Bewertung
Alexandra Burke

Overcome

Bald ist es soweit: Englands erfolgreiche Castingshow "X-Factor" kommt auch ins deutsche Fernsehen. Schon wieder eine Castingshow? Zumindest auf der Insel hat das Format mit Leona Lewis bereits einen Superstar hervorgebracht und mit Alexandra Burke steht bereits die nächste Superstimme in den Startlöchern!

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Genauer gesagt steht sie in Deutschland in den Startlöchern. In England ist sie schon ein Superstar und hat mal einfach so Robbie Williams' sicher geglaubte Nummer 1 verhindert. Kein Wunder, bei so einer Stimme. Als Aufwärmübung sollte man sich vor dem ersten Hören von "Overcome" die Auftritte in den Mottoshows von "X-Factor" anschauen. Es war der magischste Moment der vorletzten Staffel, als Alexandra mit ihrem Idol Beyoncé auf der Bühne "Listen" performt. Nur wenige Stunden später verkaufte sich ihre Debütsingle, die Coverversion des Cohen-Klassikers "Hallelujah" mehr als 100.000 mal an nicht mal einem Tag. Eine Bilderbuchkarriere bis dato!

Weniger überraschend ist es, dass Burkes Debütalbum eine Mischung aus tanzbaren R'n'B-Stücken und gefühlvollen Balladen geworden ist. Ein solches Soundgewand ist derzeit in den Charts absolut angesagt. Doch es gibt keinen Grund zur Sorge, die musikalisch armen Dancefloor-Kracher passen ausgezeichnet zur Stimme der Sängerin, die selten unterfordert wirkt. Zudem befinden sich die Stücke noch weit über dem flachen Niveau von Ke$ha und Konsorten.

Da hätten wir zum Beispiel die Singles "Bad Boys" und "Broken Heels". Bei beiden handelt es sich (natürlich) um eingängige Ohrwürmer, die dennoch die kräftige Stimme ihrer Protagonistin nicht außer Acht lassen. Textlich kann man die Songs (natürlich) getrost vergessen, wie so oft auf Mainstream-Pop Alben in den letzten Monaten. Ob Lyrics, die Frauen naiv und unemanzipiert wirken lassen, wirklich von Nöten sind?

"Overcome" könnte man problemlos einige Zeit melken, denn auf dem Album befinden sich massig Songs mit Hitpotential. Das von Synthies getragene "All Night Long" und das herrlich swingende "Bury Me (6 Feet Under)" sind nur zwei Beispiele für die Vielfalt des Albums. Musikalische Ausfälle lassen sich dabei nicht raushören, auch wenn das Debüt nicht bei jedem Stück ("Dumb") das Niveau halten kann.

Wirklich Großartiges verrichtet Alexandra Burke mit dem Titelstück. Der Song ist zwar extrem von Anastacias "You'll Never Be Alone" abgekupfert, beweist aber welchen enormen "X-Factor" die Stimme Burkes hat. Etwas schwungvoller und fröhlicher, aber ebenso überzeugend, agiert "You Broke My Heart".

Als Bonustrack befindet sich noch das großartig gesungene "Hallelujah" auf dem Album. Gänsehaut.

Fazit

Nach Leona Lewis wird auch Alexandra Burke ein Star werden. Großbritannien hat sie bereits erobert, Deutschland ist derzeit dabei sich für die tolle Sängerin zu begeistern und auch für die Staaten sind die Chancen groß den Durchbruch zu schaffen. Warum klappt das eigentlich nie mit deutschen Castingsiegern?

Anspieltipps

Bad Boys

All Night Long

Broken Heels

Overcome

Hallelujah

Artistpage

AlexandraBurkeOfficial.com

Tracks

1.Bad Boysfeaturing Flo Rida
2.Good Night Good Morningfeaturing Ne-Yo
3.The Silence
4.All Night Long
5.Bury Me (6 Feet Under)
6.Broken Heels
7.Dumb
8.Overcome
9.Gotta Go
10.You Broke My Heart
11.Nothing But The Girl
12.They Don't Know
13.Hallelujah

Christian Finck - myFanbase
07.03.2010

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