Bewertung
Zack Snyder

300

Noch heute speisen wir in der Hölle!

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Inhalt

König Leonidas ist Spartaner durch und durch. Er hat die knallharte Ausbildung genossen, welche die Spartaner zu den mutigsten und stolzesten Kriegern der Welt werden ließ. Dieser Stolz ließ ihn eine Entscheidung treffen, die ihn einen Krieg mit den Persern einbrachte. Mit 300 Kriegern macht er sich nun auf, der persischen Übermacht Paroli zu bieten, während seine Frau in der Heimat versucht, ihren Mann zu unterstützen. Und die Opferbereitschaft, Kampfkraft und Leidenschaft schüchtert die zahlenmäßig weit überlegenen Krieger ein. Taktische Raffinesse und clevere Kampfformationen sowie geschickt ausgedachte Überraschungsmomente lassen die 300 Mann ohne Verluste die ersten Schlachten souverän gewinnen, doch der Krieg ist noch lange nicht vorbei. Die Perser rennen immer wieder an und versuchen irgendwann doch den Willen der Spartaner zu durchbrechen.

Kritik

Mit Spannung warten viele auf diesen Film, der eine Mischung aus "Troja" und "Sin City" darstellen soll. Nun waren aus meiner Sicht diese beiden Filme schon nicht der Brüller und auch der Mix ist nicht besser. Man kann natürlich nichts gegen die gewaltigen Bilder sagen, die kreiert wurden. Wenn Leonidas anmutig auf dem Felsen steht, läuft durchaus ein Schauer den Rücken runter. Und eine tolle Kameraführung sowie Zeitlupentechnik werten die einzelnen Szenen ungemein auf.

Der Film hat aber letztlich auch nicht mehr zu bieten als beeindruckende Bilder und von einem so groß angekündigten Film darf man ruhig mehr erwarten. Immerhin hat er es geschafft, die Krieger Spartas in genau das Licht zu stellen, das die Geschichtsschreiber verlauten lassen. Leidenschaft, Mut, Freiheitsdrang und Opferbereitschaft, das zeichnet die Soldaten aus, das ist in jeder Sekunde des Filmes zu sehen. Ebenso ist es beeindruckend, wie dieses Häufchen von Kampfeswilligen mit den anrennenden Truppen der Perser zurecht kommt. Mit welchen Ideen und welcher Taktik man sich wehrt und das beste aus der Situation macht. Allerdings wirkt es dann sehr seltsam, dass diese durchorganisierten 300 Mann dann einen Soldaten verlieren, weil er voller Stolz über seine Kampfaktionen zu seinem Vater zurück blickt und dann in aller Seelenruhe vom Feind geköpft werden kann. Das ist zwar menschlich, aber in diesem Kontext sehr unglaubwürdig.

Man sitzt also im Kino und schaut sich an wie Schwertklingen durch Körper stechen und das Blut aus dem Rücken spritzt, wie Köpfe rollen und die Perser mit immer neuen Versuchen barbarisch gegen diesen kleinen Haufen anrennen. Das wird zwar nie langweilig, wenn man aber bedenkt, dass nicht viel mehr passiert, fragt man sich doch: Was soll das eigentlich? Für mutige Männer, die sich in Unterzahl gegen den Feind wehren, kann man auch einfach noch mal in den dritten Teil von "Herr der Ringe" schauen und wenn man unbedingt Blut sehen muss, kann man sich auch in ein anderes Genre begeben.

Fazit

Technisch ein toll gemachter Film, der an Inhalt zu wünschen übrig lässt. Man sollte sich aber zweimal überlegen, ob man den Film wirklich anschauen will.

Emil Groth - myFanbase
29.03.2007

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