Bewertung
Sylvester Stallone

Rocky Balboa

Tiger legen Eier, dass ist die Creme des Kampfes, lalaalaaaa…
Ja ja, den guten alten "Eye of the Tiger" Song hat wohl noch jeder im Ohr. Wird ja auch ständig wiederholt, seitdem MTV 20 Jahre alt geworden ist. Und es ist mindestens schon 20 Jahre her, seitdem ein Rocky Film viele Worte der Einleitung verloren hat. Aber egal, Boxer reden sowieso nur mit ihren Fäusten. Back to the roots, lange Rede, kurzer Sinn: Rocky Balboa ist zurück in einem wahnsinnig guten Revival!

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Eine Linke, eine Rechte, dann den berühmten Schwinger und zum Abrunden einen Aufwärtshaken. So jetzt äh, Schweinehälften verprügeln…Rocky Balboa ist mittlerweile ein ganz schön alter Sack. Die Zeiten, in denen er He-Man und Mr.T verprügelt hat, sind schon lange vorbei. Trotzdem hat sich nichts verändert, Boxen war und ist Rockys Leben. Heute leitet er im Minighetto ein italienisches Restaurant. Jeden Abend zieht er sein geschmackloses rotes Jackett an und beglückt seine Gäste mit seinen Anekdoten. Man kann sagen, Rocky ist eine Legende und seine Gäste lieben es, ihm zu lauschen. Wenn Henry Maske bei Mc Donalds arbeiten würde, würde sich ja auch keiner mehr für die Burger interessieren. Problematisch ist die Beziehung zu seinem Sohn. Der Sohn ist Banker. Bei ihm "bongts" sozusagen auch, trotzdem ist Champ Papa ein zu großes Thema für ihn. Kaum verständlich, schaut man sich zum Beispiel Sendungen wie "My super sweet 16" an, in der die Kinder auch immer im Schatten ihrer ultra reichen Eltern stehen, trotzdem aber ihr Leben in vollen Zügen genießen. Aber irgendwo her muss Sly den Spannungsbogen nehmen. Als Boxer einen Spannungsbogen nehmen.

Eines schönen Abends taucht ein junger Boxmeister auf, der ungeschlagene Super Max! Das Publikum langweilt das aber auf Dauer, immer nur dieses Gewinnen. Aus Jux wird eine Simulation gestartet. Der Altstar Rocky gegen den amtierenden Super Max. Laut der Simulation gewinnt Rocky, trotz seines Alters. Das wäre natürlich auch im realen Leben ein echter Jahrhundert Fight! Und tatsächlich, Rocky lässt sich nach anfänglichen Zweifeln dazu hinreißen, den überheblichen Jüngling vom Thron zu holen.

Kritik

Okay, zugegeben, die Inhaltsangabe klingt leicht ironisch. Aber so spielt man mit den Erwartungshaltungen. Einen wirklich guten Film hätte doch Sly Stallone niemand mehr zugetraut. Genauso, wie man Opa Axel Schulz keinen guten Kampf zugetraut hat. Ums Geld soll es ja angeblich immer nur gehen. Sicherlich wird um die Gage gepokert, aber das ist nur nebensächlich. Am Ende ist das Kämpfen oder Filme Machen eine Herzensangelegenheit. Ein Sportler will’s auch im hohen Alter noch mal wissen. Nicht immer nur zurückgucken, ein letztes Mal in den Ring steigen, diese Luft schnuppern, an seine Grenzen gehen, die Zuschauer jubeln lassen. Genauso geht es auch Stallone. Rocky ist seine Figur. Vom Ghetto zum Megastar, Rocky sowie Stallone! Er muss Rocky ein letztes Mal auf die Leinwand schicken, er muss den Zuschauern zeigen, wie er und seine Figur sich weiter entwickelt haben.

Wer sich schon immer mal gefragt hat: Warum spielen Schauspieler manchmal in so schlechten Filmen mit? Antwort: Weil sie nicht anders können. "Rocky Balboa" aber ist ein wirklich guter Streifen! Die Emotionen stehen ganz klar im Vordergrund. Es ist die Geschichte des Rocky, im Hier und Jetzt und in der Vergangenheit. So authentisch erzählt und, OBACHT, gespielt von Sly, dass man einfach mitfühlen muss und eventuell die ein oder andere kleine Krokodilsträne wegdrückt. Der Kampf am Ende des Films ist beinahe unerträglich spannend! Da trägt eine große Kinoleinwand sicherlich viel zur Atmosphäre bei. Man fühlt sich als Zuschauer wirklich hingerissen, aus dem Kinosessel zu springen und zu rufen "Los Rocky, hau ihm eins über die Rübe"!

Fazit

Rocky Balboa hat weltweit sehr gute Kritiken bekommen. Völlig zu Recht! Tiger legen Eier und Sylvester Stallone hat ein mächtig großes gelegt!

René von Bork - myFanbase
05.02.2007

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