Ekstasis

Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit, da waren feengleiche Sängerinnen wahnsinnig im Trend. Ich spreche hier nicht von feengleichen Göttinnen wie Björk, Kate Bush oder Tori Amos, sondern eher von Feen der jüngsten Vergangenheit, wie Florence + The Machine und Lykke Li. Überall, wo man hinging, ob im Club oder im Supermarkt, liefen die elfenhaften Frauenstimmen über mysteriösen Klängen. Dann kam Lana Del Rey, machte sich die düstere Stimmung ihr eigen und somit lächerlich, mit all dem Plastik in ihrem Gesicht und in ihrer Inszenierung.

Julia Holter hätte auf der ersten Welle der Florences und Lykkes mitschwimmen sollen, veröffentlichte aber erst Anfang dieses Jahres ihr zweites Album "Ekstasis" in Nordamerika (und wiederveröffentlicht es nun bei uns) und fiel damit mit der Del Rey’schen "Musikrevolution" zusammen. Den Nerv für Mythengewisper hat man seitdem nicht mehr. Und die Frage ist doch auch: Hatten wir den je?

Die Musikerin, die zwischen Pop und klassischer Musik hin- und herswitcht, treibt nämlich all die Töne, die durch den Raum wabbern, auf die Spitze. Sie heult, sie verwendet asiatische Meditationsklänge genauso wie religiöse Chöre. Lediglich "Für Felix" und "Moni Mon Amie" unterscheiden sich, sind weniger verworren. Ansonsten klingt "Ekstasis" wie gemacht für einen Horror- oder Mittelalterfilm. Nicht aber für den Soundtrack unseres Lebens. Dafür behalten wir doch lieber Florence und Lykke.

Fazit

Esoterisches Gehabe in allen Ehren, aber fast jeden Song bei sieben Minuten anzusiedeln ist schon ein bisschen übertrieben.

Anspieltipps

Für Felix

Moni Mon Amie

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JuliaShammasHolter.com

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