Bewertung
Hoffman, Jilliane

Cupido

Spannung pur, wie es sich für einen guten Thriller gehört!

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Inhalt

Die aufstrebende Jurastudentin Chloe Larson erleidet fürchterliche Qualen, als sie eines Nachts von einem Fremden in ihrer eigenen Wohnung vergewaltigt wird. Jahre später hat sie einen anderen Namen angenommen und versucht, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Als erfolgreiche Staatsanwältin hat sie sich in Miami niedergelassen und hat sich zum Ziel gesetzt, die Straßen sicherer zu machen.

Eines Tages schnappt man bei einer zufälligen, nicht ganz legalen Verkehrskontrolle einen psychopathischen Serienkiller. Um nichts dem Zufall zu überlassen, betraut man C.J. mit der Anklage, doch als Cupido, wie die Polizei den Killer nennt, in den Gerichtssaal geführt wird, trifft es C.J. wie ein Schlag. Ihr gegenüber sitzt der Mann, der sie zwölf Jahre zuvor gefoltert und vergewaltigt hatte. Wieder aller Vernunft hat sie nur ein Ziel im Auge: Vergeltung. Dabei vergisst sie, dass Rache auch blind machen kann...

Kritik

Jilliane Hoffmans Erstlingswerk reiht sich nahtlos in die spannenden Thriller der heutigen Zeit ein. Dabei muss sie sich keineswegs hinter Kolleginnen wie Karin Slaughter oder Kathy Reichs verstecken, denn die amerikanische Autorin beweist von der ersten Zeile an einen souveränen Erzählstil und paart Spannung mit einer komplexen Hauptfigur, die von ihrem inneren Konflikt fast verzehrt wird.

Auch die Gerichtsszenen stehen dabei denen des großen Grisham in nichts nach, was wohl vor allem Hoffmanns Erfahrung als Staatsanwältin zu verdanken ist. Dabei besticht sie mit ungeheurer Detailtreue, rutscht dabei jedoch niemals in die Langatmigkeit ab. Im Gegenteil, man kann das Buch kaum aus den Händen legen und ist neugierig, wie sich die gebrochene und unsichere C.J. entscheiden wird.

Dabei geht Hoffman mit ungeheurem psychologischen Feingefühl vor und fesselt den Leser erbarmungslos von der ersten Seite bis zum letzten Wort. Sie macht ihn zu einem Teil des Lebens und der Gedanken der Staatsanwältin und konfrontiert den Leser dabei mit verstümmelten Leichen, extremen Folterungen und deren Folgen am Körper und an der Seele der Betroffenen. Das ist manchmal fast schon ein wenig unerträglich und wäre nicht immer nötig, bringt jedoch ungeheure Intensität in den Roman.

Neben all den grausamen Details, und den hektischen Ermittlungen darf natürlich auch eine gehörige Portion Romantik nicht fehlen, die niemals schnulzig wirkt und so manche Szene etwas auflockert.

Fazit

Definitiv kein Buch für Leser mit schwachen Nerven oder Frauen, die alleine wohnen, denn das Buch bietet mehr als nur Gänsehaut. Es macht fast schon ein wenig Angst, was nachts unter dem Fenster lauern könnte. Spannung pur, wie es sich für einen guten Thriller gehört.

Melanie Brandt - myFanbase
24.05.2007

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