Mad Men: A Musical Companion 1960-1965
Die mit bislang vier Golden Globes und etwa einem Dutzend Emmy-Awards ausgezeichnete AMC-Dramaserie "Mad Men" sucht in vielen Bereichen ihresgleichen. Die perfekte Kombination aus hervorragenden, in jeder Hinsicht phänomenal konzipierten Drehbüchern, einem Ensemble aus hochtalentierten Schauspielern, der historisch gesehen überaus authentischen Ausstattung und der in jeder Szene spürbaren Liebe zum Detail macht aus dieser Serie ein besonderes Erlebnis. Maßgeblich für den 60-Jahre-Flair der Serie ist natürlich auch die Musik, die in "Mad Men" eine wichtige Rolle spielt. Für alle Fans der Swinging Sixties gibt es nun eine eigene Compilation, die die Jahre 1960 bis 1965 umfasst.
Es ist eine Art von Musik, die jeder irgendwie kennt, die die meisten aber wahrscheinlich nicht wirklich zuordnen können. Die erste Hälfte der 60er Jahre hat unzählig viele Künstler hervorgebracht, deren Hits sicherlich als All-Time-Classics bezeichnet werden können, von Folklegende Bob Dylan über R&B-Künstler wie Etta James und Marvin Gaye bis hin zum Pop-Rock-Duo Sonny & Cher, um nur einige US-amerikanische Beispiele zu nennen. Eine Zusammenstellung der bedeutendsten und besten Songs dieser Zeit ist allein schon aufgrund der Bandbreite an Genres und Anzahl an Künstlern eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. So beschränkt sich diese für "Mad Men" zusammengestellte CD vor allem auf Pop, Rock'n'Roll und R&B und streut ein bisschen Bossa Nova, Gospel und Swing ein.
Dabei ist die Auswahl der Lieder eigentlich sehr gut getroffen, auch wenn man natürlich immer irgendeinen fehlenden Künstler monieren könnte (erwähnt seien an dieser Stelle nur Frank Sinatra, Aretha Franklin, James Brown, Johnny Cash, Bob Dylan oder The Four Tops, und auch diese sind nur Beispiele aus den USA). Doch das musikalische Spektrum, das das Album trifft, ist in sich insgesamt sehr stimmig. Connie Francis' Nummer-Eins-Hit aus dem Jahr 1960, "Everybody's Somebody Fool", transportiert den Zuhörer direkt in ein Sixties-Diner mit Jukebox und tanzenden Paaren, und der folgende Song "Baby (You've Got What It Takes)" hält einen auch direkt dort. Obwohl auf der ersten CD selten ein Genrewechsel stattfindet, so wird es dennoch nie langweilig fürs Ohr: Sei es Brooke Bentons Klassiker mit tödlichem Ausgang, "Frankie & Johnny", Ricky Nelsons Ode an die Frauen, "Travelin' Man", der einzige Bossa-Nova-Vertreter der Platte, "Desafinado", das allseits bekannte "Hey! Baby", das stets großartige "Fly Me to the Moon" – hier als Instrumentalsong zu finden – oder Etta James' R&B-Lied "Something's Got a Hold on Me", das musikalische Ambiente stimmt und man merkt, dass sich bei der Anordnung und Auswahl der Songs jemand durchaus Gedanken gemacht hat.
Auf der zweiten CD wird die Mischung zwischen etwas langsameren Balladen und den flotten Tanzsongs beibehalten; gleichzeitig wird aber wieder etwas durchgemischt, so haben wir zum Beispiel die einzige Liveaufnahme der Compilation, Ella Fitzgeralds "Bill Bailey Won't You Please Come Home", später die fetzigen Rock'n'Roll-Songs "You Never Can Tell" von Chuck Berry oder den Klassiker "Talking About My Baby", nur um dann mit Marvin Gayes "Ain't That Peculiar" ein wenig Gospel zu hören. Insgesamt wirkt CD zwei temporeicher und tanzbarer, nicht zuletzt wegen zeitlosen Popliedern wie Tom Jones' "It's Not Unusual" oder "Doo Wah Diddy Diddy" von Manfred Mann. Mit "I Got You Babe" von Sonny & Cher, das 1965 herauskam, lässt man es zum Schluss mit einem All-Time-Favorite ausklingen.
Fazit
Viele große Namen sind zu finden auf dieser Doppel-CD: Etta James, Ella Fitzgerald, Dean Martin, The Impressions, Marvin Gaye, Tom Jones und Sonny & Cher geben sich hier die Ehre und bieten zumindest für einige der Genres, die zwischen 1960 und 1965 die musikalische Szene dominiert haben, einen guten Querschnitt. Vor allem Pop, Rock'n'Roll und R&B prägen diese Complilation, die insgesamt ein tolles Hörvergnügen bietet für Fans von 60er-Jahre-Musik, auch mal abseits von "Mad Men" – bei einer nächsten Zusammenstellung darf es aber ruhig noch ein bisschen abwechslungreicher sein.
Anspieltipps
Travelin' Man
Desafinado
Wives And Lovers
I Only Want to be With You
Shot Gun
It's Not Unusual
Tracks
CD 1 | 1. | Everybody's Somebody's Fool | Connie Francis | |
2. | Baby (You've Got What It Takes) | Brook Benton & Dinah Washington | ||
3. | Lady Luck | Lloyd Price | ||
4. | Frankie & Johnny | Brook Benton | ||
5. | I'm Comin' on Back to You | Jackie Wilson | ||
6. | Gonzo | James Booker | ||
7. | But I Do | Clarence "Frogman" Henry | ||
8. | Travelin' Man | Ricky Nelson | ||
9. | Desafinado | Stan Getz & Charlie Byrd | ||
10. | Hey! Baby | Bruce Channel | ||
11. | Rinky Dink | Dave "Baby" Cortez | ||
12. | Swingin' Gently | Earl Grant | ||
13. | Fly Me to the Moon | Joe Harnell | ||
14. | Something's Got a Hold on Me | Etta James | ||
15. | Most People Get Married | Patti Page | ||
16. | A Swingin' Safari | Billy Vaughn | ||
CD 2 | 1. | Comin' Home Baby | Mel Tormé | |
2. | Bill Bailey Won't You Please Come Home | Ella Fitzgerald | ||
3. | Wives And Lovers | Jack Jones | ||
4. | King of the Road | Roger Miller | ||
5. | You're Nobody Till Somebody Loves You | Dean Martin | ||
6. | You Never Can Tell | Chuck Berry | ||
7. | I Only Want to be With You | Dusty Springfield | ||
8. | That's the Way Boys Are | Lesley Gore | ||
9. | Talking About My Baby | The Impressions | ||
10. | Selfish One | Jackie Ross | ||
11. | Doo Wah Diddy Diddy | Manfred Mann | ||
12. | Shotgun | Junior Walker & The All Stars | ||
13. | Ain't That Particular | Marvin Gaye | ||
14. | It's Not Unusual | Tom Jones | ||
15. | Wooly Bully | Sam The Sham & The Pharaohs | ||
16. | She's About a Mover | Sir Douglas Quintet | ||
17. | I Got You Babe | Sonny & Cher |
Maria Gruber - myFanbase
29.04.2011
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 29.03.2011Veröffentlichungsdatum (DE): 15.04.2011
Genre: Soundtrack
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