Bewertung
Olivier Dahan

Purpurnen Flüsse 2, Die - Die Engel der Apokalypse

Und als das Siegel aufbrach, da geschah ein großes Erdbeben und die Sonne wurde finster und der Mond wurde wie Blut.

Foto: Copyright: 2004 Universum Film GmbH
© 2004 Universum Film GmbH

Inhalt

Als ein Mönch des Klosters Lothaire ein Kruzifix aufhängt, geschieht etwas Unglaubliches: Plötzlich schießt Blut aus der Wand. Eine mystische Erscheinung? Nein, ein grausamer Mord, denn in der Wand entdeckt Kommissar Niemans (Jean Reno) eine eingemauerte, gekreuzigte Leiche. Im Laufe seiner Ermittlungen trifft er bald auf seinen ehemaligen Polizeischüler Reda (Benoît Magimel), der parallel einen ähnlich rätselhaften Fall bearbeitet. Und ihre Spuren kreuzen sich nicht zufällig. Gemeinsam stoßen sie schnell auf weitere Ritualmorde, apokalyptische Vorzeichen und ein rätselhaftes versiegeltes Buch, welches ein grausames Geheimnis birgt.

Kritik

"Die Purpurnen Flüsse 2" zeigt eine Geschichte über religiösen Fanatismus, okkulte Geschichten und der bitteren Realität. Nachdem man gleich zu Anfang mit einem Mord in einem Kloster konfrontiert wird, erwartet man für gewöhnlich eine logische Aufklärung des Falles. Hier jedoch wird mit allen Mitteln versucht, Logik mit Weissagungen der Bibel zu verbinden.

Die beiden Hauptdarsteller Reno und Magimel, welche ihre Rollen zum Teil brillant spielten, werden durch einen sehr großen Zufall, beinahe schon schicksalsartigen Zufall, zueinander geführt. Warum aber Magimel plötzlich, als ehemaliger Polizeischüler Niemans', an dessen Fall mitwirken muss, ist nicht wirklich begreiflich. Dies jedoch kann man noch verkraften. Was man aber dann nicht mehr so leicht hinnehmen kann, ist die Tatsache, dass man zwanghaft versucht, Handlungsbogen miteinander zu verknüpfen.

Während man den Film so anschaut, trifft man auf seltsame Gestalten, die als Engel der Apokalypse dargestellt werden sollen. Diese "Engel" können selbst nach mehreren Schüssen noch weiter rennen, und zehn Meter lange Sprünge sind eine Leichtigkeit für sie. Wenn man dann in dem Glauben ist, dass es sich vielleicht doch um Personen handelt, die übernatürliche Kräfte haben, der irrt, denn kurz vor Ende des Filmes bekommt der Zuschauer eine geradezu dämliche Erklärung für alles.

Letztenendes wird einem aufgetischt, dass Geschäftsmänner und Abgeordnete einen solch großen Glauben an alte Geschichten und die Bibel haben, dass sie selbst 12, wenn nicht ganz unschuldige fanatische Christen töten, damit diese nichts von einem geheimen Schatz erzählen können, was dadurch aber erst die Polizei ins Spiel gebracht hatte.

Vom Schluss kann der Zuschauer nicht viel erwarten, da er zu schnell in Kraft tritt und immer noch nicht erklären kann, weshalb man diese ganze Inszenierung veranstalten musste. Die ganze Story entwickelt sich zu einer Farce. Da helfen auch nicht die wirklich brillanten Bilder und die düstere Aufmachung nichts.

Fazit

Der Film bietet dem Zuschauer gute Unterhaltung, wenn er nicht viel denken will. Als Action-Thriller wirklich geeignet, jedoch sollte man das Ganze nicht allzu ernst angehen.

Ignat Kress - myFanbase
15.05.2007

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