstiftet (z.B. Chris Martins Hose). Da bleibt es wirklich ein Wunder, dass ihm Bob Geldof seinen "Free Your Mind"-Award nicht irgendwann über den Schädel gezogen hat.

Gott sei Dank hat der schlechte Host in keinster Weise die Stimmung in der Halle Schaden getan. Die Celebrities scheinen teilweise zwar sehr genervt von ihm zu sein, lassen sich davon aber nicht den Abend verderben, ebenso wenig das Publikum. Die Menge war begeistert – und das zu Recht! Die Auftritte der Stars waren wie immer der pure Hammer. Angefangen von Madonnas Opening mit ihrem neuesten Song, der allein schon durch sein Abba-Sample sofort ins Ohr geht, dem Gipfel mit einem Live-Gorillaz-Auftritt, bei dem mit Hilfe von Videoprojektion die Band in 3D auf der Bühne stand (die Orginal-Mitglieder standen etwas Abseits) und weiteren geilen Auftritten von Akon, Pussycat Dolls u.v.a.! Die Fans freuten sich dabei garantiert über Robbie Williams' Stage Diving-Einlage bei seinem "Trippin" und Fergies hautengem Outfit bei dem Auftritt der Black Eyed Peas, das aber nicht bei jedem Fan, denn das Outfit war dermaßen eng, dass sogar Fergie mal wie eine Wurst in einer viel zu engen Pelle aussah. Auch die Rock-Fans kamen auf ihren Kosten mit Perfomances von den Foo Fighters, inklusive geiler Laser-Show und von System Of A Down, die damit den Abend beendeten.

Aber am Wichtigsten waren ja eigentlich die Awards, schließlich geht es ja darum. Verliehen wurden sie u.a. von den Sugababes (Best Pop), Craig David (Best RnB), Nelly Furtado& Shaggy (Best Video), John Legend (Best Female). Und damit ihr wisst, wen 13 Mio. Leute zu den Gewinnern des Abends gewählt haben, heißt es jetzt...

Die Gewinner

Best Album: Green Day "American Idiot"
Best Pop: The Black Eyed Peas
Best Hip-Hop: Snoop Dogg
Best Rock: Green Day
Best Alternative: System Of A Down
Best R&B: Alicia Keys
Best Video: The Chemical Brothers "Believe"
Best Female: Shakira
Best Male: Robbie Williams
Best New Act: James Blunt
Best Song: Coldplay "Speed Of Sound"
Best Group: Gorillaz ("Wir sind beste Gruppe und existieren nicht mal.")

Best German Act: Rammstein

Free Your Mind: Bob Geldof

Mareike O. - myFanbase