Bewertung
Ingrid Michaelson

Everybody

Ingrid Michaelson veröffentlicht mit "Everybody" bereits ihr viertes Album. Mit ihrem zweiten Album aus dem Jahr 2007, "Girls And Boys", feierte sie in Amerika große Erfolge und auch das deutsche Publikum wurde auf die Songwriterin und Sängerin aufmerksam. In Amerika bereits ein kleiner Stern am Pophimmel, so bleibt der Erfolg hierzulande jedoch noch aus.

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Michaelson hat mit ihrem aktuellen Album eine Art Biografie geschaffen, denn wie sie in einem Interview äußerte, sei es "autobiografisch, mit Momenten aus meinem Leben". Wie bereits auf "Girls And Boys" sind hauptsächlich Balladen, weniger Handclap-Songs, dafür umso mehr poppige Songs zu hören. Die Balladen und Handclap-Songs werden meistens nur von einem Instrument, Gitarre oder Piano, begleitet. Ingrid spielt diese Instrumente selbst. So gelingt es ihr erneut, allein durch ihre Stimme und wenigen Instrumenten eine gewisse Atmosphäre entstehen zu lassen.

Gleich vorweg. "Everybody" wirkt doch etwas ernüchternd auf mich. Ich habe wohl ein zweites "Girls And Boys" erwartet, wurde jedoch eines besseren belehrt. Hinterher ist man ja immer schlauer. Es hat ganz den Anschein, als ob die sympathische New Yorkerin zwei Schritte zurückgemacht hätte, anstatt nach vorne. Gefesselt und gepackt hat mich diese Scheibe kaum, gerade von zwei Songs war ich begeistert. Woran lag es? Das würde ich zu gerne wissen. Sicher, Ingrid versuchte mit ihrem aktuellem Album sich der breiten Masse zu fügen, um mehr Fans zu erreichen. Doch durch diesen erforderlichen Schritt kommt mir die Sängerin mit den neuen und gewöhnungsbedürftigen Arrangements nicht mehr so einzigartig vor. Nun ja, das ist vielleicht Gewöhnungssache. Musikalisch ist das Album abwechslungsreich, aber eben kein Hammer, da sich sehr viele Melodien auf der Scheibe wiederholen. Textlich ist Ingrid nach wie vor ein Genie. Sie versteht es, Gefühle jederart und Momente musikalisch auszudrücken.

Wie bereits erwähnt, sind Michaelsons Stücke poppiger geworden. Zu denen gehören "Soldiers", der Opener, und "Everybody", das sich sofort zu meinem Favoriten katapultierte. "Everybody" gehört zu den typischen Gute-Laune-Songs mit Handclaps, die ich von Ingrid so liebe. Dominiert wird der ganze Song von ihrer einzigartigen Stimme, Handclaps und der Gitarre. Leider sind auf dem Album nicht viele dieser Songs. Handclaps und Gute-Laune-Songs waren noch ihr Markenzeichen von "Girls And Boys". "Mountain And The Sea" ist das beste Beispiel, wie sich die Künstlerin dem Mainstream fügen will. Mit Handclaps, Chor und diversen Arrangements wird der Song anstrengender als ich anfangs erwartet hatte, weil das Besondere, das Zusammenspiel ihrer Stimme und eines Instruments, einfach fehlte. Das ist schade. Die Scheibe plätscherte im Prinzip nur vor sich hin und ähnelt einer Achterbahn. Erst gegen Ende kommen mit "Once Was Love", "Locked Up" und "Maybe" noch drei erträgliche Songs, doch der Zug war da bei mir längst abgefahren.

Balladen durften auch nicht auf dieser Scheibe fehlen und davon sind reichlich welche vorhanden. Die meisten Songs sind nach wie vor Balladen, doch wie ich schon erwähnte, wiederholt sich insbesondere bei diesen Stücken die eine und andere Melodie, was die Kreativität und den Abwechslungsreichtum Ingrids doch schmälert.

Fazit

Der Funke sprang dieses Mal nicht über. Mehr als nett kann ich das Album nicht beschreiben.

Anspieltipps

Everybody

Maybe

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Tracks

1.Soldier
2.Everybody
3.Are We There Yet
4.Sort Of
5.Incredible Love
6.The Chain
7.Mountain And The Sea
8.Men Of Snow
9.So Long
10.Once Was Love
11.Locked Up
12.Maybe

Dana Greve - myFanbase
10.10.2009

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