Bewertung
Sophie Zelmani

I'm the Rain

Nach ihrem 2008er-Album "The Ocean and Me" veröffentlicht die schwedische Sängerin und Songwriterin Sophie Zelmani ihr mittlerweile achtes Studioalbum. Produziert wurde es wie gewohnt von Gitarrist und Produzent Lars Halapi. In ihrer Heimat ist sie ein gefeierter Star, außerhalb Schwedens lässt der ganz große Erfolg noch auf sich warten.

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© Epic Records

Zwei Jahre ist es schon wieder her, seit Sophie Zelmani ihr letztes Album "The Ocean and Me" präsentiert hatte. Wie der Vorgänger besticht nun auch das neueste Werk der schüchternen Schwedin vor allem durch schwermütige Songs und stellt eher melancholische Töne in den Vordergrund.

Die Stimmung wirkt von Beginn an sehr gedrückt. Verzweiflung, Melancholie, Trauer, Verlorenheit - es wirkt, als wolle Zelmani etwas verarbeiten, das ihr scher auf der Seele liegt. Ihre Stimme ist lieblich wie eh und je. In ihrer einzigartigen Art und Weise haucht sie die Worte mehr als dass sie sie singt und schafft so eine Atmosphäre, in der ihre Gefühlswelt zum Greifen nahe scheint. An ihrer stimmlichen Qualität scheitert es letztendlich nicht, dass das Album weniger überzeugen kann als "The Ocean and Me".

Im Verlauf des Albums fehlen freudige Elemente, die das Dunkel ein wenig erhellen und die Stimmung nicht vollends in endlose Trauer kippen lassen. Sicherlich ist ein Zelmani-Album stets in der richtigen Stimmung zu genießen, da man anderweitig Gefahr läuft, ein Gefühl der Langeweile aufkommen zu spüren.

Viele Passagen wiederholen sich auf dem neuesten Werk. Es fehlt ein kleiner Lichtblick, ein Hoffnungsschimmer, wenn man so will. Hin und wieder gibt es zwar einen Ausreißer, doch sie sind nur sehr spärlich gesät. Bei "Ready" beispielsweise ist es letztendlich das tolle Arrangement, das Zelmanis besonnenen Gesang untermalt und begeistern kann. Doch um richtig aufzuwecken ist der Song leider viel zu kurz. Das kurze Aufflacker von Dramatik weicht schnell wieder der gedrückten Stimmung.

Wirft man einen Blick ins Booklet, so erklärt sich dem Hörer einiges. Zelmani verarbeitet mit dem Album den Tod eines langjährigen Begleiters ihrer Karriere, dem Tontechniker Pontus Olsson. Angesichts eines so tragischen Ereignisses seien ihr die oft allzu schwermütig anmutenden Passagen verziehen. Doch dies schränkt den Einsatz des Albums mächtig ein. Der Hörer selbst muss in der richtigen Stimmung sein, um sich in Zelmanis Welt zu verlieren. Ist das nicht der Fall so verkommt der Seelenstriptease schnell zur Belanglosigkeit, was dem Album definitiv nicht gerecht wird.

Fazit

Es ist schwer, etwas so Spezielles zu rezensieren. Egal wie oft ich das Album höre, ich finde immer wieder etwas Neues, das ich das letzte Mal überhört habe oder gar ignoriert hatte. Mal schalte ich nach wenigen Minuten ab, da ich von den schwermütigen musikalischen Untermalungen fast schon selbst ein wenig depressiv werde. Ein andermal genieße ich die ruhigen Piano-Passagen, in denen es nur Sophies liebliche Stimme und sanfte musikalische Untermalung gibt, die den Raum erfüllt. Letztendlich muss jeder Hörer für sich selbst entscheiden, ob ihm so etwas liegt.

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Sophie-Zelmani

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Tracks

1.If I could
2.The Years
3.You Can Always Long for May
4.Ready
5.Interior Design
6.Not With You
7.I'm the Rain
8.Our Man
9.It Knows
10.To Be Forgiven
11.Song of the Night

Melanie Wolff - myFanbase
17.04.2010

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