Bewertung
Richard Lester

Superman II - Allein gegen Alle (Lester-Cut)

Kann "Superman II" unter der Regie von Richard Lester noch besser werden als sein Vorgänger?

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Inhalt

In "Superman: Der Film" wurden drei Kryptonier wegen Verbrechen in die Phantomzone verbannt. Durch einen Zusammenstoß mit der Phantomzone wurden die drei befreit und beginnen sogleich ihren mörderischen Feldzug. Zuerst töten sie einige Astronauten und kommen dann zur Erde. Clark Kent alias Superman hat sich entschlossen, sein Superheldendasein aufzugeben und stattdessen mit Lois zusammen zu sein. Menschsein heißt aber logischerweise, keine Superkräfte zu haben und das in einer Zeit, wo drei Superbösewichte (plus Lex Luthor) die Erde belagern. Schließlich gibt es ein großes Showdown zwischen Superman und den dreien, General Zod, Ursa und der nicht sprechende Non. Wer diesen sehr unfairen Kampf wohl gewinnt?

Kritik

Drei gegen einen, das ist ja schonmal was. Ich fand die Idee, dass die Kryptonier doch noch freikommen, immer schon interessant, was aber nicht gleichzusetzen ist mit einer Liebe für den gesamten Film. Es gibt einiges, was total unlogisch ist und selbst Superman-Fans immer noch erschaudern lässt.

Zum einen haben Superman selbst, als auch die drei Kryptonier, plötzlich Kräfte, wo man sich fragt: Wo haben die die her? So können sie sich in dieser Version teleportieren und haben einen "Laserstrahl" und damit ist nicht der Hitzeblick gemeint. Der Showdown selbst ist ja wirklich gut gemacht, aber wieder gibt es dabei etwas, was niemand versteht: wo kommt dieses Plastiktüten-Superman-S her, mit dem Superman einen Kryptonier gefangen hält? Fragen über Fragen, auf die es in dem Film nie eine Antwort gibt.

Lois findet in diesem Film heraus, dass Clark Superman ist. Meiner Meinung nach ist das im Lester-Cut (im Vergleich zum Donner-Cut) logischer, jedoch nicht besser gemacht.

In "Superman II" merkt man Lesters Einfluss noch nicht allzu sehr, aber wer die eigentlich geplante Version von Richard Donner gesehen hat, weiß, dass man es hätte besser machen können. Wie die Schauspieler, allen voran Margot Kidder, in den Dokumentationen der "Superman Ultimate Collector's Edition" preisgibt, waren sie sehr geschockt, dass auf einmal Lester die Führung des Films übernommen hatte. Schon drei Viertel des eigentlichen Films waren fertig gedreht. Jedoch wollte Lester seinen Namen als Regisseur sehen und das bedeutete, dass mindestens die Hälfte des Films von ihm sein musste. So wurden einige Szenen auf eine andere Weise gedreht und weil die Salkinds Geld sparen wollten, musste auch Marlon Brando als Jor-El daran glauben. Seine Szenen wurden komplett herausgeschnitten und stattdessen mit Szenen von Lara, Kal-Els Mutter, ersetzt. Mich hat es schon immer gewundert, wieso Clark in der "Festung der Einsamkeit" mit seiner Mutter spricht, da es ja normalerweise immer Vater-Sohn- und keine Mutter-Sohn-Gespräche sind, die Männer führen.

Was in beiden Versionen vorhanden und nicht so toll ist, ist die Zeit, in der Lois in der "Festung der Einsamkeit" ist und dann auch noch eine Nacht mit Superman verbringt. Das hätte man sich wirklich sparen können, denn es passt einfach nicht zu dem Mann aus Stahl, so etwas zu tun, sich zu einer Person hingezogen zu fühlen, obwohl er allen helfen soll.

Noch einige Worte zur Musik. Wie allgemein bekannt sein dürfte, hat Altmeister John Williams für den ersten Teil von Superman die Musik kreiert. Schon im zweiten Teil wurde sie nicht mehr von Williams komponiert, sondern Ken Thorne. Der wiederum hat nichts anderes gemacht als John Williams' Musik zu kopieren und an die passenden Stellen in den Film zu setzen. Wie kreativ. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Williams das nie gemacht hätte, wenn er für "Superman II" eingesetzt worden wäre. Er hätte, wie wahrscheinlich jeder andere Komponist, für jeden Film wieder neues Material geschaffen. Das ist aber leider nicht nur im zweiten Teil des Superman-Franchises nicht der Fall gewesen, sondern bei allen nachfolgenden.

Fazit

Ein sehenswerter Film mit viel Action, allerdings auch einigen sinnlosen Szenen. Trotz alledem ist es aber absolut kein schlechter Film. Wer die bessere Version von "Superman II" sehen will, sollte sich den Donner-Cut ansehen.

Elsa Claus - myFanbase
11.01.2007

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